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Comic-Besprechung - Die großen Seeschlachten 20: Sandwich 1217

Geschichten:

Die großen Seeschlachten 20: Sandwich 1217
Autor: Jean-Yves Delitte, Zeichner: Fabio Pezzi, Colorist: Céline Labriet



Story:

1215 hat sich der Sohn des französischen Königs zum König von England ausrufen lassen. Doch die englischen Barone die Prinz Ludwig anfangs gegen Johann Ohneland unterstützt hatten, verweigern ihm nun nach dem Tode Johanss die Gefolgschaft. Ludwig lässt in Calais eine Flotte zusammenstellen die ihn in dem Machtkampf unterstützen soll. Doch den Engländern ist der Plan bekannt und wollen die Franzosen vor der Hafenstadt Sandwich in eine Falle locken.



Meinung:

Die Reihe Die großen Seeschlachten nimmt es sich ja nicht nur vor, die Seeschlachten an sich zu schildern. Was auf Dauer etwas eintönig werden könnte, wenn man Band für Band detailliert einen Schlachtablauf sieht, der sich jeweils nur von der Bewaffnung und der Art der Schiffe her ändert. Stattdessen will man auch die Hintergründe erläutern. Was führte zu der jeweiligen Schlacht? Wie sah die politisch historische Realität zu dem Zeitpunkt aus und was waren die Folgen der Schlacht? Das sind allerdings immer auch Aspekte die zu komplex für einen Comic sind, da sie zum einen dem recht eingeschränkten Format zum Opfer fallen und zum anderen auch sehr schwer zeichnerisch umsetzbar  sind. So musste sich bisher jeder Band, und auch der vorliegende, mit einem nachfolgenden Dossier wappnen welches dann die Ereignisse und vor allem die Folgen erhellt. Ein weiteres Anliegen ist es auch nicht nur diejenigen auftreten und zu Wort kommen zu lassen welche eh in den Geschichtsbüchern stehen, sondern eben auch die einfachen Menschen. Die Soldaten, die Matrosen und die Zivilbevölkerung. Die Reihe will also sehr viel auf einmal und jede Ausgabe muss sich an den selbst gestellten Maßstäben messen lassen.

Es liegt nun immerhin schon der zwanzigste Band vor und schildert die Schlacht vor Sandwich. Manche mag es nun irritieren, was man aber heutzutage unter einem Sandwich versteht geht auf Lord Sandwich zurück der das besonders geschnittene und belegte Brot erfand weil er gerne auf Jagd ging und eine praktische Wegzehrung brauchte. In dem Herrschaftsgebiet von Lord Sandwich lag auch die Stadt Sandwich mit ihrem Hafen. Und eben in der Nähe der Stadt kam es zu dem Gefecht zwischen Engländern und Franzosen. Aber eine Messlatte wird schon mal gerissen: die Stimme der einfachen Leute kommt hier nicht vor. Sie dienen nur als Spiegel, um die Skrupellosigkeit und Ruchlosigkeit der Handelnden zu beleuchten. Etwa bei der Vergewaltigung und Ermordung einer Bauersfrau. Die Szene ist nicht nur an sich abscheulich, sondern charakterisiert auch zwei historisch reale Hauptpersonen und diskreditiert damit in moralischer Hinsicht auch die französische Seite in dem Konflikt.

Allerdings plätschert es in der Handlung hier meist so vor sich hin. Die Franzosen bauen ihre Flotte und die Engländer spionieren nicht mal. Weil sie eh davon wissen und brauchen nur Detailinformationen. Und die Handelnden sind so unsympathisch das man ihnen nicht wirklich folgen will. Einen dramaturgischen Helden gibt es hier nicht und die historischen Personen eignen sich nicht dafür. Hier kommen aber die Zeichnungen zum Tragen die atmosphärisch und detailreich sind. Übrigens hat diesmal Jean-Yves Delitte sich auf das Skript beschränkt und nicht selber gezeichnet. Die Gestaltung überließ er Fabio Pezzi dem man aber gerade bei der Gestaltung von Gesichtern den Einfluss von Delitte und auch Herrmann anzumerken ist. Aber im Gegensatz zu seinem Szenaristen kann er die Personen unterscheidbar gestalten und damit die Lektüre angenehmer machen. 

Die Story an sich ist düster und die Schlacht brutal aber die eigentliche Spannung kommt nicht durch das vorher, sondern eher weil man wissen will was aus den Charakteren wurde. Meist aber nur in der Hinsicht ob sie sie ihre gerechte Strafe erfuhren.

Für Fans der Serie und Abenteuer zur See ist die Serie weiterhin empfehlenswert, auch wenn sich mittlerweile die Bände in sattsam bekannten Fahrwasser bewegen.



Fazit:

Man segelt mittlerweile in den bekannten Fahrwassern der Struktur und Spannung kommt erst gegen Ende auf. Aber die Zeichnungen bestechen mit Atmosphäre und Detailreichtum. Fans der Reihe und Seefahrtgeschichten können getrost zugreifen.



Die großen Seeschlachten 20: Sandwich 1217 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die großen Seeschlachten 20: Sandwich 1217

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 15,80

ISBN 10:
3948057605

ISBN 13:
978-3948057602

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Atmosphäre, Spannung und Action
  • detailreiche Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Handlung plätschert erwas vor sich hin
  • bekannte Struktur
  • keine Identifikationsfigur
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 25.08.2023
Kategorie: Alben
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