Comic-Besprechung - Was bleibt von unseren Träumen?

Geschichten:

Was bleibt von unseren Träumen?
Autor und Zeichner: Yumi Sudo

 

Story:

Kiyoko lebt mit ihrer Familie zusammen, doch es fällt der alten Frau immer schwerer, die anderen zu erkennen. Nur eine bleibt klar in ihrem Kopf, als sie sich überraschend wiedersehen – eine Freundin aus Kindheitstagen. Denn mit Mitsu verbindet sich ein Geheimnis.

Auch wenn die Freundin überraschend aus dem Leben gerissen wird, so tritt die kurze Begegnung doch viele Erinnerungen in der alten Frau los, die sie in die Zeit zurück führen, in der Mitsu und sie aus reiner Verzweiflung einen Entschluss fassten.

 

Meinung:

Der ruhig erzählte und auf alltäglichen Dingen basierende Manga greift ein Thema auf, das lange ein Tabu war – und zwar nicht nur in Japan und nimmt sich die Zeit, die Hauptfiguren in verschiedenen Phasen ihres Lebens zu erzählen.

Die Geschichte beginnt nämlich in der Gegenwart und geht in Etappen nach und nach in die Vergangenheit zurück um zu enthüllen, was Kiyoko und Mitsu eigentlich miteinander verbindet und warum dies so besonders war.

Unter Strafe stand es zwar nie, aber gesellschaftlich war es in der Zeit nach dem Krieg dennoch nicht gerne gesehen, wenn zwei Mädchen miteinander in Liebe verbunden waren und sogar zu einem verzweifelten Schritt griffen.

Feinfühlig und lebensnah setzt die Künstlerin diese Geschichte, die sich über sieben Jahrzehnte zieht in Szene, verurteilt und bewertet nicht, sondern lässt nur die Gefühle und Gedanken der Heldin auf die Leser wirken, was einiges an Eindruck hinterlässt.

 

Fazit:

Was bleibt von unseren Träumen? ist eine stille und feinfühlig erzählte Geschichte, über eine Liebe, die vor vielen Jahrzehnten noch nicht sein durfte, aber die beiden betroffenen Frauen nie losgelassen hat. Gerade die Lebensnähe macht die Handlung so eindrucksvoll und berührend.

 

Was bleibt von unseren Träumen?

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 16,00

ISBN 13:
978-3551714695 

306 Seiten