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Die Duck-Familie
Dagobert Duck
Keiner hat ihm gesagt, wie man Kapitalist wird. Und ist der Fantastillardär überhaupt einer? Dagobert Duck ist zwar der Erpel, der mehr Barvermögen in seinem Geldspeicher angehäuft als der gesamte Rest der Weltbevölkerung zusammen, doch ein wahrer Kapitalist lässt für gewöhnlich sein Geld für sich arbeiten. Dagobert dagegen  arbeitet für sein Geld. Er hortet Geld, um „wie ein Seehund hineinzuspringen, wie ein Maulwurf darin herumzuwühlen und es in die Luft zu werfen“, dass es ihm „auf die Glatze prasselt“, so Zeichner-Legende Carl Barks, auf dessen Konto die Erfindung der reichsten Ente der Welt geht. Dagobert Duck (im Original „Scrooge McDuck) trat erstmals im Comic „Die Mutprobe“ auf, die Weihnachten 1947 erschien. Der Originalname McDuck ist typisch schottisch und passt somit perfekt zu seiner geizigen Natur. Mit seinem Originalvornamen Scrooge spielte Barks auf Charles Dickens Hauptfigur Ebenezer Scrooge aus „ A Christmas Carol“ an.

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So wie fast alle Bewohner Entenhausens durchlief auch Onkel Dagobert im Laufe der Zeit eine interessante Entwicklung. Zu Beginn versah Barks ihn ausschließlich mit negativen Charaktereigenschaften, die sich aber schnell änderten. In den späteren Comics mutiert die markante Persönlichkeit Dagoberts zu einem liebenswürdigen Opa, der die pfiffigen Ideen seiner Großneffen Tick, Trick und Track auch gerne mal zu seinem finanziellen Vorteil nutzt. In rotem Gehrock, mit Gamaschen an den Füßen, dem Zylinder auf dem Kopf und einem Zwicker auf dem Schnabel gibt es für ihn nur ein Ziel: noch mehr Geld für seinen Geldspeicher und seine frühmorgendliche Lieblingsbeschäftigung: sein Geldbad. Ein Vergnügen, das ihm von einigen geneidet wird. So lassen denn die Panzerknacker keine Chance unversucht, an Dagoberts Vermögen ranzukommen…

Donald Duck
Donald und die liebe Arbeit - ein Kapitel für sich. Oder - um es mit den Worten von Tick, Trick und Track zu sagen: "Manche Leute bringen es zu etwas und manche nicht." Wer immer Donald Duck allerdings Faulheit und Verantwortungslosigkeit unterstellen will, sollte auch nur für wenige Tage versuchen, die Erziehungsaufgaben wahrzunehmen,  die dem harmlosen Junggesellen seitens seines Bruders auferlegt wurden. Die Sorge für seine drei Neffen Tick, Trick und Track hat Donald immer wieder zur Annahme auch unattraktiver Arbeitsplätze bewegen können. Leider blieb der Erfolg meistens aus. Doch auf jedes Scheitern folgte ein neuer Anlauf, und in nicht wenigen Berufen brachte er es zu großer Meisterschaft – man denke nur an seinen legendären Ruf als Transportunternehmer, Glasermeister, Friseur oder auch Regenmacher. Die Vielseitigkeit dieser Beschäftigungen lässt bereits die größte Qualität Donald Ducks erkennen: seine Flexibilität. Er gilt nicht nur als hervorragender Pilot, sondern beherrscht auch archaische Gefährte wie Pferdeoder Hundeschlitten. Donald kann trotz seines notorischen Pechs auf eine Kette von Erfolgen zurückblicken, die in der Jugend mit einem vierten Platz beim Sackhüpfen auf dem Wiesenfest begann und schließlich im Sieg bei der Olympiaausscheidung seines Landes im 1500-Meter-Lauf gipfelte.

Donald_Aquarium_highres

Enthusiasmus wird bei Donald großgeschrieben. Sein größter Konflikt ist allerdings, dass er ein Niemand ist, der ein Jemand sein will. Doch irgendwoher muss das Geld ja kommen – besonders, wenn da plötzlich drei Neffen vor der Tür stehen. Die Ankunft von Tick, Trick und Track markiert den Übergang von der fiktiven Sitcom-Existenz zum „wahren“ Leben Donalds. Die neue Familiensituation erweist sich vor allem für die Comics als ideales Füllhorn für eine endlose Zahl von Geschichten rund um Donalds Arbeitsleben. Es ist aber auch zu komisch, was ihm so alles widerfährt, wenn er den Bahnhofsvorsteher und Gepäckträger, den Tierfänger in der Antarktis, den Polizisten, den Farmer, den Schulaufseher, einen Dorfschmied, einen Großwildjäger, einen Leuchtturmwärter, einen Imker, einen Handelsvertreter für Bürsten oder einen Baggerfahrer mimt.

Um Donalds berufliche Wandlungsfähigkeit zu dokumentieren, wurde in Frankreich sogar eine Reihe von Einseitern ersonnen, die sich einzig und allein mit Donalds Arbeitswelt beschäftigte. Die deutsche Version von „Les petits boulots de Donald“ erscheint seit 2002 in loser Folge im Micky Maus-Magazin zunächst mit dem Titel „Donald in 1001 Jobs“, später dann als „Donalds irre Jobs“. Ob als Automechaniker, Briefträger, Kunstkritiker oder Pizzabäcker – Donald versucht stets, sein Auskommen
mit dem Einkommen zu finden. Auch wenn er dabei – oft sogar zum Leidwesen seiner Auftraggeber – vom sprichwörtlichen Pech verfolgt ist!

Daisy Duck
Ihre Schönheit ist so berühmt wie ihre Geschwätzigkeit berücksichtigt. Daisy Duck hat jede Misswahl für sich entscheiden können, aber das sind ja auch Wettbewerbe, wo  Aussehen und nicht Höflichkeit oder gar Empfindsamkeit zählen. Die perfide Art, mit der die junge Dame ihre glühenden Verehrer Donald Duck und Gustav Gans gegeneinander ausspielt, obwohl ihre Gunst eindeutig Donald gehört, beweist großes taktisches Geschick, das sich auch während einer kurzen Karriere als Leiterin der Unternehmen ihres Onkels Dagobert bewährte. Hier konnte sie ihre Intuition ebenso gut einsetzen wie ihre Eitelkeit und mit Kosmetika und frauenspezifischen Automodellen erstaunliche Ergebnisse erwirtschaften.

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Besonders kultiviert hat Daisy Duck jedoch ihre Koketterie, was ihr zumindest zeitweise eine einträgliche Position als Fotomodell beschert hat. Ihre sprunghafte Natur, oft durch hysterische Anfälle zusätzlich verstärkt, hat aber bisher noch jeder dauerhaften Beschäftigung einen Riegel vorgeschoben. Dafür ist sie kontinuierlich und unermüdlich im Einsatz für wohltätige Zwecke, vor allem im Rahmen ihrer verschiedenen Handarbeitsgruppen. Dieses Engagement hat einiges dazu beigetragen, dass die Entenhausener Gesellschaft der schönen jungen Dame so manche Eskapade nachsieht.

Oma Duck
So einen Apfelkuchen, wie den von Oma Duck, wird Daisy für ihren Donald wahrscheinlich nie hinkriegen. Der ist nämlich legendär und da Donald von Oma Duck auf ihrem Bauernhof großgezogen wurde, hängt die Messlatte für Daisy ziemlich hoch. Wenn man sich das Leben von Dorette „Oma“ Duck anschaut, lässt sich schon behaupten, dass sie die einzig wirklich emanzipierte Frau in  Entenhausen ist und zudem noch die Inkarnation der perfekten Großmutter. Sie lebt auf dem Lande und betreibt unabhängig ihren eigenen Öko-Bauernhof mit vielen Tieren. Moderne Technik ist ihr äußerst suspekt - lediglich bei ihrem Telefon und einem elektrobetriebenen Oldtimer macht sie ein Zugeständnis. Für die nötige Hilfe auf ihrem Hof hat sie ihren Knecht Franz Gans, doch wenn Dorette ruft, muss auch mal die ganze Familie Duck mit anpacken.

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Die rüstige Entenoma stammt aus der Feder von Disney-Zeichner Al Taliaferro, der sie in den 40er-Jahren erfand und durch seine eigene Schwiegermutter inspiriert wurde. Oma Duck erschien erstmals auf einem Porträt im Hintergrund des Strips vom 11. August 1940 und tauchte am 27. September 1943 dann persönlich auf: Dreckspatz Donald bekam von ihr am Bahnhof den Hals gewaschen.

1950 sorgte Carl Barks dafür, dass Donalds Oma mit den Comics „Donald’s Grandma Duck“, „Manche mögen’s laut“ bzw. „Ländliches Treiben“ endlich auch als Titelheldin präsentiert wurde. Hier sieht man auch das erste Mal ihren Bauernhof, das Elektromobil und ihren Knecht Franz Gans. Wer mit Oma Duck in direkter Verwandtschaft steht, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass Oma Duck und Dagobert Duck Geschwister sind. Eins ist jedoch zweifelsfrei klar: Wenn sie Geschwister sind, könnten sie nicht unterschiedlicher sein! Während Dagobert sich der Kapitalanhäufung verschrieben hat, sind Verkäufe von Agrarprodukten seitens Dorette Ducks nicht dokumentiert. Der Viehbestand genießt von Geburt an ein permanentes Gnadenbrot, und eine Steigerung der Ernteerträge wird von der Bäuerin selbst dann nicht gebilligt, wenn sie durch rein biologische Maßnahmen erzielt wird. Das menschenfreundliche Naturell der Besitzerin lässt es offenbar nicht zu, mit den eigenen Gütern Gewinn zu erzielen.


Special vom: 14.03.2010
Autor dieses Specials: Ehapa
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Zitate im Lustigen Taschenbuch Literarisch – Historisch – Cineastisch
Italienische Disney-Künstler
Einige Gegner der Ducks
Micky Maus und seine Freunde
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