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Comic-Besprechung - Batman: Die Maske im Spiegel 2

Geschichten:

Batman: Die Maske im Spiegel 2 (Batman: The Imposter 2)
Autor: Mattson Tomlin, Zeichner: Andrea Sorrentino; Coloristin: Jordie Bellaire



Story:

Als die junge Polizistin Blair Wong auf der Jagd nach Batman an der Tür von Bruce Wayne klingelt, finden sich zwei traumatisierte Menschen die jeweils mit dem Mord an ihren Eltern klarkommen müssen. Bruce versucht über Blair an Informationen über den mörderischen Doppelgänger zu gelangen. Doch entgegen seines Plans verliebt er sich und die beiden beginnen eine Beziehung, Doch wie wird Blair reagieren falls sie erfahren sollte, das Bruce und Batman ein- und derselbe sind?



Meinung:

Bei der Lektüre der Trilogie Batman: Die Maske im Spiegel sollte man immer im Blick behalten, dass die Geschichten welche DC unter seinem Black Label veröffentlicht auch Elseworlds Abenteuer sein könnten. Sie sind also nicht nur losgelöst von der Kontinuität und richten sich an ein erwachseneres Publikum, sondern nehmen auch einen komplett anderen Blickwinkel auf bekannte Figuren ein. Was angestammte Fans durchaus befremden kann, da sie nicht zwangsläufig mit dieser Interpretation einverstanden sein müssen. Allerdings ist diese Perspektive auch dazu geeignet einen frischen, unbefangenen Ansatz auszuprobieren.

In der Hinsicht ist Batman: Die Maske im Spiegel beispielgebend. Hier ist vor allem ein Realismus tragend, der manche Unglaubwürdigkeiten im Superheldengenre ignoriert und sich wirklich die Prämisse setzt was wäre wenn Batman wirklich existieren würde.  Insofern ist es sehr realistisch und ein interessantes Gedankenspiel. So würde es wohl kein einziger menschlicher Körper durchhalten mit einem Seil durch die Häuserschluchten zu schwingen wie Tarzan an einer Liane durch den Dschungel. Hier hat Batman in der ganzen Stadt feste Seilrutschen installiert anhand derer er sich über die Dächer bewegen kann. Zudem sind in der ganzen Stadt Motorräder versteckt, welches ihn spontan sein lässt. Vor allem aber stellt sich die Frage wie es Bruce Wayne gelingt, mit Batman einen Mythos aufzubauen wenn die modernen Großstädte fast komplett einer Videoüberwachung unterliegen?

Diese Prämisse macht den Band sehr spannend und die Leserschaft muss auf manche vertraute Elemente verzichten. So wurde Commissioner Gordon wegen der Zusammenarbeit mit einem Vigilanten gefeuert. Das ist auch dramaturgisch notwendig auf den Charakter zu verzichten, denn Batman wird zum Gejagten als ein Doppelgänger vor laufenden Kameras Morde begeht. So fehlen im Verbündete in der Polizei und er ist auf sich allein gestellt.  Zudem setzt ihn die Ärztin Leslie Thompkins unter Druck. Sie  zwingt Bruce zu einer Therapie, weil sie sonst seine Identität verrät und der erste Band endete mit einem guten Cliffhanger als eine junge Polizistin  an der Tür von Bruce Wayne klingelt, weil eine Spur, die sie auf die Fährte von Batman setzte, in der Tat zu dessen Alter Ego führte.

Erstaunlicherweise wird nun im zweiten Band der Faden nicht direkt dort aufgenommen, sondern er startet mit einer Therapiesitzung mit Leslie die einen Einblick in die Psyche des Kindes Bruce und dessen Traumata erlaubt.

Bruce ist zerrissen und wirkt dadurch unsympathischer als sonst. Man hat zwar Mitleid, aber seine Wut und die Ausbrüche lassen die Leserschaft distanziert zurück. So ist Arnold Wesker, in der eigentlichen Bat-Welt der Bauchredner, ebenso zerrissen und spiegelt Bruce als einen jungen Mann dessen Vater zwar  noch lebt, aber aufzeigt was ein übermächtiger Vater für psychische Auswirkungen haben kann und dessen  Existenz Arnold zerbricht.  Ein Schicksal was auch Bruce hätte ereilen können. Die größte Überraschung des Bandes  ist aber die entstehende Liebesgeschichte mit der Polizistin Blair Wong, so dass Hoffnung geweckt wird. Mit Batman hat man hier eher Mitleid denn Bewunderung eines Helden gegenüber. So bangt man dafür, dass die Liebe Bruce gut tun wird. Dabei wird der Kriminalfall ein um das andere Mal außer Acht gelassen und der Ausbau der alternativen Welt ist anscheinend wichtiger als die eigentliche Geschichte. Da sie aber so realistisch ist, wenn etwa Batman nicht der überstarke Kämpfer ist, sondern seine liebe Müh und Not hat, und die Zeichnungen von Andrea Sorrentino so hervorragend mit einer wunderbaren Farbgebung von Jordie Bellaire versehen sind, ist die Lektüre ein einziges Vergnügen.



Fazit:

Stark. Zwar gerät der eigentliche Kriminalfall in den Hintergrund und die dramatischen Aspekte überwiegen, aber der realistische Ansatz und die hervorragenden Zeichnungen machen die Lektüre zu einem einzigen Vergnügen.



Batman: Die Maske im Spiegel 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman: Die Maske im Spiegel 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 13,00

ISBN 10:
3741625558

ISBN 13:
978-3741625558

60 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • realistische Ansatz
  • Symbolik
  • hervorragende Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Kriminalfall gerät in Hintergrund
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Rezension vom: 05.03.2022
Kategorie: Batman
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