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Comic-Besprechung - Tanguy und Laverdure Collector`s Edition 4: Sondereinsatz

Geschichten:

Tanguy und Laverdure Collector`s Edition 4
(Sondereinsatz, Die schwarzen Engel, Der erste Auftrag, Flugzeug in Flammen, Ein Pilot tappt in die Falle)
Autor: Jean-Michel Charlier, Zeichner / Colorist: Jijé



Story:

Tanguy und Laverdure sollen einen indischen Piloten von der Mirage überzeugen, damit Indien einige der Jagdflugzeuge kauft. Doch eine Gruppe von Saboteuren will den Handel mit allen Mitteln verhindern. Als Tanguy und Laverdure in einem südamerikanischen Land Piloten ausbilden sollen, erweist sich der vermeintlich sichere Job als äußerst riskant. Denn das Land steht am Rande eines Krieges und als sich die Konflikte verschärfen, können die beiden Franzosen nicht tatenlos zusehen. Dabei darf unter keinen Umständen offenbart werden das sie Framzosen sind, da es so ihr Land in den drohenden Krieg mit reinziehen könnte.



Meinung:

Die redaktionellen Beiträge in dem vierten Band der Collector`s Edition von Tanguy und Laverdure drehen sich viel um die Entstehung der TV-Serie in den 1960er Jahren die auf der Comicserie basiert. Dabei beschränkt man sich nicht auf die Entwicklung, sondern wirft auch auf die Darsteller einen Blick, ein paar Anekdoten und die Werbung dafür. Man kann sich jetzt etwas darüber wundern, da es heutzutage nur mit Aufwand zu gewährleisten ist dort einen Blick hineinzuwerfen. Aber es gibt eine wechselseitige Wirkung der Comicserie und zu der TV-Serie. Nicht nur dadurch das die Episoden Geschichten der Comics aufnehmen, sondern vor allem dass sich die gezeichneten Gesichter zunehmend derjenigen der Darsteller anpassen. So sollte es Fans einfacher gemacht werden die erst durch das TV zu der Comicserie gekommen sind.

Das passt auch insofern da der bisherige Zeichner weggegangen ist. Schon in dem redaktionellen Teil des dritten Bandes wurde ausführlich berichtet das Uderzo zunehmend mit seiner Hand Probleme bekam und sich fortan nur noch auf Asterix konzentrieren wollte. Die Suche nach einem anderen Zeichner gestaltete sich etwas schwierig, bis es zu dem Glücksfall kam das ein Star gerade frei wurde. Jije bekam mitgeteilt das Jerry Spring nicht mehr weiter laufen würde und so fing er mit Tanguy und Laverdure an, nicht zuletzt um seinem Freund Jean-Michel Charlier einen Gefallen zu tun.

ZU Beginn fremdelte Jije etwas mit dem Sujet und baute einige Fehler ein, die aber für die Albenveröffentlichungen korrigiert worden sind. Der detaillierte realistische Stil passt jedenfalls hervorragend zu der Serie und wenn zu Beginn etwas weniger Flugzeuge als gewohnt gezeigt werden, so liegt das an dem für den Zeichner ungewohnten Setting. Jedenfalls ist der Stil sehr souverän, dynamisch und die Seitenaufteilung sehr geschickt. Man kann sich gut in das Geschehen hineinversetzen und tief abtauchen. Allerdings wirkt die Farbgebung teilweise etwas matschig und grenzt manche Schwarzflächen nicht genug voneinander ab. 

Inhaltlich muss man allerdings leichte Ermüdungserscheinungen feststellen da Charlier wohl in dem Setting der Flieger nicht mehr so viele Stoffe fand. Die Themen in diesem eng umrissenen Bereich sind halt nicht so vielfältig wie etwa bei Krimis. In dem ersten Abenteuer Sondereinsatz geht es mal wieder darum dass eine Organisation den Verkauf der Mirage Jagdflugzeuge verhindern will und deswegen Intrigen spinnt und sogar zur Erpressung und Sabotage greift. Das hat man gefühlt schon in jedem zweiten Abenteuer dieser Serie gelesen. Hier ist auch mehr Slapstick als sonst zu finden und lockert alles auf. Interessant ist hier aber die zentrale Rolle einer Frau. Sie ist hier weit mehr als nur Staffage, sondern spielt eine zentrale dramaturgische Rolle in dem bisher maskulin dominierten  Genre. So verliebt sie sich in Tanguy und hilft ihm letztlich, aber der Held musste damals in den Magazinen noch sauber sein und so wird die Frau aufgrund der Moral letztlich bestraft. Dennoch erfreulich das eine Protagonistin weit mehr Raum bekommt als bisher.

Das zweite enthaltene albenlange Abenteuer besitzt einige politische Implikationen und macht das Geschehen sehr spannend. Tanguy und Laverdure sollen Piloten ausbilden in einem südamerikanischen Land welches kurz vor einem Krieg steht. Ihnen ist als Franzosen aber strikt verboten einzugreifen was sie in Konflikte bringt. So versuchen sie Kameraden zu retten, dürfen aber nicht als Franzosen erkannt werden. Actionreich, spannend und sehr atmosphärische Dschungelszenen sorgen für gute Abwechslung.  Allerdings wird hier wieder deutlich, dass ausgerechnet der Held Tanguy etwas blass ist und charakterlich kaum umrissen ist.

Bedauerlicherweise sind in dem Band nur zwei albenlange Abenteuer enthalten. Dafür aber noch einige Kurzgeschichte die damals in einem Taschenbuchformat erschienen sind. Ob es sich hier um deutsche Erstveröffentlichungen handelt ist unklar. In der Hinsicht fehlen leider alle Hinweise. Hier wird die Anpassung der Physiognomien an die Darsteller der TV-Serie  auch sehr viel deutlicher. Und sie sind spannend, actionreich und zeichnerisch sehr beeindruckend in schwarz-weiß gehalten. Man merkt, dass sich Jije auch bei diesen Geschichten, die man schnell als Schnellschüsse hätte abtun können, sich Mühe gegeben hat und die Chance nutzte etwas zu experimentieren.

Insgesamt zeigt der Band trotz einiger schematischen Inhaltsaspekte auf warum die Serie ein Klassiker geworden ist. Für Fans unverzichtbar.



Fazit:

Inhaltlich wiederholt sich die Serie teilweise nun langsam, ist aber immer noch spannend und kann die Leserschaft durch den dynamisch realistischen Stil gut in das Setting versetzen. Erfreulich ist es auch das eine Frauenfigur deutlich mehr Raum bekommt. Ein guter Beleg dafür das die Serie ein Klassiker ist.



Tanguy und Laverdure Collector`s Edition 4: Sondereinsatz - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tanguy und Laverdure Collector`s Edition 4: Sondereinsatz

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 39,00

ISBN 10:
3770406621

ISBN 13:
978-3770406623

196 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Frauen spielen größere Rolle
  • Spannung und Action
  • Slapstick
  • Politik spielt mit hinein
Negativ aufgefallen
  • dramaturgisch abgenutztes Schema
  • Farbgebung teils etwas matschig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(11 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 05.03.2024
Kategorie: Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure
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