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Comic-Besprechung - Jónas Blondal
Geschichten:Autor, Zeichner: Jens. F. Ehrenreich
Story:
Reykjavik, Island,1894. Ivar Blondal und sein Sohn Jónas heuern auf dem Walfänger "Eirikur Raudi" an. Sehr zum Unwillen von Amalie, der Frau und Mutter, den diese hatte schon zwei Söhne verloren. Anfänglich ist alles neu und aufregend für den Zwölfjährigen, als der erste Wal erlegt wird und Finn, das Kalb des toten Wales zurückbleibt, wird Jónas mit der rauhen Wirklichkeit auf See konfrontiert. Angewidert vom Walfang, dem vielen Blut an Bord und aus Mitleid beschließt Jónas den Walfang zu torpedieren und zerhackt die Seile der Harpunen. Am nächsten Tag bei rauher See wird die Jagd wieder eröffnet. Jónas wird unbemerkt über Bord gespült und kann sich gerade noch an einem Wal festhalten - Finn. Als sein Vater auf den nächsten Wal zielt, trifft er - und er erwischt Jónas, der sich nach wie vor verzweifelt an dem Wal festgeklammert hat - und so hat das Meer wieder ein Opfer bekommen - das zerhackte Seil geht mit über Bord.
Meinung:
Ivar Blondal ist ein Mann seiner Zeit. Für ihn ist der Walfang so natürlich wie der Tod seiner Kinder - Unglücke geschehen ... warum sollte das bei den Menschen anders sein. Ehrenreich selbst sieht in dieser Passage eine Schlüsselszene. Er möchte uns erzählen, daß die Familie Blondal mitsamt ihrer Vergangenheit und Zukunft für etwas weit Größeres steht. Symbolhaft soll ihre persönliche Geschichte eine Art Gleichnis darstellen: Durch mangelndes Verantwortungsbewusstsein (und den Walfang selbst) gerät das Leben ihres letzten Kindes - und damit der Erhalt ihrer Familie - in Gefahr. In gleicher Weise bedrohen Unvernunft und Sorglosigkeit bis heute den Fortbestand der Walpopulationen.
Sicherlich, die Erzählung ist nicht authentisch. Doch sie könnte es sein - oder gewissermaßen noch werden. Sollten manche Staaten auch weiterhin an ihrer Entscheidung festhalten, internationale Walfangverbote zu ignorieren, könnte die Zeit kommen, in der uns nur noch Bilder an die faszinierenden Wale, die Giganten der Meere, erinnern werden ...
Wer ausführlicher über die Geschichte von Jónas Blondal nachlesen möchte kann das tun unter: http://www.jonas-blondal.de/de/ge.html.
Dazu kommt, dass Ehrenreich für "Jónas Blondal" den Max und Moritz Preis 2006 für den besten Comic für Kinder bekommen hat.
Wer mit Herrn Ehrenreich in Erlangen sprechen konnte war überrascht, dass dieser Comic sein erstes Werk überhaupt ist. In mancher Hinsicht wirkt "Jónas Blondal" vielleicht etwas zu pathetisch, überladen und malerisch. Insgesamt ist es aber ein wirklich gutes Jugendbuch - und in dieser Hinsicht ein echte Empfehlung. Für den eingefleischten Comic-Fan, der eher Krimi, Abendteuer und Fantasy sucht, ist er allemal eine Abwechslung.
Hut ab vor Mark O. Fischer, daß er in diesen Zeiten den Mut hat, ein solches Buch zu veröffentlichen.
Fazit:
Fazit: Ein sehr gutes Jugendbuch mit einer Message.
Jónas Blondal
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Epsilon Verlag Mark O. Fischer
Preis:
€ 10,00
ISBN 10:
3-932578-41-4
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- ungewöhnlicher Stil
- ungewöhnliche Thematik
- Max und Moritz Preisträger
- Etwas zu überladen.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 17.07.2006 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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