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Comic-Besprechung - In Memoriam - Band 1: Manon

Geschichten:

In Memoriam - Band 1: Manon

Autor: Mathieu Salvia

Zeichner: Djet

Übersetzer: Hanna Reininger



Story:

In einem Paralleluniversum, oder vielleicht auch nur einer nahen Zukunft, gibt es Zauberei und Zauberer, und mit Hilfe von magischen Artefakten kann beinahe jedermann das Leben nach seinen Wünschen einrichten. Bis es im Hauptquartier der Zauberergilde, in einem ringförmigen Gebäude, das über der Pariser Innenstadt schwebt, eine fatale Explosion gibt, die einen ganzes Stadtviertel verwüstet. Seitdem sind die Zauberkräfte verschwunden, die verbleibenden Artefakte weitestgehend wirkungslos und deshalb geduldet, die Zauberei aber wird verboten. Alles normalisiert sich, bis plötzlich zwei mysteriöse Gestalten in der Stadt auftauchen, um nach einem kleinen Mädchen zu suchen, und das mit äußerst brutalen Mitteln — was zum einen die Polizistin Manon auf ihre Spur bringt, aber auch den geheimnisvollen Adam, der offensichtlich ebenfalls noch mehr Zauberer ist, als erlaubt.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Der Newcomer Mathieu Salvia präsentiert uns hier eine Mischung aus Fantasy und Polizeikrimi: während das Ausgangssetting vielleicht eher an Elfen, Zwerge oder Magier denken lässt, sind wir ab der ersten Seite in einem Copthriller gelandet, der die Handlung eher in ein Science-Fiction Ambiente überführt denn in die übliche mittelalterliche Umgebung, an die man vielleicht bei dem Schlüsselwort „Zauberei” als erstes denken mag. Das Setting ist natürlich einigermaßen verrückt, mit Artefakten, die die Realität verdrehen, künstliche Räume schaffen, die Bezugsebenen im Raum verändern und sonst noch was. Auch Menschen mit magischen Kräften sind für viele vielleicht etwas zu nah an den klassischen amerikanischen Superhelden — doch davon sind die Autoren hier weit entfernt, auch wenn ein paar Szenen in diese Richtung tendieren. Und auch riesige Katzen sind vielleicht ein bisschen zu fantastisch für manchen. Die Serie entwickelt sich aber tatsächlich in erster Linie in eine Polizeistory, ein bisschen postapokalyptisch wegen der Geschehnisse im Vorfeld und der Trümmerlandschaft, in der ein Großteil der Handlung spielt — aber eben ein Thriller. Dennoch hat alles diesen etwas mystischen Hintergrund, dass es doch noch Menschen geben könnte, die stärkere Fähigkeiten haben als andere und aller Leben maßgeblich verändern könnten — und vielleicht nicht unbedingt zum Guten. 

Djet hat all das in einem Zeichenstil umgesetzt, der mich in vielerlei Hinsicht an Mangas erinnert: etwas eckig gezeichnete Figuren, häufig ungewöhnlich übertriebene Bewegungsstriche in den Actionszenen, und auffallende Lautmalereien, die so eher in japanischen Comics bekannt sind. Ein richtiger Manga ist dies aber nicht, auch kein „Euromanga” wie in den 90er-Jahren in Serien wie „Nomad”, „Zentak” oder ähnlichem, mit ihren Computergrafiken und 3D-Kolorierungen. Und doch haben die verwendeten Detaildarstellungen, die Perspektivwechsel und teilweise übereinanderliegenden Panels für mich eine starke Ähnlichkeit mit Mangas. Dabei hat Djet seinen Stil für dieses Projekt durchaus gegenüber seinem bisherigen geändert, der noch mehr an Mangas erinnert hat, denn er hat in zurückliegenden Serien eher kindliche Figuren gezeichnet, mit großen runden Augen und alles in irgendwie runderen Formen — wohl nicht zuletzt, weil es sich meist um Jugend- und Mysteryserien gehandelt hat, die meist auch für ein jugendliches Publikum gedacht waren. Dies ist dann wohl sein erstes Werk für ein erwachsenes Publikum.

Mathieu Salvia, der Hauptberuflich als Jurist arbeitet, schreibt seine Skripte in der Freizeit und ist auch erst seit ein paar Jahren im Comicgeschäft, bisher ebenfalls mit fantastischen Themen wie Superhelden im Hochsicherheits-Altersheim („7 Heros”) oder einer Horrorgeschichte um den Schwarzen Mann, den Kinderschreck („Croquemitaines”, übrigens ebenfalls mit Djet als Zeichner).

Hier liefern die beiden eine handwerklich gut gemachte Geschichte ab, die ausreichend originell ausgefallen ist und mit Tempo erzählt wird und ein bisschen was für jeden bereithält: Zauberer, Cops, Action, Mystery und ein bisschen Science-Fiction und Fantasy.



Fazit:

Ein guter Start in diese neue Fantasy-/Krimi-Serie um das Wiederauftauchen von Zauberern und Zauberei in einer modernen Welt, aus der diese Elemente doch gerade erst verschwunden waren. Ein bisschen Manga-ähnlich präsentiert, und doch klar ein franko-belgischer Comic mit einem wilden Themen-Mix, bei dem für jeden etwas dabei sein dürfte.



In Memoriam - Band 1: Manon - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

In Memoriam - Band 1: Manon

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 19,80

ISBN 10:
3987212160

ISBN 13:
978-3987212161

80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Originelles Setting.
  • Interessanter Themen-Mix.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3.5
(2 Stimmen)
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Rezension vom: 22.02.2024
Kategorie: Alben
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