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Comic-Besprechung - Die sechs Reisen des Lone Sloane

Geschichten:
Les Six Voyages de Lone Sloane
Autor, Zeichner: Phillipe Druillet, Übersetzung: Uli Pröfrock

Story:

Lone Sloane ist ein Mensch, der in kosmische Abenteuer verstrickt wird. Mehr als einmal wird er in Erlebnisse geschickt, die das Schicksal vieler Leben entscheiden.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Es gibt in jeder Generation Comickünstler, deren Werk geradezu unvergesslich ist. Deren Name selbst dann noch einen Klang wie Donnerhall haben, selbst wenn sie schon längst verschieden sein sollten. In den US-Comics sind es zum Beispiel Jack Kirby oder Jim Steranko, deren Arbeiten stilprägend waren und noch heute gerne zitiert werden.

Und bei den frankobelgischen Comics? Ist es beispielsweise Phillipe Druillet, der mit seinem Werk "Lone Sloane" in den 70er Jahren ganze Comickonventionen prägte und veränderte. Der Avant-Verlag bringt jetzt eine Sammlung dieser Geschichten raus. Der erste Band ist "Die sechs Reisen des Lone Sloane". Band 2 ist unter dem Titel "Delirius" seit Anfang Dezember erhältlich. Im Englischen Sprachraum wurde auch schon für Juni ein dritter Band vorangekündigt. Und hoffentlich gibt es schon bald davon ein passendes deutsches Äquivalent.

Wer ist überhaupt dieser Phillipe Druilet? Es handelt sich dabei um französischen Autor und Künstler, der 1944 in Toulouse geboren wurde. Allerdings verbrachte er seine Kindheit in Spanien und kehrte erst 1952 zurück in das Land seiner Geburt, nachdem sein Vater verstorben war. Sein erstes Buch wurde 1966 herausgebracht. Damals wurde bereits sein Held Lone Sloane eingeführt. Doch erst, als er 1970 anfing für die Zeitschrift Pilote zu schreiben, begann er, die Grenzen des Comics auszuloten. Und wurde damit berühmt. Neben seiner Arbeit als Comickünstler entwarf er jedoch auch Büchercover und war ein Gründungsmitglied von der bekannten Zeitschrift "Metal Hurlant". Außerdem hat er als Architekt oder im Bereich der Rock Oper gearbeitet, um nur einige seiner vielen Betätigungsfelder abseits der Comics zu nennen.

Die Geschichten drehen sich um Lone Sloane, einem Menschen, der in der fernen Zukunft lebt. Er wird von dem Schwarzen Thron auserwählt und verwandelt. Seitdem muss er mysteriöse Missionen durchführen, bis er eines Tages wieder zurück zu den seinen kann.

Zugegeben, diese Zusammenfassung klingt dürftig. Doch das hat einen einfachen Grund. Die Stories sind hier nur Mittel zum Zweck, um den Grafiken ein Argument zu geben, zu existieren. Das hat natürlich zum Ergebnis, dass die Erzählungen dieses Comics manchmal so dünn sind, dass man Zeitungen durchlesen kann.

In vielen anderen Fällen würde das stören. Doch dieses Mal ist es egal. Es ist gleichgültig. Denn man ist wie gebannt von dem, was Phille Druillet aufs Papier gebracht hat. Dabei ist gleichgültig, wie oft man diesen Band liest. Man ist immer wieder aufs Neue wie weggeblasen!

Was man nämlich vor sich hat, ist ein Comic, der Grenzen sprengt. Hier werden Panelbegrenzungen weggelassen oder einfach mal gleich die gewohnte europäische Leserichtung umgekehrt. Es stört einen nicht, weil man viel zu sehr von dem manigfaltigen Design fasziniert ist, dass er Künstler hier einbringt.

Es sind Designs wie einer metallischen Weltraumgottheit. Einer Sternenbrücke, die sich über ganze Sonnen hinweg erstreckt. Oder ein Piratenschiff, dessen Mast so stämmig wie zwei dicke Bäume ist. Und dabei gleichzeitig anscheinend höher als ein Hochhaus. Oder eine Erde, die von Wächtern bedroht oder bewacht wird. Immer wieder bringt Druillet Sachen in die Geschichte ein, die einem vor Staunen den Mund offenstehen lassen.

Dabei ignoriert er ebenfalls fleißig Genregrenzen. Seine Erzählungen sind nicht nur ScienceFiction, sondern auch Fantay. Die Übergänge sind fließend und greifen oft das Ende der vorherigen Story auf.

Wer von diesem Band nicht fasziniert ist, der verpasst leider etwas. Nämlich einen "Klassiker" und einen "Splashhit"!



Fazit:

Was Phillipe Druillet mit "Die sechs Reisen des Lone Sloane" geschaffen hat, ist unglaublich. Es ist ein Comic, der alle Genre-Grenzen sprengt. Die Story mag dünn sein, doch die Illustrationen machen das mehr als wett. Es gibt jede Menge zu Bestaunen und man wird dabei nicht satt. Hierbei ignoriert er nicht nur die Konventionen der Comics, sondern auch die der literarischen Kategorien. Das Ergebnis ist fantastisch!



Die sechs Reisen des Lone Sloane - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die sechs Reisen des Lone Sloane

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Avant Verlag

Preis:
€ 29,95

ISBN 13:
978-3945034262

80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Unglaubliche Zeichnungen
  • Genregrenzen werden durchbrochen
  • Man kann sich nicht sattsehen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 05.03.2016
Kategorie: Lone Sloane
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