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Comic-Besprechung - Spirou und Fantasio Spezial 27
Geschichten:Stiftung Z
Text: Denis-Pierre Filippi
Zeichnungen: Fabrice Lebeault
Story:
Im neuesten Band der Nebenserie „Spirou und Fantasio Spezial“ – immerhin bereits der 27. Band – treffen wir Spirou und Fantasio in einer fernen Zukunft. Das Leben der Menschen – nicht nur auf der Erde – wird dominiert von der Administration und ihrer dubiosen Stiftung Z. Die beiden Helden geraten hinein in den Kampf der Widerstandsbewegung. Dabei scheinen in dem neuen Band die Verhältnisse der Protagonisten untereinander etwas durcheinandergewürfelt zu sein. Graf von Rummeldorf ist der Opa von Spirou und Steffanie, die demnach seine Schwester ist. Pips ist ein transdimensionales Wesen und Fantasio ist der obercoole Agent.
Meinung:
„Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200 – zumindest so ungefähr. Dies sind die Abenteuer von Spirou und Fantasio, die mit ihren Freunden und Feinden 66 Seiten unterwegs sind, um Galaxien zu erforschen, Schurken zu bekämpfen und neue Freunde zu gewinnen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringen die beiden in Galaxien vor, die schon reich bevölkert mit Menschen sind.“
So könnte das neue Abenteuer von Spirou und Fantasio auch eingeleitet werden. Ein riesiges, spaßiges Durcheinander, das mit Hinweisen und Seitenhieben auf die Ursprungsserie nicht spart. Das Ganze in einem atemberaubenden Tempo erzählt und in poppigen Farben umgesetzt. Udo Lindenberg würde es vermutlich so ausdrücken: „Und die Farben knallen Dir voll ins Gesicht!“
Die Bildgewaltigkeit des Bandes wird auch durch die Seitenarchitektur unterstrichen. Vor allem die übergroßen Panels sorgen dabei für viel Spaß. Denn Fabrice Lebeault hat eine große Freude daran, Landschaften und Städte auf fremden Welten zu zeichnen. Hier scheint er seine ganze Kreativität raus zu lassen. Viele kleine Details und witzige Bildstellen machen diese großen Panels zu wahren Wimmelbildern.
Gespickt ist die Geschichte mit vielen witzigen Andeutungen und Hinweisen auf das Spirou und Fantasio-Universum – vor allem Hinweise auf die Franquin-Zeit. Beispielsweise wenn ein Raumschiff vom Grafen mit Lebensformen beladen wird. Der Leser erkennt darunter das Nashorn aus „Aktion Nashorn“, das Nest des Marsupilami, die bekannte Muräne aus „Das Versteck der Muräne“ und so weiter – alles Hinweise auf die große Franquin-Zeit des Hotelpagen. Auch das einer der Planeten Franqua heißt, ist sicherlich alles andere als ein Zufall. Und schließlich ist der ganze Band mit vielen Nebendarstellern angereichert, die der Leser aus den Franquin-Alben bestens kennt.
Was mich wirklich überzeugt hat an diesem Band ist die Neudefinition des gesamten Spirou-Universums. Das haben zwar die Vorläufer Bände dieser Serie auch schon gemacht, aber keiner hat so krass mit der Tradition gebrochen und dabei eine so schöne Hommage abgeliefert. Da ist beispielsweise die Figur von „Fantasio“. Ein saucooler Fantasio, der sich in bester Arnold Schwarzenegger-Manier in die Geschichte einbringt. Sehr genial. Oder die verwandtschaftlichen Verhältnisse der Protagonisten untereinander: Steffanie und Spirou sind Geschwister, Graf von Rummelsdorf ihr Opa und sie haben sogar Eltern, wobei ihr Vater optisch Ähnlichkeit mit dem jungen Franquin hat.
Das Ganze kommt dann zu einem völlig überraschenden Ende, von dem ich aber nichts Preis geben werde.
Fazit:
Das 27. Album der Nebenserie „Spirou und Fantasio Spezial“ ist ein wilder Ritt durch die Zukunft. Knallige Farben, große Panels und eine rasante Geschichte sorgen für ein temporeiches Lesevergnügen. Als Einstiegsband in die Serie vielleicht nicht zu empfehlen, für Kenner ein Genuss.
Spirou und Fantasio Spezial 27
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 12
ISBN 13:
978-3-551-77627-3
80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Komplette Neuinterpretation des Spirou-Universums
- Franquin-Hommage
- Farben


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 18.04.2019 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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