Comic-Besprechung - Lucky Luke: Die Gesamtausgabe 17: 1980-1982

Geschichten:
Le Magot Des Daltons
Text: Morris und Vicq, Zeichnungen: Morris

Le Bandit Manchot
Text: Bob de Groot, Zeichnungen : Morris

Sarah Bernhardt
Text: X Fauche und J. Leturgie, Zeichnungen: Morris

Story:
Die Daltons begeben sich auf eine etwas unorthodoxe Schatzsuche, die sie in ein ganz besonderes Gefängnis bringt. Lucky Luke muss sich mit dem einarmigen Banditen herumschlagen und kommt dabei in kleine Städte rein, die etwas anders funktionieren, als dort, wo kein Glückspiel erlaubt ist. Und dann muss er auch noch Sarah Bernhardt beschützen, die aus Frankreich anreist, um mit ihren Theatervorstellungen die Männer zu entzücken und die Frauen in den Wahnsinn zu treiben…

Meinung:
Sicher kommt man nicht drum herum auch die Geschichten in dieser Gesamtausgabe als Klassiker zu bezeichnen. Allerdings ist die erste Geschichte rund um die Schatzsuche der Daltons etwas langweilig und nicht auf dem Niveau der anderen beiden Geschichten, die in diesem Band enthalten sind. Das Setting der Schatzsuche ist doch etwas an den Haaren herbei gezogen.

Da ergeht es schon dem einarmigen Banditen deutlich besser. Natürlich auch deswegen, weil die Geschichte lose auf wahren Ereignissen beruht. Und hier ist Lucky Luke schon immer perfekt in seinem Element gewesen. Wenn historische Ereignisse persifliert wurden, konnte Morris mit seinem Autorenteam immer punkten, klar, dass das dann auch bei dieser Geschichte der Fall ist. Es ist schon herrlich anzusehen, wie der Spieltrieb derjenigen, die dem Glücksspiel anhängen auf die Schippe genommen wird und wie jedes Klischee bis zum Schluss ausgekostet wird. Der beste Scherz wurde aber mit aller Deutlichkeit bis zur letzten Seite aufgehoben. Perfektion par excellence. Herrlich ist hier auch die Parodie auf einen der größten Komiker Frankreichs: Louis De Funes

Die Geschichte rund um Sarah Bernhardt ist freilich auch historisch verankert. Allerdings fällt sie im Vergleich zur Automatengeschichte ein wenig ab und die Gags sind nicht ganz so spritzig. Trotz allem ist Lucky Luke auch in guter Form und so mancher Autor würde sich wünschen, dass er überhaupt die weniger spritzigen Gags für sich verbuchen könnte, würde er dann doch immerhin zur Spitzengruppe der Gagschreiber zählen. Hier wird also auf einem sehr hohen Niveau über Lucky Luke gemeckert.

Fazit:
Ganz generell sollte man sich keinen Band der Gesamtausgabe entgehen lassen, auch und insbesondere aufgrund der hervorragend recherchierten Hintergrundinformationen, die jeder Geschichte beiliegen.

Lucky Luke: Die Gesamtausgabe 17: 1980-1982

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 25,00

ISBN 13:
978-3-7704-2149-7

159 Seiten