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Comic-Besprechung - The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht

Geschichten:

The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht (The Night Eaters Book 1: She eats the night)
Autorin: Marjorie Liu, Zeichnerin / Coloristin: Sana Takeda



Story:

Die Zwillinge Milly und Billy, US-Amerikaner chinesischer Abstammung, betreiben ein Restaurant welches allmählich in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Was besonders Millys Laune nicht gerade hebt, ist die Tatsache, dass die Eltern der beiden, noch vor der Geburt  der Kinder aus Hongkong immigriert, die Eigenverantwortlichkeit der beiden nun steigern wollen. Gerade an der gefühlskalten Mutter, deren Garten ihr mehr wert zu sein scheint als ihre Kinder, arbeiten sich die Zwillinge vergeblich ab. Doch warum sollen sie sich ausgerechnet um ein verwahrlostes Haus kümmern? Zudem es darin auch noch spuken soll.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Es gibt hohe Vorschusslorbeeren für die neue Serie  von Marjorie Liu und Sana Takeda. Nicht nur haben sie mit Monstress einen Bestseller geschaffen, was Fans der Reihe neugierig auf den neuen Output werden lässt, sondern für die neue Serie The Night Eaters auch prompt einen Eisner Award 2023 gewonnen. Dabei liegt für die als Trilogie geplante Serie erst der Auftakt vor.

So etwas schürt natürlich die Erwartungshaltung. Oft ist man dann enttäuscht worden, da die Erwartungen nicht erfüllt wurden und man sich dann fragt was die Kriterien für solche Preise gewesen sein können. Auch hier wird nun die Erwartungshaltung noch hochgeschraubt. Denn The Night Eaters hat den Preis zu Recht gewonnen. 

Im Grunde ist es schon erstaunlich, dass gerade eine Horrorserie den Eisner Award gewonnen hat. Schließlich ist das Horrorgenre der schmuddelige Bruder, der bei Familienfesten sich daneben benimmt, das Essen und Trinken vertilgt und ansonsten nichts beiträgt. Jedenfalls wird das Horrorgenre oft so wahrgenommen. Als der missratene Sprössling über den man mitunter die Nase rümpft, den man aber dennoch gerne sieht. In Abständen. Und um eine Familie geht es auch in The Night Eaters.

Wie jeder gute Horror geht es nicht rein um die Oberfläche, sondern um tieferliegende Schichten die einen ergreifen und betreffen. Ein Erfolgsfaktor von Stephen King machte ja aus, dass er den Horror in die amerikanische Alltagswelt holte und sich so jede/r Leser*in wieder erkennen konnte.  Hier nun wird man immer wieder auf falsche Fährten geführt. Jedenfalls was den Horroranteil betrifft.  Was nicht nur sehr geschickt ist, sondern zudem auch sehr spannend. Es fängt wie ein klassisches Haunted House Szenario an, aber schon früh wird klar, dass es nicht nur alleine darum geht. Es ist nämlich ein geschickter Kniff das sehr vieles in der Schwebe gelassen wird. Nicht nur einige der Figuren sondern auch die Leserschaft bekommen kaum Antworten und wundern sich über das Verhalten einer der Hauptpersonen. Man ist sich nicht sicher worum es überhaupt geht und die überraschenden Wendungen und Twists lassen immer mehr Fragen offen anstatt vorhergehendes zu beantworten. Man bekommt einfach keinen Grund unter die Füße und die fortwährenden Andeutungen lassen einen immer unsicherer werden. Was eine Atmosphäre der permanenten Bedrohung und Spannung entstehen lässt.

Dabei beginnt es wie gesagt wie ein klassisches Haunted House Szenario, bekommt dann einen Hauch von Lovecraft, aber doch geht es wieder in eine andere Richtung. Aber wenn sich Liu und Takeda rein auf die Schocks, auf die Oberfläche des Genres beschränkt hätten, so würde einen der Band nicht so berühren. Gepaart wird das Geschehen nämlich mit einem Familiendrama. Vor allem das Leistungsdenken welches viele asiatisch stämmige Immigranten haben spielt hier eine Rolle. Das prägt im positiven wie auch negativen die Familie und ihre Handlungen. Die gefühlskalte Mutter an denen sich die Zwillinge, vor allem die Tochter, abarbeiten und der empathische Vater sind nicht nur Vertreter dieser Generation, sondern haben auch ein dunkles Geheimnis. Gerade dieser familiäre Aspekt macht die Story bodenständig, führt zu einer emotionalen Beteiligung und dürfte für einige Leser*innen Identifikationspotential bieten. Rein gar nichts ist hier so wie es auf den ersten Blick scheint und die typischen Gestaltungen von Gut und Böse werden zudem aufgehoben.

Hervorragend und man kann gespannt sein wie es weitergehen mag, denn die Richtung die am Ende eingeschlagen wird, meint man aus vielen Comics und TV-Serien zu kennen. Aber so wie hier die Klischees bislang vermieden wurden, kann man die Fortsetzung kaum abwarten.



Fazit:

Hervorragend. Man bekommt so gut wie nie Boden unter den Füßen und je mehr man sich mit den vielschichtigen Charakteren anfreundet, umso mehr bleibt man in der Schwebe. Viele Twists und falsche Fährten sorgen mit dem teils handfesten Horror für ein stetiges Vergnügen. Mehr.



The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The Night Eaters 1: Sie verzehrt die Nacht

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 29,80

ISBN 10:
398721242X

ISBN 13:
‎ 978-3987212420

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • realistische Charaktere
  • Twists und Überraschungen
  • kein Boden unter den Füßen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 23.12.2023
Kategorie: Alben
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