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Von Schwertschluckern und Zwergen
Neuer Band mit drei Erzählungen von Reinhard Kleist erschienen
Gerade mal ein paar Monate ist es her, dass der Künstler Reinhard Kleist mit einem Comicwerk über Johnny Cash viel Beachtung fand (erschienen als Luxusedition bei der Edition 52), da meldet sich der Comicschaffende beeindruckend zurück. "The Secrets of Coney Island" heißt sein neues Werk, das jetzt in der Edition 52 vorliegt.

Die drei in diesem Band versammelten Kurzgeschichten erzählen in melancholischen Bildern vom Ende des einstigen Vergnügungsparks von Coney Island. Denn statt Sensationen und Karussells sollen auf dem Gelände des so genannten Astroland eine Shopping Mall, Hotels und Appartements entstehen. Der Lauf der Zeit ist unaufhaltsam und auch das Dagegenstemmen der letzten Bewohner des Parks ist wohl vergebens. Der Band schildert das Schicksal einiger fiktiver Personen, die den verwunschenen Geist des alten Coney Island verkörpern, der nun auszusterben droht.

„Besonders konzentrieren wollte ich mich auf die Figuren. Aber auch die Atmosspähre zu beschreiben, dieses Ortes zwischen Magie und Verfall, war mein Ziel. Das ist eine ganz eigentümliche Mischung dort, die nicht jeder versteht. Was man dort sieht, ist nur eine schale Erinnerung an das, was dort früher gewesen ist. Man kann es manchmal noch spüren“, berichtet Kleist, der sich die Schauplätze seiner Geschichte selber angeschaut hat. Sein erster Aufenthalt in New York dauerte vier Monate. Aus dieser Zeit hat er eine dicke Kladde, voller Fotos und Erinnerungsstücke. Ein längerer Abschnitt machte dabei Coney Island aus. Von hier holte er sich seine Inspirationen zu den Geschichten. Kleist erinnert sich: „Dort gab es bereits eine kurze Geschichte über einen Mann in einer Bar am Boardwalk, der sich mit seiner Bierflasche darüber unterhält, wie schön es früher gewesen war. Diese Bar ist das Ruby's, ich glaube, es ist immer noch da und hinterm Tresen vergilben wahrscheinlich immer noch die alten Fotos bekannter Leute, die mal da waren.“


Schwertschlucker, Zwerge, vergessene Filmstars, Revolverhelden, Magier tummeln sich in der Zwischenwelt des heruntergekommenen Vergnügungsparks Coney Island vor den Toren New Yorks. Drei Kurzgeschichten, die in unterschiedlichen Schaffensperioden von Kleist entstanden sind, erzählen von ihren Schicksalen. „Es wird von Figuren berichtet, die an diesem Ort eine Zuflucht gefunden haben vor der realen, "normalen" Welt, weil sie anders sind, Fähigkeiten haben, die sie in der Welt zu Außenseitern machen würden. Und diese Zuflucht verteidigen sie mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln“, so Kleist.


In „Coopers Show“ muss der junge Coop, Schwertschlucker in der mittelmässigen Zaubershow seines Vaters Henry, herausfinden, dass einige Dinge nicht so sind wie sie scheinen. Vor allem nicht seine eigene Geschichte. Eine Geschichte über das Erwachsenwerden in einer Gesellschaft, in der man anders sein muss. Die Geschichte "Coney Island Angel" erschien bereits als Siebdruckband bei Landpresse und wurde für diesen Band nochmals überarbeitet. Am Set zu dem Film "Angel Heart" streiten sich Regisseur Alan Parker und sein Star Mickey Rourke. Der geht daraufhin eine überraschende Romanze mit einer reizenden Dame ein, die nicht das ist, was sie vorgibt zu sein. "Thunderbolt" erschien bereits bei Reprodukt als R24 Heft. Hier ist sie komplett neu gezeichnet, um in den Kosmos der Figuren aus den beiden anderen Geschichten zu passen. Um die alte Achterbahn "Thunderbolt" vor dem Abriss zu retten, schließen sich einige der greisen Bewohner des Vergnügungsparks zusammen und setzen ihre magischen Fähigkeiten ein.


„Für das vorliegende Buch wollte ich alle Geschichten zusammenfassen. Nach einiger Zeit wurde aber die erste Geschichte so mächtig, dass ich die anderen beiden überarbeiten, bzw. ganz neu zeichnen musste, damit die Geschichten zueinander passen, was am Anfang nicht geplant war, aber sehr reizvoll ist“, erläutert Kleist.

Die Geschichten werden in der von Reinhard Kleist gewohnt hohen zeichnerischen Qualität erzählt. Die Stimmung in den Bildern ist dicht und entführt den Leser in eine Halbwelt, die es in dieser Form wohl nicht mehr gibt. „Ich denke, das Thema Coney Island ist bisher in Comics noch nicht so behandelt worden. Obwohl die Geschichten, die sich dort abgespielt haben, alleine Bände von Comics füllen könnten.“ Wer das Wer von Reinhard Kleist gelesen hat, wird ihm zustimmen müssen.

Das Buch erscheint bei der Edition 52, 2007, 80 Seiten, SW, 12 Euro ISBN: 3-935229-52-6


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Artikel vom: 18.07.2007
Kategorie: Newsartikel
Autor dieses Artikels: Bernd Glasstetter
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