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Der Weg zur zweiten Krise
no_mans_land.jpg1999 markierte einen radikalen Wechsel bei DC. Vorbei die Zeiten, als die DC Comics zwar lesbar waren, aber eigentlich auch recht langweilig. Es wurde Zeit für radikale Änderungen.

Am Deutlichsten wurde dies bei Batman. Nach einer Reihe von Katastrophen, wie Seuchen und Erdbeben, beschließt die Regierung der USA Gotham aus dem Staatenbund auszuschließen und zu isolieren. Es wird zu einem Niemandsland, zu einem „No Man’s Land“. Für ein Jahr lang wurden nun Geschichten aus Gotham von den verschiedensten Kreativteams geschildert. Man sah Dan Jurgens und Bill Sienkiwicz Stories abliefern aber auch solche Künstler wie Frank Teran oder D’Israeli. Außerdem wurden neue Autoren an Batman rangelassen. Darunter auch einer, der nicht nur Batman, sondern auch bald das gesamte DC-Universum schreiben sollte. Greg Rucka, der Name.

No Man’s Land war ein Erfolg. Ein Erfolg der sich auch im nächsten Jahr fortsetzte, als Greg Rucka Detective Comics übernahm, während Ed Brubaker nach einiger Zeit Larry Hama bei Batman ersetzte.

Doch nicht nur Batman wurde einer Generalüberholung unterzogen. Auch bei den Supermantiteln übernahmen neue Autoren die Serien. Mark Schultz, Jeph Loeb und Joe Kelly übernahmen im Laufe der Jahre 98, 99 und 2000 nach und nach die Haupt-Superman Serien und modernisierten gleich Metropolis mit. Die Stadt des Morgens wurde im wahrsten Sinne des Wortes eine Stadt von Morgen, nachdem Brainiac 13 sich aus der Zukunft in die Gegenwart runterlud. Lex Luthor opferte seine Tochter um der Zukunftstechnologie Herr zu werden. Dies und die Rolle, die er bei der Lösung des NML Status von Gotham spielte, führte dazu, dass er bald darauf Präsident der USA wurde. Leider wurde nicht allzu viel aus dieser Rolle gemacht.

GreenArrow01.jpg2001 markierte auch das Jahr, in dem nach und nach viele Altgediente Helden zurück kehrten. Die Green Arrow Serie war bereits 1998 eingestellt worden. Connor Hawke hatte sich nicht als Verkaufsschlager erwiesen. Jedenfalls nicht so sehr wie Kyle Rayner, dessen Green Lantern Serie ja noch lief. 2001 kehrte nun Oliver Queen zurück. Kevin Smith schrieb die ersten 16 Ausgaben und machte die Serie wieder recht erfolgreich. Die Rückkehr von Oliver Queen als Green Arrow sollte im Laufe der Jahre nicht die Ausnahme sein, da immer wieder alte Helden zurückkehrten, teilweise unter ziemlich abstrusen Umständen. Was vielleicht von Bedeutung ist sind die 6 Ausgaben nach Kevin Smith, die ein gewisser Brad Meltzer geschrieben hatte. Die Ausgaben fingen halbgar an, endeten jedoch fantastisch! Und man sollte Brad Meltzer später noch wieder begegnen, als er mit einer eigenen Miniserie den Grundstein zur Infinite Crisis legte.

Doch natürlich kann kein Jahr vergehen, ohne das es zu einem Retcon kommt. In diesem Fall war Jeph Loeb nicht ganz unschuldig an der Sache. Während seines Runs in Superman kam es zu einem Zwischenfall in dem Superman für kurze Zeit mit einer Art Krypton in Verbindung stand. Nur das in diesem Fall das Krypton nicht das klinisch kalte Krypton von John Byrne war, sondern das bunte, warme Krypton des Silver Age. Das Ganze wurde später zwar als Illusion aufgeklärt, aber nichts desto trotz führte Jeph Loeb Krypto, den Superhund wieder ein. Daran, das Krypto außerhalb von Jeph Loeb geschriebenen Stories kaum auftauchte kann man auch gut erkennen, wie wichtig diese Neueinführung war. Es wurde auch anscheinend nie gefragt, wieso Krypto jetzt keine Illusion war!
Es sollte nicht der einzige Retcon sein, den Jeph Loeb einführte, bzw. der Superman betraf.

birthright.jpg2003 schrieb Mark Waid die 12-teilige Miniserie Superman: Birthright. Es war eine Neuinterpretation des Origins von Superman, der sowohl eine Mischung aus John Byrnes Interpretation enthielt, als auch neue Elemente, bzw. Silver Age Elemente. Ursprünglich sollte diese Miniserie nur Elseworld sein, aber in Superman #200, geschrieben von Steve T. Seagle, entschied sich Superman für die Birthright Origin, Konsequenzen unabsehbar.

Und Jeph Loeb? Der kriegte mit Superman/Batman 2003 seine eigene Spielwiese. Bereits 2003 hatte er gemeinsam mit Jim Lee eine erfolgreiche Storyline bei „Batman“ hingelegt, die noch viel Bedeutung für das Batman-Universum haben sollte. „Hush“ so der Name der Storyline sollte deswegen von Bedeutung sein, weil mit Hush nicht nur ein neuer Erzschurke für Batman eingeführt wurde, sondern das erste Mal die Möglichkeit einer Rückkehr von Jason Todd, dem zweiten Robin, der als Jugendlicher starb und dessen Tod Batman auf der Seele lag, angedeutet wurde.

Zurück zu Superman/Batman. Nachdem er in der ersten Storyline gemeinsam mit Ed McGuinnes Lex Luthor als Präsident abgesägt hatte (und dieser ominös von einer kommenden Krise sprach), widmete er sich in der dritten Storyline, die von der #8-13 lief, Supergirl. Der Posten des Supergirls war gerade vakant. Das Post Crisis Supergirl, Linda „Matrix Mae“ Danvers hatte das Cape an den Nagel gehängt, nachdem es das Pre-Crisis Supergirl dazu bringen musste, in der Crisis zu sterben. Während der Steve T. Seagle Zeit bei Superman wurde ein weiteres Supergirl eingeführt. Cir-El kam jedoch so überhaupt nicht bei den Fans an und wurde gegen Ende des Runs von Steve T. Seagle eingestampft. Sie opferte sich heldenhaft für ihren angeblichen Vater, Superman!

Und nun kam das Supergirl von Jeph Loeb an die Reihe. Kara war, genau wie ihr Cousin, die letzte Überlebende von Krypton! Ihre Kräfte und Fähigkeiten waren trotz ihres jugendlichen Alters denen ihres Cousins überlegen. Und obwohl ihre Herkunft alles andere als gewiss war, vertrauten ihr alle Helden voll und ganz. Bei den Fans ist Kara recht umstritten. Für die einen ist sie eine Barbie Figur im Comicformat mit einem Kostüm, wie es den übelsten Fanboy Träumen entsprungen ist und einer dementsprechenden Persönlichkeit. Der Hauptteil jedoch stört sich nicht daran und kauft fleißig ihre Serie.

Seit der Renaissance des DC Universums waren inzwischen fünf Jahre vergangen. In der Zwischenzeit hatte sich viel Gutes ereignet, aber auch viel Schrott. Und langsam begannen sich die Gerüchte und Zeichen zu mehren, das DC wohl etwas Großes planen würde. Aber zuerst kehrte Brad Meltzer zurück mit einer siebenteiligen Miniserie. „Identity Crisis“ sollte sie heißen, und man versprach viel.


Special vom: 27.05.2006
Autor dieses Specials: Götz Piesbergen
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Crisis on Infinite Earths
Der Weg zur Zero Hour
Der direkte Weg zur Zero Hour und die Zero Hour selber
Nach der Zero Hour
Identity Crisis: Es wird kritisch
Der Countdown startet
Die Krise beginnt
Das DCU während und nach der Crisis
Deutsche Veröffentlichungen
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