In der Datenbank befinden sich derzeit 18.535 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen... |
Comic-Besprechung - Unter schwarzer Flagge 1: Gischt und Blut
Geschichten:Autor: Eric Corbeyran
Zeichner: Brice Bingono
Colorist: Nicolas Bastide
Story:
Piratenkäpt´n Dan Dark besitzt eine Schatzkarte, die er nicht entziffern kann. Mit Hilfe seiner beiden Begleiter, der hitzköpfigen Bonnie und dem treuen Killing Howie, entführt er die ehemalige Sklavin Mahalia, deren Großvater das Rätsel um die Karte zu lösen vermag. Nach einem turbulenten Besuch bei dem alten Blinden, der einen Ureinwohnerstam auf die Fersen des Käptäns hetzt, findet Dark das Versteck des Schatzes heraus und macht sich mit seiner treuen Mannschaft auf die Suche nach einer sagenhaften Insel.
Meinung:
Piratengeschichten hatten schon von jeher mystische Elemente. So auch der
erste Band der Trilogie Unter schwarzer Flagge des Duos Corbeyran und
Bingono. Neben der außergewöhnlich brutalen Darstellung der Kämpfe,
lauern riesige Ungeheuer auf die Mannschaft des Käpitäns und auch die
genretypischen Ureinwohner einer Insel mischen kräftig mit.
Die Rahmenhandlung dreht sich um eine Queste, an deren Anfang eine
Karte steht. Der erste Band Gischt und Blut beschreibt die Suche nach dem Eingang zu
einer unbekannten Welt. Die Geschichte beginnt mit einer Kneipenschlägerei,
die sich bald auf die ganze Stadt ausdehnt. Die Helden müssen die Stadt
fluchtartig verlassen, aber nicht ohne vorher noch Köpfe rollen zu
lassen. Beim Besuch des blinden Großvaters, der schon früher mit Dan Dark Kontakt hatte, werden der Käpitän und seine Mannschaft auf eine harte Probe gestellt. Der treue Begleiter des Kaptäns, Killing Howie, sorgt als
Sidekick für die Lacher. Die schöne, frauenliebende und kämpferische
Bonnie zankt mit der Sklavin Mahalia, die durch geschicktes Verhandeln
die Rollen tauscht und Bonnie zur Sklavin degradiert. Eine der wenigen
Szenen, die tatsächlich auf dem Piratenschiff spielen, die meiste Zeit
findet die Handlung auf dem trockenen Land statt. Aber auch hier macht das Album eine gute Figur. Es ist sehr Spannend zu sehen, wie Kapitän Dark die Umwege umschifft, dem Geheimnis der Karte auf die Spur zu kommen. Der Humor kommt hierbei nicht zu kurz, was besonders dem undurchsichtigen Howie geschuldet ist, der eine Vorliebe für Insekten zu haben scheint, die er mit Begeisterung verspeist. Für Erotik sorgt die hübsche Bonnie, die in der Anfangsszene im Wirtshaus während der Verführung einer schöner Unbekannten unterbrochen wird, um den streitlustigen Howie aus seiner aussichtslosen Lage mit schlagkräftigen Argumenten zu befreien.
Eric Corbeyran ist einer der produktivsten Comic-Autoren der neueren
Zeit. Die Piratengeschichte um Dan Dark ist seine fünfte Serie im neuen
Splitter-Verlag. Die Story wirkt frisch und hat auch keine Parallelen
zu den modernen Disney-Piraten. Corbeyran kommt schnell auf den Punkt
und bringt viel Geschichte auf 48 Seiten unter.
Zeichner Bingono, der
schon beim Splitter-Book Paradise seine zeichnerischen Qualitäten
bewiesen hat, stellt die Welt der Piraten dreckig und rau dar und
scheint insbesondere an schönen Frauen gefallen zu finden, was eine
gemeinsame Badeszene von Mahalian und Bonnie anschaulich beweist. Die
Landschaften sind wunderschön gezeichnet und liebevoll von Nicolas
Bastide koloriert. Die Anfangsszene der Kneipenschlägerei und der Kampf
gegen das Ungeheuer vom Berg strotzt nur so vor Dynamik. Dabei spielt
Bingono mit ungewöhnlichen Perspektiven und verschiedenen Blickwinkeln.
Das Album im Hardcover ist wie immer hochwertig verarbeitet. Besonders die
Coverabbildung weis zu gefallen. In deren Vordergrund ist ein
Totenschädel dargestellt, darüber die Wassergrenze auf der das
Piratenschiff Black Joke entlang fährt. Eine gelungene Einstimmung auf die Geschichte.
Fazit:
Die Fantasygeschichte um den Piraten Dan Dark punktet mit schwarzem Humor und dem Zynismus, den manch andere moderne Piratengeschichte missen lässt. Vergleiche mit Drachenblut aus dem Verlag Bunte Dimensionen bieten sich an, wer Hannibal Mériadec mag, kann hier sorglos zugreifen. Die Hauptcharaktere haben Tiefe und überraschen zum Teil mit ihren Taten, die nicht vorherzusehen sind. Eine rundum gelungene Piratengeschichte mit lockeneren Sprüchen und einer gesalzenen Prise Fantasy, die aber nicht aufesetzt wirkt, sondern nahtlos in die Handlung eingefügt ist. Ich bin gespannt, wie Ausnahmeautor Corbeyran die Serie weiterführt, ist dieser erste Band doch eher eine Einführung in das eigentliche Abenteuer. Schnell sind die Seiten des ersten Albums Gischt und Blut gelesen und machen Lust auf mehr.
Unter schwarzer Flagge 1: Gischt und Blut
Autor der Besprechung:
Malte Ussat
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 13,80
ISBN 13:
978-3-86869-400-0
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Charaktere mit Tiefe
- schwarzer Humor
- spannende Geschichte
- wenige Szenen auf dem Wasser
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(3 Stimmen) | ||
|
|
|||||||
Rezension vom: | 12.04.2012 | ||||||
Kategorie: | Unter schwarzer Flagge | ||||||
|
|||||||
Leseprobe | |||||||
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier... | |||||||
Das sagen unsere Leser | |||||||
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. |