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Comic-Besprechung - Der Schweinehund 1: Isabel
Geschichten:Der Schweinehund 1: Isabel
Autor: Régis Loisel, Zeichner: Olivier Pont, Colorist: Francois LaPierre
Story:
Max reist 1972 nach dem Tod seiner Mutter nach Brasilien, um dort seinen Vater zu finden. Seine Mutter hatte nie über ihn gesprochen und so weiß Max rein gar nichts von seinem Erzeuger. Er besitzt nur zwei Fotos mit zwei Kandidaten. Was er erfährt ist aber nicht sonderlich ermutigend und als er auch noch die Wege von Menschenhändlern kreuzt, gerät er gar in Lebensgefahr.
Meinung:
Mit dem Titel Der Schweinehund kann man nicht wirklich etwas anfangen. Dieses Schimpfwort gibt keine Genreeinordnung vor wie etwa Wild West und es ist auch nicht wirklich thematisch einzuordnen. Es kann als Titel sogar ziemlich abschreckend wirken, denn wenn sich die Bezeichnung auf den Titelhelden beziehen sollte, fragt man sich unwillkürlich warum man sich mit den Erlebnissen eines Unsympathen beschäftigen sollte? Und sei es in Form einer Lektüre?
Hier sei jedenfalls direkt Entwarnung gegeben. Der Titel bezieht sich auf das Objekt, oder vielmehr das Subjekt, einer Quest. Insofern ist es mutig von den Schöpfern der Comicserie ihre Reihe so zu benennen, da sie sich so einen Weg verbauen können. Und doch zieht sich das Schimpfwort wie ein roter Faden durch die Handlung. Es liegt nämlich eine Abenteuergeschichte vor in der sich ein junger Mann Anfang der 1970er Jahre nach Brasilien begibt, um dort seinen Vater zu suchen. Es liegt also eine Quest vor und ein Subjekt ist der Auslöser der Reise des Helden. Nur ist von dem Vater nichts bekannt. Die kürzlich verstorbene Mutter des Helden hat nie von seinem Vater geredet und es gibt sogar zwei Kandidaten für welche die Vaterschaft in Frage kommt. Das einzige was der Filius weiß, ist die Tatsache, dass sein Vater ein Schweinehund gewesen sei. Das wird ihm im Zuge seiner Recherchen auch immer wieder bestätigt. Aber viel mehr erfährt er hier noch nicht, außer dass beide sehr zwielichtige Typen gewesen seien. Aber wie sie wirklich heißen und wo sie sich befinden, weiß niemand. Deswegen muss der Sohn auch in gefährliche Gegenden reisen, wo sich zwielichtige Typen wohlfühlen.
Die Suche bereitet angenehme und unangenehme Erlebnisse. Es beginnt wie ein schönes Abenteuer mit neuen Freundschaften, Sex und Exotik, aber die Schattenseiten kommen auch bald zu Tage. Sowohl für die Personen im Comic als auch für die Leserschaft sind die schrägen Charaktere ein großer Pluspunkt des Bandes. Hier geben sich zudem Lebensfreude, Gefahr, Schönheit, Elend und Lebensgefahr die Klinke in die Hand. Man schreckt nicht zurück vor grausamen Episoden, betont aber auch die Hilfsbereitschaft von Menschen. Ja, man wagt am Ende sogar die Genrepfade zu verlassen und noch ein anderes Genre einzubauen. Wie das weitergeht, ob es ein Fiebertraum ist und was das zu bedeuten hat, möchte man im nächsten Band lesen.
Denn die Autoren nehmen sich viel Zeit, so dass man das Gefühl hat, das gerade nicht wirklich was passiert aber doch ist die Geschichte randvoll und jede Figur hat einen eigenen Band verdient. Da man sich hier auch der Nebenfiguren annimmt gerät man in einen unwiderstehlichen Sog. Zugleich offenbart sich hier ein großer Sinn fürs Detail und Ambiente auch wenn zeichnerisch die Figuren recht stark reduziert sind. Aber man kann einfach nicht anders: Loisel hat wieder mal ein Meisterwerk abgeliefert. Allein schon das so geschickt verpackte Grundmuster, so dass es gar nicht auffällt, ist schon sehr souverän. Sehr empfehlenswert.
Fazit:
Ein starker Band der einen unwiderstehlichen Sog entwickelt, da man sich Zeit nimmt und alle Figuren überzeugen können. Ein neues Meisterwerk von Loisel.
Der Schweinehund 1: Isabel
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 18,00
ISBN 13:
978-3551793577
96 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- schräge Charaktere
- Genreaufweichung
- Zeit gelassen für Figuren und Entwicklungen
- Setting und Milieu
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 27.12.2020 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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