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Comic-Besprechung - Conan der Barbar 1: Der Fluch des schwarzen Steins

Geschichten:

Conan der Barbar 1: Der Fluch des schwarzen Steins (Conan: The Barbarian FCBD 2023 1, Conan: The Barbarian 1-4)
Autor: Jim Zub, Zeichner / Inker: Roberto de la Torre, Colorist: Jose Villarrubia, Dean White



Story:

Nach seiner allerersten Schlacht hatte Conan die Welt erkundet und allerlei Abenteuer erlebt. Dabei verlor er allerdings auch Freunde und seine erste große Liebe. Müde von den Reisen und den Kämpfen kehrt er an die Grenze zu seinem Heimatland zurück. Doch aus der ersehnten Ruhe wird leider nichts. Die Piktin Brissa warnt die Einwohner eines Dorfes vor einer unheilvollen Armee von Untoten die schnell näher kommt. Gelingt es Conan zusammen mit Brissa die Untoten aufzuhalten bevor sie sein Heimatland erreichen?



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Zumindest in den USA hat Conan der Barbar nun eine neue verlegerische Heimat gefunden. Was erklärt warum nun mit einer neuen Nummer Eins seine neue Serie startet. Marvel wusste offensichtlich nichts mehr mit dem Charakter anzufangen und machte ihn lächerlich da er sogar Teil der Avengers wurde. Solch dubiose Crossover sind immer ein schlechtes Zeichen und zeigt, dass die Kreativität bezüglich eines Charakters am Tiefpunkt ist und die Figur noch schnell verheizt werden muss bevor die Lizenz ausläuft. Nun ist Conan in den USA bei  dem Verlag Heroic Signatures angelangt, erscheint aber hierzulande weiterhin bei Panini. Wobei das so nicht ganz korrekt ist. Panini veröffentlicht die laufende Serie um den Barbaren während Splitter die hervorragenden Adaptionen der ursprünglichen Geschichten herausbringt.

Wie kann also nun die neue Serie in die große Tradition und der Fußstapfen der Vorgänger eingeordnet werden? Sehr gut. Bislang macht man jedenfalls alles richtig. Das erste Kapitel in dem Tradepaperback ist ein amerikanisches Heft zum Free Comic Book Day und erzählt eine Art Sequel. Man sieht den jungen Conan in seiner ersten Schlacht und wie er danach eine Leere fühlt und sich auf den Weg macht, die Welt zu erkunden. Hier werden schon viele Anspielungen optischer Art auf spätere Abenteuer geliefert. Man sieht etwa Bilder aus Der Elephantenturm und Die Königin der schwarzen Küste. So wird das Prequel in den Kosmos der ursprünglichen Geschichten eingegliedert und erzählt dennoch etwas Eigenständiges. Die eigentliche Storyline spielt nach einigen Abenteuern von Robert E. Howard. Zeichnerisch steht man dagegen  ganz in der Tradition von Marvel. Man muss schon genauer hinsehen, dass nicht Altmeister John Buscema, sondern Roberto de la Torre die Zeichnungen vorgenommen hat. Es ist zeichnerisch ganz der klassische Marvel-Conan wie man ihn aus den 1970er und 1980er Jahren kennt. Allerdings würde man barbusige Frauen wie hier bei Marvel vergeblich suchen. Und die Gewalt ist nicht nur häufig, sondern auch explizit. Das geht schon in den Bereich des Splatter wenn diverse Gliedmaßen und andere Körperteile hier über die Seiten fliegen. Dabei sind die Zeichnungen durchaus aufgeräumt, sehr detailreich und stimmungsvoll und besitzen eine hervorragende Farbgebung die auch bei den Schwarzstufen nie matschig wirkt, sondern die Abstufungen gut wieder gibt.

Inhaltlich erwartet man bei einem Titel wie Conan natürlich nichts tiefschürfendes, sondern möchte einfach einem Eskapismus frönen. Dabei wird aber gerne vergessen das Conan zumindest in den ursprünglichen Geschichten nicht der tumbe Haudrauf ist wie es später bei Marvel öfter suggeriert worden war. Conan ist hier melancholisch, ja leidet schon fast an einem Burn Out wenn er an die Grenze zu seiner Heimat zurückkehrt und es dort mit Horden von Zombies zu tun bekommt. Conan ist müde und er stürzt sich nicht in den Kampf, sondern überlegt und taktiert. Manchmal muss er sogar seine kriegerische Gefährtin bremsen in ihrer Tatkraft. Generell ist hier wieder auffällig das bei Conan die Frauenfiguren durchaus interessant sind. Zumindest in den Originalgeschichten. Die Piktin Brissa ist hier keine Maid in Nöten die nur dazu da ist, Haut zu zeigen und gerettet werden muss. Sie ist souverän, stark, unabhängig und bestimmt ihr Schicksal selber. Auch die erotische Komponente und Handlung geht von ihr aus. Conan ist da eher passiv. Schade, dass am Ende so sträflich nachlässig mit Brissa umgegangen wird.

Generell liegt hier ein guter Conan Band vor, bei dem man sich gut unterhalten fühlt und der es versteht sowohl die literarische als auch die comichistorische Tradition zu berücksichtigen. 



Fazit:

Ein gelungener Neustart mit einem abgeklärteren Helden, viel harter Action, Spannung und einer gelungenen Verbindung der Moderne mit der literarischen und comichistorischen Tradition.



Conan der Barbar 1: Der Fluch des schwarzen Steins - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Conan der Barbar 1: Der Fluch des schwarzen Steins

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 15,00

ISBN 10:
3741636355

ISBN 13:
‎ 978-3741636356

120 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Verknüpfung Moderne mit erzählerischer Tradition
  • Spannung und Action
  • gelungene Zeichnungen
  • interessante Frauenfigur
Negativ aufgefallen
  • gegen Ende interessanten Charakter vernachlässigt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 28.04.2024
Kategorie: Conan
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