In der Datenbank befinden sich derzeit 18.726 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen... |
Comic-Besprechung - Die Parodie
Geschichten:Text und Zeichnungen: Michel Rodrigue
Farben: S. Lamirand und V. Daviet
Story:
Wikinger sind ein raues Völkchen. Das weiß der Kulturinteressierte nicht erst seit der TV-Erfolgsserie „Vikings“. Thorax und seine Mannen bilden da keine Ausnahme. Sie sind raufwillig, lieben Bier und lassen es an guten Benehmen nur allzu oft vermissen. Die Frauen des Stammes leiden sehr darunter. Da kommt es ihnen nur gelegen, wenn plötzlich am Strand „ein Franke“, mit einer tätowierten 13 auf dem Rücken, auftaucht. Er predigt das hohe Lied der Liebe, philosophiert über die hohe Minne, Galanterie, Essen bei Kerzenschein und Schmetterlingen – kurz Zivilisation. Die Situation eskaliert, sodass die Männer sich am Ende genötigt sehen, eine Expedition ins Frankenland zu unternehmen, um einerseits den ungebetenen Gast dort wieder los zu werden und die Kampfeslust den Männern zurück zu geben sowie andererseits die Zivilisation auf dem Heimweg mitzubringen.
Meinung:
Eine wichtige Grundvoraussetzung für diese Rezension gleich vorweg: Ich bin kein Freund von aberwitzigen Parodien. Und aberwitzig ist der Band von Rodrigue. Seite für Seite, Panel für Panel setzt der Franzose seine Ideen um. Von den ersten Strichen an, hagelt es Hinweise und Verweise auf die Klassiker der franko-belgischen Comicszene.
Gleich in der ersten Szene kommt der Vergleich zu „Der Sohn des Asterix“. Ein Trupp Wikinger landet an einer Küste und findet in einer seltsamen Tonne ein Baby. Was folgt ist das erwähnte Feuerwerk der Parodien: XIII, die Schlümpfe, Thorgal, Lucky Luke, Tim und Struppi, Star Wars, Corto Maltese oder Djinn, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Füllhorn von Rodrigue ist reich gefüllt.
Hier liegt vermutlich auch die Schwäche des Bandes: Teilweise hat der Leser den Eindruck, dass Rodrigue bemüht darum ist, auf einer Seite möglichst viele Gags unterzubringen. Das wirkt mitunter gequält, gehetzt, aufgesetzt. Die Gags werden nicht lange vorbereitet, sie prasseln auf den Leser wie Schüsse ein. So bleiben die Charaktere eher schwach. Das Problem, fast jeder Parodie. Es werden so viele Comicprotagonisten bei Rodrigue bemüht, dass dem Witz am Ende die Tiefe fehlt.
Fazit:
Der bei Splitter erschienene Band ist nicht geeignet dazu mein Misstrauen gegen das Genre „Parodie“ zu zerstreuen. Gleichwohl mag es den Fans des Genres viel Spaß bereiten.
Die Parodie
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
toonfish
Preis:
€ 13,95
ISBN 13:
978-3-95839-923-5
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Seitenhiebe auf viele franko-belgische Klassiker
- Aberwitziger Humor
- Witze ohne Tiefe
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
|
|
|||||||
Rezension vom: | 26.11.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
|
|||||||
Leseprobe | |||||||
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier... | |||||||
Das sagen unsere Leser | |||||||
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. |
?>