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Comic-Besprechung - Kosaken 1: Der geflügelte Husar

Geschichten:

Kosaken 1: Der geflügelte Husar
Autor: Vincent Brugeas, Zeichner: Ronan Toulhoat, Yoann Guillo, Colorist: Yoann Guillo



Story:

Karlis ist eigentlich ein Litauer, dienst aber als Husar im polnischen Regiment. Nach einer Schlacht gegen die Russen ist er so angewidert das er desertiert. Auf seiner waghalsigen Flucht wird er von zwei Kosaken beobachtet, die von seinem Geschick angetan sind und ihm anbieten, sich den Kosaken anzuschließen. Aber Frieden wird es nicht bringen, denn der polnisch-litauische König will die Kosaken auf seine Seite zwingen. Karlis muss also wieder kämpfen.



Meinung:

Vincent Brugeas und Ronan Toulhoat haben erst vor kurzem mit ihrem Band Die Totenkopfrepublik Begeisterung entfacht. Es vermochte nicht nur die genregerechte Erzählung zu überzeugen, sondern auch der intelligente und philosophische Subtext.

So ist man natürlich sehr neugierig auf eine andere Serie der beiden, die jetzt noch nachgeliefert wird. Kosaken ist auch eine History-Serie welche im 17. Jahrhundert spielt, aber diesmal nicht auf dem Meer und auch in einer gänzlich anderen Weltecke.  Damals war der polnische-litauische König, der beide Länder in Personalunion regierte, von Feinden eingekreist. Im Süden wurde er vom Osmanischen Reich bedrängt die gerade erst Moldawien erobert hatten und im Osten wurde er durch Russland bedroht, die auf dem Gebiet der heutigen Ukraine gegen den König kämpften. Ob aktuelle Ereignisse da wohl zufällig sind? In diesen unruhigen Zeiten wollten sich die Kosaken ihre Eigenständigkeit erhalten. Angesiedelt am Fluss Dnepr waren sie durchaus kriegerisch und verdingten sich als Söldner. 

Den historischen Hintergrund muss man schon wissen, wird aber auch in dem Comic zur Sprache gebracht. Auch wenn hier ein philosophischer Unterbau, bislang jedenfalls, fehlt.  Aber eine gewisse Parallele zu Die Totenkopfrepublik kann man  dennoch ausmachen. Die Kosaken sind weniger ein Volk, sondern eine Gemeinschaft welche auch andere Personen unabhängig von Nationalität aufnimmt. So lange sie deren Regeln folgen und sich bewähren, kann hier jeder seine Heimat finden. Die Kosaken wollen dabei freie Männer bleiben und sich nicht auf eine feste Seite schlagen. Diejenigen welche es tun, werden verachtet. Wie bei den Piraten ist hier also der Versuch zu finden, innerhalb strenger gesellschaftlicher Regeln und feudalen Strukturen, eine selbstbestimmte Gemeinschaft zu gründen und diese Ideale zu verteidigen. Dabei drohen die Kosaken zwischen die Fronten zu geraten. Während in dem Piratenabenteuer untersucht worden ist wie man sich und seine Ideale verteidigt und was man bereit dafür ist zu tun, so wird in Kosaken das Thema nur kurz angerissen. Zwar wird an einer Stelle deutlich gesagt das die Ideale an der Realität zu brechen drohen, aber das ist einem Charakter in den Mund gelegt und inhaltlich kann man es noch nicht beurteilen. Was auch daran liegt, das Die Totenkopfrepublik ein abgeschlossener Band ist wohingegen Kosaken eine fortlaufende Serie darstellt.

Allerdings ist es bislang ein reines Actionabenteuer. Der Held, Karlis, desertiert, weil er nach seiner ersten Schlacht als polnischer Husar angewidert ist. Man sieht wie er von seinen ehemaligen Kameraden verfolgt wird und dabei  von den Kosaken Sachko und Zarah beobachtet wird. Als Karlis sich retten kann und dabei Mut und Geschick beweist, machen die beiden ihm das Angebot zu den Kosaken zu kommen. Im zweiten Drittel wird die Gemeinschaft und deren Strukturen angerissen und  wie sich Karlis einlebt. Das letzte Drittel ist dann wieder reine Action wenn die Kosaken sich gegen die Truppen des polnisch-litauischen Königs wehren. Das ist durchaus unterhaltsam, spannend und dynamisch, besitzt aber wenig Substanz. Die Atmosphäre und die Action sowie die Charaktere sind durchaus interessant und gelungen, aber es ist doch etwas unglaubwürdig wenn sich Karlis vom Krieg angewidert zurückzieht und dann als Guerillakämpfer taktisches Geschick beweist und den Krieg auf einer anderen Ebene fortführt. Das widerspricht seinem Charakter und zumindest werden keine Gewissenskonflikte bei ihm offenbar. Und das obwohl er Priester werden wollte!

Insgesamt also zwar unterhaltsam für den Action-Comic-Hunger zwischendurch, aber es fehlt doch an Substanz und manche Handlungsweisen sind nicht nachvollziehbar. 



Fazit:

Unterhaltsam und actionreich bietet der Serienauftakt gute Unterhaltung, vernachlässigt aber den Subtext und nicht alle Handlungsweisen sind nachvollziehbar.



Kosaken 1: Der geflügelte Husar - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Kosaken 1: Der geflügelte Husar

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 16,00

ISBN 10:
3987210494

ISBN 13:
978-3987210495

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Atmosphäre, Setting
  • Action, Spannung, Dramatik
Negativ aufgefallen
  • nicht nachvollziehbare Handlungen
  • Subtext vernachlässigt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 09.04.2023
Kategorie: Alben
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