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Comic-Besprechung - Sigrid 1: In diesem unbekannten Land
Geschichten:Sigrid 1: In diesem unbekannten Land
Autor: David Chauvel; Zeichner: Patrick Pion, Colorist: Lou
Story:
Sigrid ist eine junge Wikingerin die nicht mehr nur von Abenteuern hören, sondern selber welche erleben will. Als ihr Onkel ein Schiff ausrüstet, um eine Kolonie aufzufrischen, nimmt sie die Möglichkeit wahr mitzureisen. Allerdings hat ihr Onkel einen wichtigen Gegenstand an Bord den er in der Kolonie in Sicherheit bringen will. Ein Verräter beginnt auch schon auf hoher See mit einer Sabotageaktion. Als Sigrid letztendlich an Land gelangt, gerät sie direkt in die Hände eines Indianers.
Meinung:
Auch wenn in dem Auftakt der neuen Serie Sigrid historische Tatsachen aufgegriffen werden, so ist die Serie doch komplett fiktional. Man nimmt also einen realen historischen Hintergrund als Blaupause für seine Geschichte und spielt mit dem Gedanken, „Ja, es wäre möglich“ was der Fiktion einen gewissen Realitätsgehalt verleiht. Zudem ist es keine Fantasy-Serie, sondern eine reine History-Reihe.
Nachdem die Wikinger Amerika entdeckten, wurde dort tatsächlich eine Kolonie gegründet. Das war bei den Wikingern eigentlich so üblich. Die ersten Fahrten wurden meist durch Händler durchgeführt die sich auf der Suche nach Absatzmärkten oft weit vorwagten. Gefolgt wurden sie von Piraten welche die von den Händlern gesammelten Informationen zu nutzen wussten, wobei die Piraten und Krieger die eigentlichen sind was man mit dem Begriff Wikinger assoziiert. Diese plünderten und mordeten. Aber besiedelten eben auch. So verhielt es sich auch in Amerika wobei das Schicksal der ersten Kolonie auf amerikanischem Boden im Dunkel der Geschichte liegt. Man kann aber davon ausgehen das nach anfänglichem Einverständnis mit der indigenen Bevölkerung es zu Konflikten kam und die Kolonisten aufgerieben wurden.
Vor diesem Hintergrund spielt Sigrid. Die Kolonie in Amerika soll mit neuen Leuten aufgefrischt werden und die junge Sigrid will nicht mehr nur von Abenteuern hören, sondern selber welche erleben und reist mit ihrem Onkel mit. Doch an Bord befindet sich ein Verräter und ein Schiffbruch führt Sigrid zwar an Land, aber nicht in die Kolonie, sondern zu einem allein lebenden Indianer. Vieles bleibt hier allerdings in der Schwebe und man ist nicht so ganz sicher, ob eine chronologische Erzählweise nicht besser gewesen wäre. Inhaltlich spielt die Serie in einem großen Zeitenumbruch als die Wikinger nach und nach das Christentum annahmen und ihre alten Traditionen und den Glauben verwarfen. Da sich das Christentum auch zur Staatsreligion erhob, wurde es langsam auch gefährlich den alten Göttern anzuhängen. Sonderlich klar wird das hier aber nicht, sondern nur immer wieder angedeutet. So dürften manche Kolonisten auch Religionsflüchtlinge sein. So kommt es hier zu dem Paradox dass dieser Wechsel das zentrale Thema bildet, aber oft nur in Dialogen thematisiert wird ohne dass es irgendwo hinführt. Zudem soll ein wichtiges Objekt nach Amerika in Sicherheit gebracht werden. Sigrid besitzt es und viele wollen es. Was es ist, bleibt vollkommen unklar. Auch was es für eine Bedeutung haben könnte. Aber im Grunde ist es auch vollkommen egal, sondern ein reiner MacGuffin. Also ein Objekt welches die Handlung in Gang setzt und vorantreibt, wobei das Objekt im Grunde ohne Belang ist.
Bleibt vieles in der Schwebe, so ist gerade das Verhältnis zwischen Sigrid und dem Ureinwohner doch recht klischeehaft. Man misstraut sich, hält einander für einen Feind, kommt sich näher, entwickelt voreinander und damit auch vor der anderen Kultur Respekt und vielleicht auch Liebe. Das ist Klischee pur und läuft hier auch ganz nach Erwarten ab. Nur das die Titelheldin eben eine Schildmaid ist und sich durchaus zu wehren weiß, was im blutigen Finale des ersten Bandes eindrucksvoll bewiesen wird. Aber gerade die möglichen Konsequenzen machen einen neugierig wie es weitergehen mag. Zudem die realistischen Zeichnungen und die satten Farben eine schöne Atmosphäre erschaffen und die Leserschaft gut in das Setting hineinzuziehen weiß.
Insgesamt ist es eine durchaus unterhaltsame Lektüre, der aber das gewisse Etwas leider fehlt.
Fazit:
Eine unterhaltsame Lektüre, bei der allerdings zu vieles in der Schwebe bleibt und stellenweise klischeebehaftet ist.

Sigrid 1: In diesem unbekannten Land
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 17,00
ISBN 10:
3987210389
ISBN 13:
978-3987210389
64 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- historischer Hintergrund
- realistische Zeichnungen

- zu vieles in der Schwebe
- Klischees

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 23.03.2023 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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