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Comic-Besprechung - Sin City 7: Einmal Hölle und zurück
Geschichten:Autor und Zeichner: Frank Miller
Story:
Man würde es ihm nicht ansehen, aber Wallace ist ein stahlharter Kämpfer, dem so schnell niemand etwas vormachen kann. Und dann läuft ihm ausgerechnet die betörende Esther über den Weg und wird danach entführt. Wallace versucht der Entführung auf den Grund zu gehen und hinterläßt dabei eine Spur aus Verletzten und Toten. Denn eines ist klar: Er wird erst dann aufhören, wenn er Esther wieder in seinen Armen halten kann...
Meinung:
Sin City ist - das ist auch keine Frage - ein moderner Klassiker der Comicszene. Frank Miller hat ein Werk geschaffen, dass neue Standards in Erzählform und Technik geschaffen hat. Wie dieser Standard ausgefallen ist, wie sehr hier etwas Neues erschaffen wurde, war von Anfang an klar. Miller hat mit einer geschickten Kombination aus schwarz-weiß Flächen gezeigt, dass ein s/w-Comic nicht nur sehr interessant, sondern auch sehr stylisch sein kann. Hinzu kam die klar und schnörkellose Erzählweise. Seine Figuren spielten nicht nur cool, sie waren cool.
Nun liegt also der abschließende siebte Band vor und Miller hat sich zum Teil noch einmal neu erfunden. Denn Sin City kommt zum ersten Mal mit mehr als einer Farbe daher. Miller hatte schon in früheren Bänden spärlich Farbe eingesetzt, um bestimmte Dinge hervorzuheben, um beispielsweise einen Frauenmund noch sinnlicher zu gestalten. Farbe war immer Mittel zum Zweck und das ist auch in diesem Band nicht anders. Denn die farbigen Sequenzen sind Szenen aus dem Drogenrausch von Wallace, in den er von seinen Feinden versetzt wird. Gerade hier hat sich Miller etwas Besonderes einfallen lassen: Viele Figuren aus Comic, Film und Literatur tauchen auf. Clint Eastwood, Robo Cop, 300 und sogar Mangas sind dabei zu sehen. Miller bringt dabei dem Leser einen Drogenrausch nahe, ohne diesen zu verherrlichen. Ganz im Gegenteil sogar, er zeigt dem Leser die hässliche Seite des Drogenrausches. Das ist genial, das ist gewagt, das ist einfach Sin City von Frank Miller.
Allerdings hat der siebte Band auch ein paar Probleme mit sich herum zu schleppen. Das Größte: Miller kommt nicht wie in früheren Bänden schnell zu Potte, sondern sucht die Geschichte möglichst episch auszulegen. Das gelingt nur bedingt und lässt ab und zu die Frage aufkommen, wann es denn nun endlich voran geht. Es kommt irgendwie der Gedanke auf, dass Miller vielleicht der Serie überdrüssig sein könnte und seine Linie einfach nicht mehr stringent durchhalten konnte. Ein anderer Kritikpunkt ist dann auch, dass die Dialoge des siebten Bandes nicht mehr ganz so scharf daher kommen, wie in den früheren Bänden. Miller hat sich des Öfteren in Belanglosigkeiten verloren.
Aber dennoch - und das muss hier auch klar gesagt werden - ist auch Sin City 7 auf einem hohen Niveau geschrieben und gezeichnet worden. Wenn hier also gemeckert wird, dann nur auf einem Niveau, das so manch anderer Autor gar nicht erst erreicht.
Fazit:
Sin City 7 ist der dickste, aber auch der schwächste Band der Reihe. Gelesen haben sollte man ihn aber dennoch einmal. Denn so oder so ist Sin City ein Comic der Spitzenklasse.

Sin City 7: Einmal Hölle und zurück
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 35,00
ISBN 10:
3-936480-17-6
ISBN 13:
978-3-936480-17-7
320 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Innovative Ideen
- Die typische Miller-Qualität bei den Zeichnungen

- Leider etwas zu langatmig
- Die Dialoge sind nicht mehr so scharf wie gewohnt

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 30.11.2006 | |||||||||||||||||||
Kategorie: | Sin City | |||||||||||||||||||
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Leseprobe | ||||||||||||||||||||
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