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Comic-Besprechung - Batman: Der weisse Ritter - Generation Joker

Geschichten:

Batman: Der weiße Ritter - Generation Joker (Batman: White Knight presents: Generation Joker 1-6)
Autor: Sean Murphy, Katana Collins, Clay McCormack, Zeichner / Inker: Mirka Andolfo, Colorist: Alejandro Sanchez



Story:

Der Joker alias Jack Napier existiert nur noch als Projektion einer künstlichen Intelligenz. Da aber auch der Harddrive auf dem die KI gespeichert ist, nicht ewig halten wird, nimmt er seine Kinder Jacklyn und Bryce mit auf einen Roadtrip in die Vergangenheit. Doch das bringt die Sprösslinge in große Gefahr, denn so mancher sieht jetzt seine Zeit gekommen, um Rache an dem Joker zu nehmen.



Meinung:

Sean Murphy hat mit seiner Serie Batman: Der weiße Ritter mittlerweile schon seinen eigenen kleinen alternativen Batman-Kosmos erschaffen. Da hier vieles anders ist als man es bislang kennt, ist die Reihe vollkommen zu Recht unter dem DC Black Label eingeordnet. Ein besonders gelungener Aspekt von Murphys Saga ist, seine Charaktere altern zu lassen. Bruce Wayne ist mittlerweile ein älterer Mann und auch Harley Quinn, mittlerweile mit Bruce verheiratet, ist deutlich älter geworden und ihre beiden Kinder stehen am Beginn der Pubertät. Alle Charaktere haben ihre Wunden aus den vorhergehenden Geschichten und der Cliffhanger des letzten Bandes war sehr vielversprechend. Batman wurde eine Amnestie versprochen wenn er im Auftrag des FBI ein neu aufgetauchtes Wesen mit Superkräften unter Beobachtung hält. Die Anspielungen ließen sehr deutlich werden das es hier um eine neue Version von Superman gehen wird.

Doch wenn man den aktuellen Band liest, ist man erst einmal enttäuscht denn es ist keine reine Fortsetzung, sondern vielmehr ein Tie-In. Die Beobachtung von Superman, die neue Aufgabe von Batman, spielt hier nur im Hintergrund eine Rolle, quasi als eine Art Rauschen und dient als Erklärung warum Batman nicht aktiv in das geschilderte Geschehen eingreift. Die Story ist eigentlich schnell erzählt. Die Kinder von Harley und Joker kannten ihren Vater so gut wie gar nicht und nehmen jetzt die Möglichkeit wahr, mit dem KI Hologramm vom Joker auf einen Road Trip zu gehen. Joker will seine Sprösslinge einiges von ihm zeigen, aber wer jetzt eine alternative Biographie zum Joker erwartet, wird sich schnell enttäuscht sehen. Ab und an wird mal Lächeln Bitte von Alan Moore zitiert, aber schnell verliert Murphy das Interesse an einer Biographie. Vielmehr werden die Kinder gejagt ohne es wirklich zu merken. Harley und Neo-Joker tun sich zusammen, um die Ausreißer zurückzuholen, das FBI ist auch hinter ihnen her und andere Parteien wollen den Harddrive mit der KI für ihre eigenen Zwecke haben. Wirklich spannend ist das nicht, weil die Kinder es meist nicht mitkriegen das ihnen jemand folgt. Erst in einer deutlichen Konfrontation mit Joker-Jüngern wird es für sie mal gefährlich. 

Da es hier vorrangig um Action geht die aber keinerlei Ziel hat, werden auch die Charaktere vernachlässigt und man kitzelt nur karg an der Oberfläche. Ein Thema ist die alte Diskussion was prägender für einen Charakter ist: Genetik oder Umwelt. Werden die Kinder böse oder wahnsinnig weil der Joker ihr Vater ist, also diese Aspekte möglicherweise vererbt hat? Oder macht die Umwelt das aus ihnen? Aber abgesehen davon, dass sich die Kinder das selber ab und an mal fragen wird das nicht weiter verfolgt und man blieb auch hier oberflächlich.

Trotz seiner Länge von 6 US-Heften findet sich in dem Tie-In, oder Spin-Off zu dem Spin-Off, je nachdem, kein einziges Thema welches wirklich für die Macher von längerem Interesse sei. Die Kinder sind auf einer Flucht von der sie nichts wissen und treffen alternative Versionen von Batman-Gegnern. Das ist interessant, war aber schon bei den New 52 interessanter dargestellt. Man kann sich an den Verweisen erfreuen, etwa John Stewart, eine Green Lantern in der DC Kontinuität, und Diana Prince, ein altes Alter Ego von Wonder Woman, als FBI Agenten, aber das nutzt sich auch schnell ab.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren das sich Murphy hier eine kleine Atempause von seinem eigenen großen Opus gönnte, um Teenager abzuholen indem er ihnen mit den beiden Kids ein identifikationspotential bietet. Aber damit ist er meilenweit entfernt von den anderen Bänden aus der Saga und macht diese Ausgabe trotz der soliden Zeichnungen verzichtbar.



Fazit:

Der schwächste Band der alternativen Batman-Serie. Man findet einfach kein Thema, vieles bleibt oberflächlich, die Action führt nirgendwo hin und auch die Anspielungen auf den Kanon versanden irgendwann. Verzichtbar.



Batman: Der weisse Ritter - Generation Joker - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman: Der weisse Ritter - Generation Joker

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,00

ISBN 10:
3741637521

ISBN 13:
978-3741637520

164 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • alternative Versionen bekannter Figuren
Negativ aufgefallen
  • die Geschichte findet kein Thema
  • vieles zu oberflächlich behandelt
  • Action an Haaren herbei gezogen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 09.04.2024
Kategorie: Batman
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