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Comic-Besprechung - A Train called Love 2: Liebe in den Zeiten des Wahnsinns
Geschichten:A Train called Love 2 (A Train called Love 6 - 10)
Autor: Garth Ennis, Zeichner: Mark Dos Santos, Colorist: Salvatore Aiala Studios
Story:
Marv und seine Kumpels wollen den Drogendeal mit dem monströsen Gangsterboss Moster Monsta durchziehen und ahnen nicht, dass er alles andere als Interesse hat, sich an die Absprachen zu halten. Ebensowenig wissen sie, dass der englische Killer Myles und die verrückte Valerie am selben Abend den Gangster angreifen wollen. Bevor alle Verstrickungen enden, müssen viele noch durch Blut und Tränen waten.
Meinung:
Mit dem zweiten Teil von A Train called Love gibt es leider schon das Finale der romantischen Komödie. Viele Fans dürfte es wohl schaudern wenn man die Wörter „Romantik“ und „Komödie“ mit dem Namen von Garth Ennis kombiniert, da er ja für seine rabenschwarzen und brutalen Serien berühmt, und bei manchen berüchtigt, ist. Dabei kann man viele Serien durchaus komödiantisch nennen, da der irische Autor nicht zuletzt aufgrund seines respektlosen schwarzen Humors berühmt geworden ist. Und die Romantik war auch nie weit entfernt. Denn Romantik und Dramatik liegen oft nah beieinander. So ließ Ennis in seinem Run für Hellblazer John Constantine aus lauter Liebeskummer zum Obdachlosen werden und auch in Preacher spielte die romantische Beziehung zweier Helden eine große Rolle.
Mit A Train called Love erfüllte sich aber der Superstar einen Traum und spult eine Screwball Comedy ab. Wofür der Meister des wunderbaren Dialogs genau der richtige ist. Aber er weiß auch was er seinen Fans schuldig ist und reicherte den Beziehungsreigen mit Zoten und einer Krimihandlung an. So konnte man mehr als neugierig sein, wie es hier enden wird.
Das Ergebnis weiß durchaus zu überraschen. Nicht dass es hier viele inhaltliche Wendungen geben würden die alles vertrackt machen, sondern das Ennis eher in seinem bekannten Fahrwasser reist, ist die überraschende Tatsache. Vielleicht hätte es Ennis wohl gelangweilt wenn er sich rein auf die romantischen Aspekte seiner Charaktere konzentriert hätte. Oder er machte einen Rückzieher um die Erwartungen zu erfüllen. Es wird hier nämlich teils unerwartet hart. Nicht nur blutig, nein, es werden sogar einige Splattereffekte eingebaut was schon erstaunlich ist und einige Leser angesichts des „romantischen“ Themas befremden dürfte. Allerdings wird auch in diesen Szenen wieder der berühmt berüchtigte Humor voll ausgespielt. Und allein zu beobachten wie eine Rolltreppe als Waffe gebraucht wird ist schon so schräg das man sich köstlich amüsiert. Es bleibt festzuhalten, dass die Krimiaspekte der Handlung weniger durch List, sondern mit purer Gewalt gelöst werden und so bekommt man auch einiges an Action geboten.
Leise Töne kommen aber auch vor und gerade diejenigen Szenen welche die Beziehungen betrachten sind stellenweise sehr zärtlich. Ja, durch Andeutungen und das Mehrwissen des Lesers gegenüber den Figuren werden manche Szenen sogar spannend. Da schüttet eine Frau ihrer besten Freundin gegenüber das Herz aus und wie blind andere Menschen gegenüber Aspekten der Liebe sein können und ahnt dabei nicht, dass eben diese beste Freundin in sie verliebt ist und sie die Muse für deren Lieder ist. Das ist vom Dialog her witzig, von den Zeichnungen subtil spannend aufgebaut und entbehrt nicht einer gewissen Dramatik.
Aber auch bei den Szenen mit der Liebe und den Beziehungen gibt es immer wieder aberwitzige Szenen. Etwa wenn die Tochter von Ku-Klux-Klan-Mitgliedern aus Protest mit einem Schwarzen schläft und direkt darüber sinniert wie wohl ein gemeinsames Kind aussehen würde oder das missmutige Kaninchen.
Es ist eine wilde Zugfahrt bei dem man in jedem Abteil die unterschiedlichsten Genres und Ennis-typischen Zutaten finden kann, was ein wahres Vergnügen ist. Da möchte man gar nicht mehr aussteigen. Die cartoonhaften Zeichnungen passen sich gut an und entheben durch ihre Reduzierung auf das Notwendigste allen Bildern einen Realitätsanspruch was selbst die blutigsten und groteskesten Aspekte noch glaubhaft macht ohne sie zu verherrlichen. Die Dialoge sind typisch für Ennis: einfach grandios. Und es ist immer wieder schön, wenn diese mimisch adäquat bebildert werden. Es ist schade, dass hier schon wieder Schluss ist, aber Fans von Ennis sollten auf jeden Fall zugreifen.
Fazit:
Schade das die Serie schon wieder endet, denn der Humor ist vom Feinsten. Unerwartet blutig wird das Finale eingeläutet und bis zum Happy End sind noch viele Fallstricke zu umgehen. Zur höchsten Freude der Leserschaft.
A Train called Love 2: Liebe in den Zeiten des Wahnsinns
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,99
ISBN 10:
3741602310
ISBN 13:
978-3741602313
136 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Humor
- aberwitzige Situationen
- grandiose Dialoge
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Rezension vom: | 25.04.2017 | ||||||
Kategorie: | Hefte | ||||||
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