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Comic-Besprechung - Punisher: Kriegstagebuch
Geschichten:Punisher: Kriegstagebuch (Punisher War Journal: Blitz 1, Punisher War Journal: Brother 1, Punisher War Journal: Base 1)
Autor: Torunn Gronbekk; Zeichner / Inker: Lan Medina, Djibril Morissette-Phan, Rafael T. Pimentel; Colorist: Antonio Fabela, Matt Milla
Story:
Frank Castle ist nunmehr der Anführer der Hand, Ninjas die schon oft einigen Helden das Leben schwer machten. Aber Frank nutzt sie, um seinen Krieg fortzuführen.So nutzt er sie um eine alte Angelegenheit mit dem Hate Monger zu klären. Doch die Armee nützt ihm teilweise nicht viel, wenn er in einen Hinterhalt von Jigsaw gerät und eine Organisation ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat. Zudem wird deutlich das nach seiner Rückkehr aus dem Krieg Frank damals nur schwer wieder in das normale Leben zurück fand.
Meinung:
Was haben die nur aus dem guten alten Punisher gemacht? Frank Castle wurde als Vietnam-Veteran dadurch traumatisiert das seine Familie bei einem Picknick in einen Schusswechsel der Mafia geriet und dabei umkam. Seitdem ist er als Ein-Mann-Armee auf einem gnadenlosen Rachefeldzug. Ja, das Konzept kann sich schnell abnutzen und eintönig werden. Oft lebt er dann aber von den Nebenfiguren, grimmigem Humor oder sozialkritischen Aussagen. Es hängt also sehr von dem Autor ab der jeweils den Punisher betreut.
Wenn man von dem vorliegenden Sonderband Punisher: Kriegstagebuch Rückschlüsse auf die Hauptserie zieht, so wird anscheinend Marvels beliebtester Anti-Held demontiert. Zunächst einmal: das vorliegende Paperback beinhaltet drei in sich abgeschlossene Kapitel die aber den Geschehnissen der Hauptserie angegliedert sind, aber eigenständig zu lesen sind. Andererseits ist der Autor der Hauptserie Jason Aaron ein sehr guter Autor, was es umso erstaunlicher macht das der Punisher nur noch wenige Ähnlichkeiten hat mit vorherigen Geschichten und mehr in so alberne Richtungen geht zu Zeiten wo er sogar ein Rache-Engel war. Frank Castle ist kein Einzelkämpfer mehr, sondern Anführer der Ninjas von Der Hand. Es steht ihm in seinem Kampf also eine komplette Armee zur Verfügung. Er ist keine Killermaschine mehr und dass er ein Anführer sein kann, zeigten schon die Geschichten mit ihm aus dem Vietnam-Krieg. Aber es verhindert auch eine psychologische Einsicht, da er nun mehr Verantwortung zeigt und nicht mehr zur Innenschau neigt. Was sowieso nicht gerade seine Stärke war aber ein gewisses Ehrgefühl aufbrachte. Zudem ist es im Grunde lächerlich, dass der Punisher zwei Erzfeinde hat, da er ja die Angewohnheit hat niemanden leben zu lassen.
Wird schon der Modus Operandi über Bord geworfen was die Geschichten weniger spannend macht da man sich nicht mehr fragt wie Frank einer Übermacht entkommen wird, geht es aber noch schlimmer. Es wird schon angekündigt, dass sich Frank mit dem Kriegsgott Ares anlegen wird. Geht es noch? Damit wird die Figur endgültig lächerlich gemacht. Genau wie Conan der auch zu den Avengers hinzugefügt worden war.
Wer jetzt meint, dass die Fahnenstange erreicht worden ist, irrt sich gewaltig. Denn die mystischen Führer der Hand haben die Ehefrau von Frank wieder zum Leben erweckt. Nur bei den Kindern hapert es noch. Die Rache war aber seine Motivation und jetzt ist die ihm im Grunde aber genommen. Warum also weiterkämpfen? In der Hauptserie und auch hier wird impliziert das Frank schon immer ein gewaltbereiter Psychopath war. Was aber auch dazu führt das man ihm das menschliche nimmt. Man fühlt kein Mitleid mehr mit ihm und ist bei der Lektüre emotional unbeteiligt.
Ja, es wird viel Action geboten die auch brutal ist. Wenn man die Figur und seine Geschichte beiseiteschiebt, kann man an den ersten beiden Geschichten in dem Sonderband durchaus kurzfristig Spaß haben. Die dritte ist eigentlich die interessanteste da gezeigt wird, das Frank, seit kurzem aus dem Krieg zurück, Schwierigkeiten hat, sich wieder einzuleben und unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Leider, leider wird aber auch gezeigt, dass aufgrund dieser Tatsachen die Ehe von Frank kurz vor dem Ende ist und er auch so schon Anzeigen zeigt, zum Vigilanten zu werden. Marvel demontiert seinen Helden und so kann man nur sagen: Finger weg. Der aktuelle Punisher verdient seinen Namen nicht und jetzt werden wieder die Bände von Garth Ennis hervorgeholt.
Fazit:
Die Figur hat kaum noch etwas mit dem bekannten Punisher zu tun und viele Kernelemente wurden entfernt oder aufgeweicht. Ein Beispiel für Marvels kreativen Niedergang.

Punisher: Kriegstagebuch
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 13,00
ISBN 10:
3741633658
ISBN 13:
‎ 978-3741633652
108 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Action

- Figur ausgehöhlt
- unwahrscheinliche Erzfeinde
- Kernelemente des Charakters entfernt

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 04.10.2023 | ||||||
Kategorie: | Punisher | ||||||
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