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Comic-Besprechung - Tim und Struppi Sonderausgabe: Die Juwelen der Sängerin

Geschichten:

Tim und Struppi Sonderausgabe: Die Juwelen der Sängerin

Autor und Zeichner: Hergé

Übersetzer: Marcel le Comte (redaktionelle Seiten), Ilse Strasmann (Comic) und Thomas Schöner (Überarbeitung)



Story:

Die vorliegende Sonderausgabe enthält die drittletzte Geschichte, die Hergé zu Lebzeiten veröffentlicht hat. Tim und Kapitän Haddock verbringen ruhige Tage im Schloss Mühlenhof, als unerwartet hoher Besuch hereinschneit: die Opernsängerin Bianca Castafiore beehrt das Anwesen mit ihrem Aufenthalt, und wie Haddock es sofort gefürchtet hat, hat sie Aufregung und Chaos im Schlepptau und eine Katastrophe folgt auf die andere. Und dann verschwinden auch noch ihre Juwelen, während nebenan Zigeuner kampieren — nur Tim behält hier einen kühlen Kopf und sucht den wahren Schuldigen.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Es mag sich für den einen oder anderen vielleicht die Frage stellen, was es mit dieser Sonderausgabe auf sich hat, und ob sie wirklich notwendig ist. Nun, zuerst einmal ist sie sicherlich hauptsächlich für Fans gedacht, die ihren Spaß daran haben werden, herauszufinden, welchen Weg solch ein Klassiker im Laufe der Zeit genommen hat. Und genau dafür eignet sich dieser Band sicherlich besonders gut: Hergé hat offensichtlich oftmals, nach der erfolgten Heftveröffentlichung im Tintin-Magazin, nochmal Hand angelegt an sein Werk, und einzelne Panels dahingehend korrigiert, dass fehlende Gegenstände ergänzt wurden (oder umgekehrt störende gelöscht), um die Kontinuität zu verbessern oder auch speziell nur die Ästhetik einzelner Panels zu erhöhen. Auch hat er die Seiten für die Albumveröffentlichung immer nochmals neu kolorieren lassen.

Im vorliegenden Fall hat Carlsen sich entschieden, den Fans etwas alt bekanntes im ganz neuen Gewand zu präsentieren: das Buch enthält die (zeichnerisch etwas abweichende) Magazin-Version in ihrer Original-Kolorierung — jedoch zum Glück nicht in einer der beliebten, aber unseligen Faksimile-Ausgaben, sondern auf Basis von Original-Blaudrucken komplett neu restauriert und im wahrsten Sinne des Wortes: „druckfrisch”. Zu guter letzt hat man hier auch das sonst von Carlsen bereits gewohnte, und durchaus ansprechende Handlettering ebenfalls noch ersetzt gegen eine Variante, die das Original-Handlettering, also die Handschrift, aus der damaligen Zeit imitiert. Dies alles zusammen führt zu einer gelungenen neuen Variante, die im deutschsprachigen Raum in dieser Form noch nicht vorlag. Einige ältere Franzosen und hartnäckige Sammler des Magazins werden vielleicht sagen können: „Ach, kenne ich schon” — für alle anderen ist es sicherlich etwas neues.

Natürlich sind die Unterschiede andererseits eher minimal, nicht zu vergleichen mit frühen/späten Versionen von Spirou und Fantasio, die bisher veröffentlicht wurden. Es sind eher kleine Eingriffe in einzelne Panels, die man mehr nach dem Motto „Wer findet die acht Unterschiede im Bild” wie in alten Illustrierten angehen kann. Auch die Änderungen in der Farbgebung sind dezent — ich wüsste auf Anhieb gar nicht, welche ich besser finde. Am auffallendsten ist noch die neue Schrift (an die man sich aber schon nach wenigen Seiten gewöhnen kann). Und trotzdem macht es Spaß, diesen Klassiker aus Anlass des sechzigsten Jahrestages des Ersterscheinens noch einmal in die Hand zu nehmen. Denn die Geschichte selbst ist natürlich nicht verändert worden, und ist immer noch das (für diese Serie) ausgefallene Kammerspiel, in dem sich viele der bekannten Figuren die Klinke in die Hand geben: neben Tim, Struppi, Haddock und dem Diener Nestor, die Castafiore aus dem Band „König Ottokars Szepter” nebst Gefolge, die Chaoten-Detektive Schultze und Schulze, Bienlein, und selbst der Versicherungsvertreter Kiesewetter darf nicht fehlen. Die Szenen sind herrlich verrückt, alle Charaktere dürfen ihre Schrullen ausleben — mich erinnert dieses Buch in mehrfacher Hinsicht sehr an die bekannten Filme „Oscar” oder „Hasch mich, ich bin der Mörder” mit Louis de Funes. Das ist, wie gesagt, für diese Serie sehr ungewöhnlich, aber durchaus charmant und sehr unterhaltsam!

Diese sehr schöne Hardcoverausgabe kommt in einem spürbar größeren Format daher als die gewohnten Softcover Tim-und-Struppi-Alben, was den feinen Zeichnungen durchaus nochmal guttut, und wird von einem sehr informativen, 18-seitigen Dossier eingeleitet, das neben den oben genannten Hintergründen zur Produktion zum Beispiel auch die Inspiration für diese Geschichte bekanntgibt. Es lohnt sich, hineinzuschauen!



Fazit:

Eine interessante Neuausgabe des Klassikers, im Luxusformat, komplett überarbeitet um die ursprüngliche Magazin-Ausgabe wiederzugeben. Für Fans sicherlich hochinteressant, aber auch für „Quereinsteiger” eine sehr wertige Ausgabe dieser hervorragenden Geschichte.



Tim und Struppi Sonderausgabe: Die Juwelen der Sängerin - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tim und Struppi Sonderausgabe: Die Juwelen der Sängerin

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 23,00

ISBN 10:
3551799709

ISBN 13:
978-3551799708

80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Sehr hochwertige Ausgabe.
  • Interessantes Dossier.
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 15.01.2024
Kategorie: Tim und Struppi
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