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Comic-Besprechung - Chrononauts – Die Zeitreisenden
Geschichten:Story:
Corbin Quinn und Danny Reilly sind nicht nur Freunde, sondern auch im Team sehr erfolgreiche Wissenschaftler. Ihr Fachgebiet: Zeitreisen. Sie haben einen Anzug entwickelt, mit dessen Hilfe sie die Zeitdimensionen durchbrechen können, um dann an jeder beliebigen Stelle der Vergangenheit wieder aufzutauchen. Zumindest in der Theorie ist das so. Aber gleich beim ersten Test, den Corbin Quinn zunächst alleine durchführt, geht etwas schief. Anstatt im anvisierten Jahr 1492 zu landen, um Christoph Kolumbus beobachten zu können, endet die Reise 1504 in Samarkand, Usbekistan. Schnell wird ihm sein smarter Freund Danny hinterher geschickt. Kaum dort angekommen, findet er Panzer, Hubschrauber – eine komplett ausgerüstete Armee vor und seinen Freund Corbin, der sich als König generiert. Gemeinsam beschließen die Beiden, die Zeitreiseanzüge für ihren privaten Spaß zu nutzen. Sie reisen kreuz und quer durch die Jahrhunderte. Von den Dinosauriern bis in die 1960er-Jahre: Keine Epoche scheint sicher vor ihnen zu sein. Im Forschungszentrum der „Jetzt-Zeit“ wird ein Sicherheitstrupp zusammengestellter, der sie einfangen soll, bevor sie die Zeit zu sehr durcheinanderbringen. Aber so leicht lassen sich die beiden Wissenschaftler nicht überrumpeln. Eine halsbrecherische Verfolgungsjagd quer durch die Jahrhunderte beginnt.
Meinung:
Christian Endres erläutert in seinem kurzen Vorwort des Bandes, dass Hollywood ein Abo auf Geschichten von Millar hat. Diese sind in ihrem Grundgerüst bereist so filmreif angelegt, dass einer Umsetzung als Kinoerlebnis kaum etwas im Wege steht. Gleiches gilt auch für die Chrononauts.
Da ist einerseits der smarte Danny Reilly, der das Leben aufzusaugen scheint, der in jedem Hafen eine andere Frau hat, nach vier Tagen zur Hochzeit bereits ist und das Scheitern derselben bereits von vornherein als abgemacht betrachtet. Andererseits der verkopfte Corbin Quinn, der für seine Wissenschaft seine Frau vernachlässigte, bis sie ihn verließ, der nicht im Stande war seinem alkoholkranken Vater zu retten und der mehr und mehr sozial vereinsamt. Zusammen kann ihnen nichts passieren. Fehltritte werden mit einem breiten Lächeln hinweggewischt. Charaktere, so stereotyp, so durchschaubar, so austauschbar, eignen sich vortrefflich fürs Popcornkino. Und um dann noch eines drauf zu setzen wird natürlich am Ende alles gut: Einfach als letzte Reise mit den Anzügen in die entsprechende Vergangenheit und Corbin kann seine Beziehung vor dem Scheitern retten und seinen Vater vor dem Alkohol. Alles wird gut, Friede, Freude, Eierkuchen.
Chrononauts bietet keine intellektuell fordernde Geschichte. Aber das muss es ja auch gar nicht. Der Band unterhält auf das Vortrefflichste. Dazu tragen zum großen Teil auch die Zeichnungen von Sean Gordon Murphy bei. Ihre Esprit und ihre Dynamik machen den Band zu einem Genuss. Murphy ist hierzulande vor allem mit seinen Zeichnungen zum vierten Band der Serie „American Vampire“ und mit der apokalyptischen Geschichte „The Wake“ in Erscheinung getreten. Seinen hohen Wiedererkennungswert verdanken seine Bilder vor allem seiner Strichführung. Leicht, rasant und immer etwas schnodderig. Wie gemacht für die wilde Verfolgungsjagd durch die Jahrhunderte.
Fazit:
Chrononauts – Die Zeitreisenden
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,99
ISBN 13:
978-3-95798-948-2
124 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Kurzweilige Unterhaltung
- Tolle Zeichnungen
- Abgeschlossene Geschichte in einem Band
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 12.11.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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