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Comic-Besprechung - Die Balade von Halo Jones 1

Geschichten:

Die Ballade von Halo Jones 1
Autor:
Allan Moore
Zeichner: Ian Gibson
Farbe: Barbara Nosenzo
Übersetzung: Timothy Stahl



Story:
Halo gehört zu den vielen Männern und Frauen, die im „Ring“ leben einer riesigen Station, in der es kaum Jobs gibt, der Kampf ums Überleben alles dominiert und linke Geschäfte an der Tagesordnung sind.

Sie merkt auch, dass es nicht immer so weiter gehen kann, vor allem als sie auch noch eine wichtige Person in ihrem Leben verliert. Der nächste Schritt ist daher unumgänglich, doch wird sie ihn meistern?



Meinung:
Auch wenn sie in anderen europäischen Ländern nicht in dem Maße beachtet wurde, so entwickelte sich auch die britische Comicszene in den 1960 bis 1980er Jahren rasant, löste man sich doch von den amerikanischen und francobelgischen Vorbildern und interpretierte sie neu. Eine wichtige Funktion hatte dabei das Magazin „2000 AD“, das zu Sprungbrett und Spielwiese vieler aufstrebender Künstler wurde.

Man merkt, dass der Comic einstmals für eine Magazin-Veröffentlichung optimiert war, denn die Abenteuer der Heldin sind in Blöcke zu je acht Seiten aufgeteilt, die immer mit einer Art kleinem Cliffhanger enden.

Dabei nimmt sich die Serie Zeit, die Figur und ihr Lebensumfeld erst einmal in Ruhe vorzustellen. Die Heldin ist eine Kriegerin und Kämpferin, sondern wirkt eher wie eine junge Frau, die gelernt hat, sich auch in einer heruntergekommenen Gesellschaft durchzusetzen. Hier geht es eher darum, sich irgendwie durch zu mauscheln. Spaß hat man nur bedingt, meistens mit einem unangenehmen Nebengeschmack.

In der Hinsicht ist die Serie erfrischend anders, auch wenn das Szenario futuristosch und mit allerlei seltsamen Figuren inklusive Außerirdischen gespickt ist. Und es gibt Halo viele Möglichkeiten zu wachsen und sich in eine interessantere Richtung zu entwickeln. Und dafür werden in diesem ersten Band auch gründlich die Weichen gestellt.

Ian Gibson zeichnet sehr detailreich und realistisch, aber dennoch eigenwillig genug, um die Charaktere heraus zu arbeiten. Der Stil gibt dem Geschehen erst die richtige Atmosphäre, zusammen mit der Farbe bekommt man gleich auch den richtigen Eindruck von der heruntergekommenen Welt des „Rings“.



Fazit:
Die Balade von Halo Jones ist ein interessantes Frühwerk, zweier heute überall bekannter englischer Künstler. Eine Serie, die aber auch die besondere Sichtweise der Briten auf futurische Szenarien sehr gelungen und atmosphärisch in Szene setzt – denn hier stehen keine kernigen Söldner oder Gauner im Mittelpunkt, sondern eine junge Frau aus den Slums, die sich erst noch anschickt, eine Legende zu werden.

Die Balade von Halo Jones 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Balade von Halo Jones 1

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 17,00

ISBN 13:
978-3741620690

72 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Eigenwillige britische SF
  • Die Heldin fällt aus dem Rahmen
  • Atmosphärisch in Szene gesetzt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 04.11.2020
Kategorie: Alben
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