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Kapitel 10 - Die Retro-Ära
Die Retro-Ära
1999 - heute



Neustart mit einer großen Mackie an der Byrne

Die Einstellung sämtlicher Spider-Man-Serien bedeutete selbstverständlich nicht das Ende, sondern stellte vielmehr einen simplen Marketinggag dar, mit dem der Neustart der Serien, der unter dem Motto "Zurück zu den Wurzeln" stand, beworben werden sollte.
Die beiden Serien "The Amazing Spider-Man" (von Howard Mackie und John Byrne) und "Peter Parker: Spider-Man" (von Mackie und John Romita jr.) starteten beide wieder mit der Nummer 1 und präsentierten einen Peter Parker, der mit seiner Tante May - die wieder so tattrig und naiv war wie in den Sechzigern - und seiner Frau Mary Jane, die wieder als Model arbeitete, nunmehr in einem luxuriösen Apartment wohnte, einen neuen Job bei der Firma Tricorp hatte und nach seinem Abschied von der Identität des Spider-Man überraschend mit ansehen mußte, wie ein neuer Spider-Man den Kampf gegen den Skorpion und einen neuen Gegner namens Shadrac aufnahm, während der geheimnisvolle "Ranger" einen gewissen Senator Ward, der zu den neuen ständigen Nebenfiguren der Serie gehörte, bedrohte.
Doch so spannend die Frage nach der Identität des neuen Spider-Man auch schien, so inkonsequent waren Mackie und Byrne letztendlich, denn schon in "Amazing" (vol. 2) #2 wurde "er" als Mattie Franklin, die bei der "Versammlung der Fünf" die Gabe der "Macht" erhalten hatte, entlarvt - wobei offen blieb, wieso niemand den neuen Spider-"Man" als Frau erkannt hatte -, und Peter nahm seinen alten Job wieder auf - allerdings diesmal zunächst ohne das Wissen von Mary Jane, der er hoch und heilig geschworen hatte, das Kostüm nie wieder anzuziehen.
Nach einem Crossover mit der ebenfalls von Romita gezeichneten Serie "The Mighty Thor" (vol. 2) von Autor Dan Jurgens mußten Spidey und Iceman von den X-Men gemeinsam gegen Shadrac kämpfen, der sich als der frühere Override entpuppte, während sich Flash Thompson getreu dem Motto "back to the roots" wieder zum Peter verachtenden Großmaul zurückentwickelte und der Sandman wieder zum Schurken wurde, nein, vielmehr noch: Er war in Wahrheit immer ein Schurke geblieben und hatte seine "Läuterung" nur vorgetäuscht!
Das ging einigen Fans jedoch zu weit, die die "Läuterung" des Sandman für eine plausible und sinnvolle Idee hielten, und so mußte Mackie bald eine Geschichte nachreichen, die das ganze etwas "glaubwürdiger" erklären sollte.

Rückschritte hoch 3

Als nächstes traf Peter auf Marrow, die er bereits aus dem X-Men-Crossover "Operation: Zero Tolerance" kannte, und bekam es gemeinsam mit Mattie Franklin, die sich nunmehr "Spider-Woman" nannte, mit einer weiteren, bösartigen Spider-Woman zu tun, die die Kräfte ihrer beiden Vorgängerinnen Jessica Drew und Julia Carpenter geraubt hatte, während Mary Jane von einem geheimnisvollen Anrufer belästigt wurde. Als Drahtzieher hinter der bösen Spider-Woman stellte sich schließlich Dr. Octopus heraus, und kurz darauf geriet Arthur Stacy an den geheimnisvollen Senator Ward, den er offenbar von früher kannte.
In "Amazing" geriet Peter als nächstes in eine "perfekte" Parallelwelt, die sich schon bald als eine Illusion Mysterios herausstellte. Das stellte allerdings ein großes Problem dar, denn Mysterio hatte erst kurz zuvor in Heft 7 der neuen "Daredevil"-Serie von Kultautor Kevin Smith Selbstmord begangen, was Redakteur Ralph Macchio offenbar schlichtweg übersehen hatte. Diesen Widerspruch, der in den Augen vieler Kritiker der "Mackie/Byrne-Ära" lediglich symptomatisch für die "uninspirierten Geschichten" und "unnötigen Rückschritte" dieser Zeit war, aufzuklären, sollte in der Folgezeit mehr Arbeit bedeuten als der gesamte "Perfect World"-Zweiteiler.
In "Peter Parker" ging es derweil weiter mit Blade, der durch den gleichnamigen Kinofilm beliebter denn je geworden war, Morbius und Jimmy Six, der mittlerweile für den Kingpin arbeitete.

Mit Riesenschritten zurück

Passend zum Neustart der Spider-Man-Serien beschloß man bei Marvel, auch die Herkunftsgeschichte des Netzschwingers zu modifizieren. So wurde John Byrne damit betraut, die zwölfteilige Miniserie "Spider-Man: Chapter One" (Mai - Oktober 1999) zu schreiben und zu zeichnen. Doch die Geschichte, die unter anderem die Entstehungsgeschichte des Netzschwingers und seines Widersachers Dr. Octopus verknüpfte und zahlreichen Gegnern ein neues, "zeitgemäßeres" Outfit verpaßte, kam bei vielen Lesern nicht an, die der Serie vorwarfen, eigentlich zeitlose Elemente unnötig zu verändern, während die Aspekte der Geschichten, denen eine Modernisierung mit Sicherheit nicht geschadet hätte, nahezu unangetastet blieben.
[Bild: spider-man_chapter_one_001.jpg] Speziell die leidlich spannenden, allen Lesern der Lee/Ditko-Hefte hinlänglich bekannten "Cliffhanger"-Szenen, die zumeist im nächsten Heft in einer Rückblende aufgelöst wurden, stießen auf wenig Gegenliebe, und so wurde die Miniserie nach dem gescheiterten Versuch, sie zur neuen "offiziellen" Entstehungsgeschichte des Netzschwingers zu machen, schließlich als "What If...?" abgestempelt.

Acht Tage hat die Woche von Kurt Busiek

Doch inzwischen hatten Mackie und Byrne in den Monatsheften reichlich Bezug auf die Ereignisse aus "Chapter One" genommen und Dr. Octopus auf den geheimnisvollen "Captain Power" treffen lassen, der seine Kräfte demselben Unfall verdankte wie Peter und Octopus. Anschließend kehrte einmal mehr Venom zurück, der Carnages Symbionten "auffraß" - die offizielle Begründung von Marvel lautete, daß ein Symbiontenwesen völlig ausreichend wäre -, und Peter mußte sich mit dem X-Men-Gegner Blob anlegen, während Mary Jane immer häufiger von ihrem "Verehrer" belästigt wurde. Außerdem hatte J. Jonah Jameson Gelegenheit, einem bewußtlosen Netzschwinger die Maske abzunehmen, was Peter in der Folgezeit schwer beschäftigen sollte, zumal sich Jameson seither weigerte, Fotos von ihm anzunehmen.
Kurz darauf wurde Peter in das Mini-Crossover "The Eighth Day" verwickelt, das dem Gehirn von Kurt Busiek entsprang und sich durch jeweils ein Heft von "The Mighty Thor" (vol. 2), "The Invincible Iron Man" (vol. 3) und "Peter Parker: Spider-Man" (vol. 2) sowie das Sonderheft "Juggernaut: The Eighth Day" #1 zog und in dem es die Titelhelden mit dem X-Men-Gegner Juggernaut und sieben weiteren Wesen, die über dieselbe Macht wie er verfügten, zu tun bekamen.
Es folgten der Zweiteiler "Another Return of the Sinister Six", mit dem neuen Kraven anstelle seines Vaters und Venom statt Dr. Octopus, den das Team nunmehr töten wollte, sowie der erste Auftritt eines neuen Rocket Racer, bevor in "Amazing" (vol. 2) #13 im wahrsten Sinne des Wortes eine Bombe platzte: Ein Flugzeug, mit dem Mary Jane zu einem Auftrag unterwegs war, explodierte, und es hatte den Anschein, als wäre ei sie bei der Explosion ums Leben gekommen. Leider präsentierten Mackie und Byrne dieses Ende derart lieblos, daß es kaum einen Leser wirklich berührte.

Netzspinner

Neben den beiden neu gestarteten Serien erschien ab Januar 1999 auch eine dritte monatliche Serie von wechselnden Kreativteams, "Webspinners: Tales of Spider-Man", die häufig außerhalb der regulären Continuity spielte. In den ersten drei Ausgaben von J.M. DeMatteis, Michael Zulli und John Romita sr. blickte Peter Parker nach dem letzten Lee/Ditko-Heft ("Amazing" (vol. 1) #38) auf eine Begegnung mit Mysterio zurück, in Heft 4-6 von Eric Stephenson, Keith Giffen und Andy Smith bekam er es mit dem Silver Surfer, Psycho-Man und Annihilus zu tun, und die Hefte 7-9 von Joe Kelly, Bart Sears und Andy Smith spielten während Peters letzten Tagen auf der High School und beschäftigten sich mehr mit dem bevorstehenden Abschlußball als dem Sandman, der hier Peters Gegner war.
Ein weiteres Highlight stellten die Hefte 10-12 von Newcomer Paul Jenkins und Sean Phillips dar, die in der Gegenwart spielten. In einer Geschichte, die viele Parallelen zu "Batman: The Killing Joke" von Alan Moore und Brian Bolland aufwies, präsentierte Jenkins die scheinbar letzte Konfrontation zwischen dem Netzschwinger und dem Chamäleon, das seit geraumer Zeit seine Geheimidentität kannte. Anstatt jedoch auf Rache zu sinnen, wollte der Verwandlungskünstler einfach eine letzte Aussprache, bevor er allem Anschein nach Selbstmord beging. Anschließend setzte sich Peter einmal mehr mit den vielen Todesfällen in seinem Leben auseinander und schöpfte schließlich mit Hilfe von Tante May neue Kraft.
Weiter ging es mit einem Zweiteiler von Howard Mackie und Graham Nolan, in dem es Peter einmal mehr in die Negativzone verschlug, wo er - im Kostüm aus der kurzlebigen Zeichentrickserie "Spider-Man Unlimited" [Link auf den Multimedia-Teil des Specials]; ein Versuch, die Serie zu promoten - gemeinsam mit dem wahren Dusk gegen Blastaar und Carnage, der hier einen neuen Symbionten erhielt - soviel zum Thema "Konsequenz" in der Mackie/Byrne-Ära-, kämpfte, einem weiteren Zweiteiler von Rurik Tyler mit dem Geier sowie einem letzten Zweiteiler von Tom DeFalco und Ron Frenz, in dem Peter (in seinem schwarzen Kostüm!) kurz vor "Spider-Man vs. Wolverine" gemeinsam mit Silver Sable und dem Sandman in eine Revolution in einem der zahllosen fiktiven osteuropäischen Staaten des Marvel-Universums verwickelt wurde, bevor die Serie im Juni 2000 mit Ausgabe 18 wieder eingestellt wurde.

Das Leben nach Mary Jane

In den regulären Serien mußte Peter derweil den scheinbaren Tod seiner Frau verarbeiten und traf sogleich auf Mattie Franklin alias Spider-Woman, die sich als Nichte von J. Jonah Jameson entpuppte und bereits seit Juli 1999 eine eigene Serie (von Byrne und Bart Sears) hatte, die bis Ausgabe 18 (Dezember 2000) lief, kämpfte gemeinsam mit ihr gegen die böse Spider-Woman, prügelte sich mit dem Hulk und reiste schließlich im festen Glauben, Mary Jane müsse noch am Leben sein, nach Latveria, wo er sich mit Dr. Doom beziehungsweise einem seiner Roboter anlegte. Kurz darauf ließ Byrne ihn auf die zeitreisende Cassandra Locke, bekannt aus seiner Miniserie "Marvel: The Lost Generation", treffen und gegen den Ghost kämpfen, während sich der immer lächerlicher werdende Venom mit dem Sandman anlegte.
Als neues Problem für Peter sollte sich bald die Tatsache herausstellen, daß MJs ehemaliger Manager ihr Geld unterschlagen hatte, weshalb sich Peter nach seinem Rauswurf bei Tricorp - weil er aufgrund seiner Netzschwinger-Eskapaden kaum noch zur Arbeit erschien - sein luxuriöses Apartment nicht mehr länger leisten konnte. Während Tante May einmal mehr in ihr altes Haus zurückkehrte, landete Peter nach weiteren Kämpfen gegen die "Sinister Six" und einen neuen Grünen Kobold, der sich als Klon Harry Osborns - wobei der Begriff "Klon" tunlichst vermieden wurde - entpuppte, schließlich sogar auf der Straße.

Die Spinnen-WG

Während Erik Larsen mit Heft 19 John Byrne als Zeichner von "Amazing" ablöste und damit nach fast zehn Jahren zu der Serie zurückkehrte, die ihn berühmt gemacht hatte, ging es für Peter wieder aufwärts: Wie einst mit Harry Osborn, teilte er sich fortan eine Wohnung mit Joe Robertsons Sohn Randy und bekam es sogleich mal wieder mit Venom zu tun, dessen Haß auf den Netzsschwinger nach dem Selbstmord seiner Ex-Frau nur noch größer wurde, und erfuhr schließlich den Grund, weshalb Jameson seine Fotos neuerdings ablehnte, als er es mit Alistair Smythe zu tun bekam, der Jameson erpreßte.
Mit "Peter Parker" #20 gaben der bereits durch seinen "Webspinners"-Dreiteiler mit dem Chamäleon bekannte Paul Jenkins sowie der als Zeichner von "Batman: Shadow of the Bat" bekannt gewordene Mark Buckingham ihr Debüt als neues Kreativteam der Serie, während Romita zu "Amazing" wechselte, und Jenkins wurde von vielen Fans sogleich als neuer "Messias" gepriesen, der den Netzschwinger aus dem "Stimmungstief" der Mackie/Byrne-Ära herausholen sollte.
[Bild: mark_buckingham.jpg] Tatsächlich waren Jenkins' Geschichten frisch, humorvoll und enthielten zudem zahlreiche Anspielungen auf die Popkultur. Während Randy Robertson versuchte, mit Glory Grant anzubandeln, bekam es Peter wieder mal mit dem Sandman zu tun, der nach seinem Kampf mit Venom zu "zerfallen" drohte und schließlich als lebender "Strand" endete.

Sicherer geht's nimmer

Im Jahr 2000 veröffentlichte Marvel das erste Crossover seit Jahren, das seinen Ursprung nicht in den X-Men-Serien hatte. Mackie nahm "Maximum Security", das davon handelte, daß die Erde zu einer Art intergalaktischem Gefängnis-Planeten für außerirdische Straftäter gemacht wurde, zum Anlaß, endlich das Geheimnis von Senator Ward aufzudecken, der sich als Träger eines außerirdischen Virus entpuppte. Nachdem Peter gemeinsam mit Arthur Stacy die außerirdischen Badoon besiegt hatte, ließ ihn Jenkins auf den von ihm geschaffenen (Anti-)Helden Typeface treffen und gemeinsam mit ihm in einer überaus ironischen Parodie auf altbekannte Crossover-Plotte weitere außerirdische Inavsoren abwehren. Anschließend bekam er es einmal mehr mit dem Grünen Kobold zu tun.
Die dreiteilige Miniserie "Spider-Man: Revenge of the Green Goblin" von Roger Stern und Ron Frenz enthüllte, wie Norman Osborn von seinem Wahn aus der "Versammlung der Fünf" genesen konnte und wie er seinen neuesten Plan gegen den Netzschwinger vorbereitete, während die Jubiläumsausgaben "Amazing" und "Peter Parker" #25 den Showdown zwischen Peter und Osborn enthielten. Osborn beabsichtigte nun nicht länger, Peter zu töten, sondern wollte ihn vielmehr zu seinem Erben machen, und erst nach einem langen, zermürbenden Kampf gelang es Spidey, sich von seiner Gehirnwäsche zu befreien.

Und noch ein paar Minis

Neben "Revenge of the Green Goblin" waren derweil auch mal wieder ein paar weitere neue Miniserien erschienen: "Spider-Man: Death & Destiny" von Lee Weeks spielte unmittelbar nach "Amazing" (vol. 1) #90 und setzte sich mit den Auswirkungen des Todes von Captain George Stacy auseinander, in "Spider-Man/Daredevil: Unusual Suspects" von Paul Jenkins und Phil Winslade, das unter dem "Marvel Knights"-Label erschien, bekamen es der Netzschwinger und sein langjähriger Verbündeter Daredevil mit Copperhead, dem Gladiator, der Eule, dem Stilt-Man und dem Kingpin zu tun, in "Spider-Man: The Mysterio Manifesto" von Tom DeFalco und Lee Weeks machten sich Spideys und Daredevil daran, herauszufinden, wieso Mysterio trotz seines "Selbstmords" noch am Leben war, und "Spider-Man: Lifeline" von Fabian Nicieza und Steve Rude stellte eine Fortsetzung von "Amazing" (vol. 1) #73-75 dar.

Dat herrscht voll ultimativ, ey!

Obwohl Marvel nach dem Mißerfolg von Byrnes "Chapter One" eigentlich von einem weiteren Versuch, Spideys Herkunftsgeschichte zu modernisieren, hätte absehen sollen, sogte der neue Chefredakteur Joe Quesada kurz nach seiner Beförderung dafür, daß - wieder mal - ein neues Standbein des Marvel-Universums etabliert wurde, das neue Leser anlocken sollte, die bislang aufgrund der furchtbar komplizierten Vergangenheit der meisten Serien einen großen Bogen um Figuren wie Spider-Man gemacht hatten. So erschien im Oktober 2000 die neue Serie "Ultimate Spider-Man", der drei Monate später "Ultimate X-Men" folgen sollte.
"Ultimate Spider-Man" wurde von Brian Michael Bendis und dem Marvel-Präsidenten (!) Bill Jemas geschrieben und von Fan-Liebling Mark Bagley gezeichnet und brach konsequent mit jeglichem Continuity-Ballast. Die Serie startete komplett bei Null und erzählte von einem jungen Peter Parker, der bei seinen sympathischen Ersatzeltern Tante May und Onkel Ben lebte und in seine Schulfreundin Mary Jane Watson verliebt war. Bei einem Besuch in der Fabrik von Norman Osborn wurde er von einer Spinne gebissen, an der man zuvor Versuche durchgeführt hatte, und erhielt dadurch besondere Fähigkeiten. Als Osborn dies erfuhr, versuchte er sogleich, den Unfall nachzustellen und wurde so in eine groteske Kobold-Kreatur verwandelt, die Peter, der inzwischen erste Erfolge als maskierter Wrestler gesammelt hatte und in seinem Zorn einen Dieb hatte entkommen lassen, der kurz darauf seinen Onkel Ben getötet hatte, woraufhin er zum Superhelden Spider-Man geworden war, schließlich aufhalten mußte.
"Ultimate" verzichtete darauf, die klassischen Lee/Ditko-Geschichten einfach nachzuerzählen, wie "Chapter One" es noch getan hatte, und präsentierte statt dessen moderne, regelrecht "coole" Geschichten mit durch und durch menschlichen Figuren, die lediglich die Grundstimmung der alten Hefte beibehielten.
Weiter ging es mit Kämpfen gegen die Enforcers, Electro, den Kingpin, Kraven und Dr. Octopus, während der Netzschwinger in der neuen Serie "Ultimate Marvel Team-Up" (von Bendis und wechselnden Zeichnern wie Matt Wagner, Phil Hester, Mike Allred, Bill Sienkiewicz und Jim Mahfood) auf die "ultimativen" Versionen von Wolverine, dem Hulk, Iron Man, dem Punisher, Daredevil und den Fantastischen Vier traf. Die "Ultimate"-Serien laufen bis heute und erfreuen sich aufgrund ihres erfreulich frischen Stils nach wie vor großer Beliebtheit.

Die Zukunft

Inzwischen bekam es Peter mit Mendell Stromm, dem Robot-Master, zu tun, und fand heraus, daß Mary Jane noch lebte, die ihn jedoch nach ihrer Befreiung aus der Gewalt ihre Entführers verließ, um das Geschehene zu verarbeiten.
Mit "Amazing" #30, das genau wie die Schwesterserie "Peter Parker" auf Initiative von Quesada hin die alte Numerierung neben der "offiziellen" Heftnummer fortführte (im Falle von "Amazing" war das die Nummer 471, im Falle von "Peter Parker" die Nummer 128), gab dann der neue Autor J. Michael Straczinsky (bekannt als Schöpfer der bereits legendären TV-Serie "Babylon 5") sein Debüt als neuer Autor und gab Peter einen neuen Job als Lehrer an der Midtown High School, während er den Netzschwinger auf den geheimnisvollen Ezekiel treffen ließ, der ihm enthüllte, daß er (Peter) nicht der erste Mensch mit Spinnenkräften gewesen sei. Zudem hat er bereits "schwerwiegende Veränderungen im Verhältnis zwischen Peter und seiner Tante May" angekündigt.
"Amazing" und "Peter Parker" erscheinen bis heute, und eine Ende ist nicht abzusehen. Darüber hinaus erscheinen seit Juni 2001 die neue Serie "Tangled Web" von wechselnden Kreativteams, die sich näher mit Personen befaßt, die der Netzschwinger in irgendeiner Weise beeinflußt hatte, Miniserien wie "Spdier-Man/Black Cat: The Evil Taht Men Do" von Kevin Smith und und Terry Dodson sowie zahlreiche One-Shots wie "Spider-Man/Marrow" von Scott Lobdell und Ale Garza, "The Sentry & Spider-Man" von Paul Jenkins und Rick Leonardi, eine Ergänzung zu Jenkins' "Marvel Knights"-Miniserie "The Sentry", und das mehr als extravagante "The Megalomaniacal Spider-Man" vom durch seine Serie "Hate" bekannt gewordenen Independent-Künstler Peter Bagge, und es ist zu erwarten, daß der anstehende Spider-Man-Film, für dessen Comic-Adaption sogar der legendäre Stan Lee gewonnen werden konnte, die Verkäufe weiter ankurbeln wird. Zu wünschen ist es dem Netzschwinger zweifellos.

Und damit wären wir endlich im Jetzt angelangt.


Special vom: 23.05.2002
Autor dieses Specials: Torsten B Abel
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Kapitel 1 - Lee & Ditko: Meister ihres Fachs
Kapitel 2 - Romita attacks
Kapitel 3 - Die Conway-Ära
Kapitel 4 - Bewegte Jahre
Kapitel 5 - Die frühen Achtziger
Kapitel 6 - Die Venom-Ära
Kapitel 7 - Von Variant-Covern und falschen Eltern
Kapitel 8 - Die Spinne und der Klon
Kapitel 9 - Back to basics
Spider-Man in Deutschland
Der multimediale Spider-Man
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