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Comic-Besprechung - Powers 2: Rollenspiel
Geschichten:Powers 2: Rollenspiele (Powers: Roleplay)
Autor: Brian Michael Bendis
Zeichner: Michael Avon Oeming
Colorist: Pat Garrahy
Story:
Als eine kostümierte Leiche gefunden wird, ist dieses natürlich ein Fall für die Detectives Christian Walker und Deena Pilgrim. Doch es warten direkt zwei Überraschungen auf sie: zum einen gibt es nicht nur eine Leiche, sondern gleich mehrere und zum anderen sind die Toten keine Superhelden, sondern einfache Studenten, die ein Rollenspiel zelebriert hatten. Doch warum und von wem wurden sie dann getötet?
Meinung:
Der erste Band der Serie Powers von Starautor Brian Michael Bendis und dem Zeichner Michael Avon Oeming war ein richtig guter Streich. Vor allem aufgrund seines durchaus neuen ungewöhnlichen Konzeptes war der Band geradezu eingeschlagen wie eine Bombe. Dabei ist das Konzept eigentlich ziemlich simpel, aber vielleicht gerade deswegen nahezu genial. Man nehme eine klassische Kriminalgeschichte mit zwei charakterlich sehr unterschiedlichen Ermittlern, die sich anfangs nicht grün sind und sehr unterschiedlich sind. Das ist nichts Neues, sondern Standard, der aber abhängig von den Charakteren immer sehr gut funktioniert. Sonst würde man den ja nicht anwenden.
Der kleine Kniff besteht nun darin, diese Ermittler in einer Welt voller Superhelden agieren zu lassen und sie auf die Capeträger zu spezialisieren, womit auch die dunkle Verganenheit eines der Helden zu tun hat. Das war abseits aller typischen Superheldengeschichten positioniert und erlaubte einen außenstehenden Blick auf Helden und Capes und was das alles für den Normalbürger ausmacht. Nun ist dieses Konzept allerdings bekannt und der Leser hofft in dem zweiten Band von Powers, Rollenspiele, auf ein ebensolches Feuerwerk von Ideen und spritzigen Dialogen wie er es im ersten Band gesehen hatte.
Das kann er nicht erfüllen, da die Konzeptüberraschung ja nun vorbei ist und demnach ist er etwas schwächer als der erste Band. Aber immer noch gut. Der Krimi mit einer kleinen Verbeugung vor Ed Brubaker, welcher der Meister von Noir-Krimis auch im Superheldengenre wie Daredevil oder Sleeper ist, kann vor allem in manchen Szenen überraschen. Ansonsten ist die Sory doch recht ähnlich zu dem ersten Band und läuft etwas schematisch ab: ein Mord geschieht, die Ermittler tauchen auf, merken das es was mit Superhelden zu tun hat und ermitteln. Also ganz klassisch. Kein Witz, keine charakterlichen Geheimnisse, die gelüftet werden sollen / müssen, kein Zueinanderfinden unterschiedlicher Charaktere. Es kann also ganz gerade und linear die Geschichte erzählt werden, was ihr leider etwas die Ecken und Kanten nimmt. Aber das macht sie ja nicht schlecht, sondern einfach nur weniger gut als den ersten Band.
Der Animationsstil von Michael Avon Oeming ist zwar sehr gefällig, er spricht selber im Interviewanhang von kommerziell, aber das Wechseln zwischen vielen Nahaufnahmen macht die Erzählung auch auf graphischer Ebene sehr spannend und temporeich. Leider ist das Tradepaperbackformat nur bedingt für Powers geeignet, da aufgrund der Bindung einiges verloren geht. Denn die Dialoge gehen oft auf zwei Seiten über. Es wird generell gerne in Doppelseiten erzählt und so ist es manchmal etwas vewrwirrend und schwer lesbar.
Der inhaltliche Seitenhieb auf Rollenspiele und wie sich Fantasien in der realen Welt umkehren können, ist nicht mehr allzu aktuell. Da merkt man doch ein bisschen, wie alt der Band ursprünglich schon ist, denn er erschien in den USA schon im Jahre 2000 wo Rollenspiele in Form von Live Reenactment noch nicht so stark im Kommen waren beziehungsweise noch nicht etabliert wurden.
So hat man hier insgesamt einen spannenden und sehr unterhaltsamen Krimi mit Superhelden vorliegen, dem aber leider etwas Kanten und Ecken fehlen.
Fazit:
Mit dem ersten Band kann der zweite, wie es ja leider oft so ist, nicht mehr mithalten. Das überraschende Konzept ist nunmehr bekannt und leider wurden auch die Ecken und Kanten ausgebügelt, was die Erzählung etwas schematisch macht. Aber der Band ist immer noch spannend, unterhaltsam und gut. Nur eben nicht so gelungen wie der Auftakt.
Powers 2: Rollenspiel
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,95
ISBN 10:
386201407X
ISBN 13:
978-3862014071
116 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Unterhaltsame und spannende Kriminalgeschichte
- dynamische und temporeiche Zeichnungen
- es fehlen Ecken und Kanten
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 13.10.2012 | ||||||
Kategorie: | Powers | ||||||
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