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Comic-Besprechung - Wanted 1: Die Brüder Bull
Geschichten:Wanted: Les Frères Bull
Zeichner: Thierry Girod
Story:
Irgendwo in New Mexico, 1862, der Kopfgeldjäger Wanted hat gerade sein letztes Opfer erwischt, Dandy Silbus. Mit der Leiche im Gepäck macht sich Wanted auf den Rückweg nach Santa Fe, um das Kopfgeld zu kassieren.
Dabei trifft er auf die schrecklich zugerichteten und skalpierten Leichen einer Indianerin und ihrer zwei Kinder. Der einzige Überlebende des Massakers ist der weiße Yaqui Jed, der mit der Indianerin zusammen gelebt hat. Sein Glück war, dass für den Skalp eines Weißen kein Geld gezahlt wird. Weiße Feinde der Indianer zahlen fünfzig Dollar für einen Navajo-Skalp, dreißig und zwanzig für den von Frauen und Kindern. Diese Skalpprämie ist an sich schon abscheulich, aber noch schlimmer sind diejenigen, die nicht gegen die Navajo-Indianer kämpfen, um deren Skalpe zu bekommen, sondern jene die friedliche Hopi oder Pueblos töten und deren Kopfhaut als die der Feinde ausgeben.
Zu den schlimmsten Vertretern dieser skrupellosen Gruppe gehören die Brüder Bull, die die Familie von Yaqui Jed auf dem Gewissen hat. Ganz gegen seine Gewohnheit nur für Geld hinter Menschen her zu jagen, erklärt sich Wanted bereit, den schwerverletzten Jed bei der Jagd nach den Mördern behilflich zu sein - kein ganz einfaches Unterfangen.
Meinung:
Endlich mal wieder eine Western Serie - oder anders - endlich mal wieder eine bisher in Deutschland unveröffentlichte Cowboy- und Indianer-Geschichte. Der Genre-Fan durfte sich in letzter Zeit an den Neuauflagen von Blueberry (und natürlich den spärlichen Neuerscheinungen), Comanche (eine über jede Kritik erhabene Gesamtausgabe) und Durango (endlich) erfreuen, gerade mal Ethan Ringler und Loveless waren echte Neuerscheinungen (dabei soll die Adaption von Kings Der dunkle Turm nicht vergessen werden).
Man durfte also durchaus auf Wanted gespannt sein.
Die Brüder Bull hat - für sich alleine gestellt - eine gute und schlüssige Story, ist spannend, ein wenig brutal und erfüllt durchaus die Erwartungen an einen klassischen Western.
Das ist der erste Eindruck, schaut man etwas näher hin, gibt es durchaus Anlass zur Kritik. Okay, hier soll nicht von "paste and copy" gesprochen werden, aber es gibt doch eine Vielzahl von Parallelen zu bekannten Geschichten.
Der Protagonist der Serie hat keine gebrochene Nase (Blueberry), dafür ein eintätowiertes W im Gesicht. Wanted selbst ähnelt in seiner "sozialen" Denkweise niemand anderem als Durango, die Brüder Bull haben ihr Vorbild in den (in ihrer gewalttätigen Ausstrahlung bisher unnerreichten) Gebrüdern Dobbs (in Comanche, Band 3, Die Wölfe von Wyoming) und das sind nur einige der offensichtlichen "Ähnlichkeiten". Auch die Pokerszene erinnert sehr deutlich an die vielen Male als Mike Blueberry mehr oder weniger erfolgreich seinem Spieltrieb gefolgt ist.
Niemand kann das Genre wirklich neu erfinden, auch Simon Rocca nicht. Simon Rocca alias George Ramioli, der schon gezeigt hat, dass er verschiedene Genres bescherrscht (u.a. Zululand, Vae Victis!, Der weiße Indianer) kombiniert routiniert die verschiedenen Stilelemente und kommt so zu der ober erwähnten guten Geschichte.
Thierry Girod ist allerdings kein Hermann und kein Giraud - auch wenn er nicht wirklich schlecht ist.
Fazit:
Keine schlechter Western, mit eigenem Szenario, aber vielen Parallelen zu den Klassikern des Genres. Aber die Messlatte liegt natürlich auch wirklich hoch.
Wanted 1: Die Brüder Bull
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 13,80
ISBN 13:
978-3-86869-242-6
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- .... wieder einmal ein Western
- ... auch wenn vieles irgendwie bekannt vorkommt (aber das war bei John Wayne auch nicht anders)
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 24.04.2011 | ||||||
Kategorie: | Wanted | ||||||
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