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Comic-Besprechung - Marc Dacier 1: Abenteuer rund um die Welt
Geschichten:Marc Dacier 1: Abenteuer rund um die Welt
Autor: Jean-Michel Charlier, Zeichner / Colorist: Eddy Paape
Story:
Marc Dacier ist ein junger Mann der unbedingt Reporter werden will. Er nervt den Chefredakteur einer angesehenen Zeitung so lange bis der Marc vor eine schwierige Aufgabe stellt. Wenn es dem jungen Mann gelingt in vier Monaten die Welt zu umrunden ohne Geld zu leihen oder sich schicken zu lassen, dann bekommt er einen Job als Reporter. Doch Marc nimmt die Herausforderung an und bekommt es mit Schmugglern, Piraten, anderen Gangstern und verrückten Ölsuchern zu tun.
Meinung:
Jean-Michel Charlier war nicht nur ein Vielschreiber, sondern hat im Zuge seiner langen Karriere auch so manche Klassiker geschaffen. So etwa Der rote Korsar, Buck Danny, Valhardi, Leutnant Blueberry und viele mehr, die heutzutage aus dem Kanon der frankobelgischen Comics nicht mehr wegzudenken sind. Inhaltlich wiederholte sich Charlier dabei allerdings manchmal was eigentlich nicht ausblieb, da er gleich drei Fliegerserien teilweise betreute und bei dem enormen Ausstoß Wiederholungen nicht ausbleiben konnten. Durch diese Wiederholung von Strukturen und Schemata wurde manches bei ihm zu Klischees, aber das ist eben auch dem Pensum geschuldet. Allerdings sind die redundanten und ausufernden Off-Kommentare die oft auch das beschreiben was man eh in den Bildern sieht ein Hauptgrund dafür, dass manche Geschichten heute etwas altmodisch wirken. Aber das schmälert nicht den Klassikerstatus seiner Werke.
Umso überraschender ist die Tatsache, dass nun eine seiner Serien für den deutschen Markt gehoben wird und eine Wiederentdeckung lohnt. Aus unerfindlichen Gründen ist Marc Dacier nämlich bislang nie auf Deutsch erschienen und der All Verlag hat hier einen wirklichen Schatz geborgen. Entstanden in den 1950ern bildete die Serie eine Kollaboration mit dem Zeichner Eddy Paape bevor dieser seine Serie Luc Orient startete. Als erstes fällt positiv auf, das Charlier sich hier mit den Off-Kommentaren zurückhielt. Sie tauchen tatsächlich nur dann auf wenn sie nötig sind und das meiste geschieht im inneren Monolog und Dialog was die Serie auch heute noch frisch wirken lässt. Erstaunlicherweise kommt auch Humor vor, der oft bei Charlier etwas zu kurz gekommen ist und meist nur bei den Sidekicks wie Laverdure von Tanguy als comic relief herhalten musste. Gut, Frauen kommen auch in diesem Auftakt nicht vor. Generell spielten sie in den Serien von Charlier oft keine oder nur eine marginale Bedeutung. Was allerdings auch damit zu hatte das die Serien in einem Magazin erschienen welche sich hauptsächlich an Jungen richtete.
Was man der Serie etwas vorhalten kann sind die Ähnlichkeiten zu Jules Vernes Reise um die Erde 80 Tagen. Aber Charlier bezieht sich eher auf eine wahre Begebenheit aus den 1950er Jahren als ein französischer Journalist ohne Geld in vier Monaten um die Welt reisen sollte. Genau das ist die Prämisse von Marc Dacier. Um einen Job als Reporter zu erlangen nervt Marc den Herausgeber so lange, bis er die Herausforderung stellt, dass Marc ohne Hilfe und ohne Geld in vier Monaten um die Welt reisen soll. Er darf kein Geld mitnehmen, aber unterwegs etwas verdienen. Doch Marc nimmt die Herausforderung an und allein schon die Grundvoraussetzung sorgt für Spannung, denn wie kommt Marc jeweils weiter? Der Held ist dabei sehr sympathisch. Er ist pfiffig und mutig, aber teilweise auch recht naiv was ihn in so manche Gefahren bringt aber ihn nicht als Superhelden dastehen lässt. Charlier bedient sich zwar ein um das andere Mal eines deus ex machina Effekts, aber diesmal nimmt man ihm das nicht übel denn der Held wirkt aufgrund seiner Naivität auch unschuldig und man ist jeweils um die Rettung beruhigt.
Auch die vielen Nebencharaktere sind interessant und es gibt viel Schauwerte und viel Action wozu auch die hervorragenden Zeichnungen beitragen. Die Gesichter sind teils karikaturenhaft gehalten was sich etwas mit den realistischen Hintergründen beißt, aber für einen ironischen Ton sorgt und einen dennoch gut in das Geschehen versetzt. Insgesamt also eine sehr schöne Neuentdeckung eines Klassikers der man höchstens vorwerfen kann das hier keine redaktionellen Beiträge zu den Hintergründen vorliegen.
Fazit:
Eine lohnenswerte Entdeckung eines Klassikers der bislang nie auf Deutsch erschienen war und immer noch frisch wirkt. Rasant, interessante Charaktere, Witz und Spannung.
Marc Dacier 1: Abenteuer rund um die Welt
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
All Verlag
Preis:
€ 17,80
ISBN 10:
3968042077
ISBN 13:
‎ 978-3968042077
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Spannung, Action, Witz
- internationale Schauplätze
- dynamische Zeichnungen
- redaktionelle Beiträge wären schön gewesen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 17.11.2023 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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