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Comic-Besprechung - Jessica Blandy 7

Geschichten:
Jessica Blandy 7 (Die Grenze, Der Mann mit der Mundharmonika, Zimmer 27, Die Hüter)

Autor: Jean Dufaux
Zeichner / Colorist: Renaud


Story:
Nachdem ihr aktueller Liebhaber, ein Polizist, bei Nachforschungen Schaden genommen hat, versucht die Schriftstellerin Jessica Blandy selbst einen Dealer und eine geheimnisvolle Frau aufzuspüren. Zudem wird sie mit einem geheimnisvollen Serienkiller konfrontiert, der sie dazu bringt ihr Leben in Frage zu stellen. Aufgrund ihrer Kontakte mit dem Übersinnlichen wird sie von einem reichen Mann engagiert, bestimmte Räume zu überwachen, um eine verhängnisvolle Wiederauferstehung zu verhindern. Oder ist alles nur Blendwerk?


Meinung:
Bei der Lektüre des nunmehr schon siebten Bandes der Gesamtausgabe von Jessica Blandy fragt man sich erst recht, warum die Serie nie ihren Weg nach Deutschland gefunden hatte. Abgesehen von dem ersten Band Enola Gay erschienen die Abenteuer hier nie. Bis Schreiber und Leser seit  2010 in dicken Sammelbänden die kompletten Abenteuer vorlegt.

Der nun siebte Band enthält gleich vier verschiedene Episoden, wobei die letzten beiden inhaltlich eine Einheit bilden. Die üblichen Zutaten wie Sex und Gewalt und Kritik an der Oberflächlichkeit der Gesellschaft sind immer noch vorhanden, was Fans freuen wird. Wie immer wird hier eine schöne Oberfläche präsentiert, doch hinter der Fassade ist alles verdorben und tödlich. Vor allem in Die Grenze wird das sehr deutlich. Da suchen fast alle Charaktere einen Kick, die nächste Stufe, um der Langeweile zu entgehen. Da reichen die normalen Drogen und Sex nicht mehr aus, sondern man braucht mehr und so begibt man sich in Gefahr. Eine Voodoopriesterin, Drogen und der mögliche Tod: das sind die Kicks um die hier es geht.

Gleichzeitig macht diese Episode auch schon deutlich, dass der Rahmen des Krimigenres hier immer mehr gesprengt wird und sich ein deutlicher Mysteryeinfluss bemerkbar macht. Was der Serie ganz gut tut. Schon in einigen früheren Episoden wurde es offen gelassen, ob die Teufel und Dämonen metaphysisch oder einfach nur die Verkörperungen des Bösen im Menschen sind. In Die Grenze ist alles vermeintlich übersinnliche noch rational erklärbar, wohingegen gerade in den letzten beiden Erzählungen Zimmer 27 und Die Hüter eindeutig der Horror regiert. Aber schon in Der Mann mit der Mundharmonika wird die neue Richtung vorgegeben. Aber hier denkt man sich noch einen Teil und findet als Leser mögliche Erklärungen, wohingegen sie auf den letzten Panels endgültig zunichte gemacht werden. 

So sind die Geschichten, im Original 2002 bis 2006 erschienen, dem damaligen Trend des Mystery zuzurechnen, und der Vorliebe Dufauxs immer gerne Genres zu vermischen, aber es verleiht der Serie doch eine gewisse Frische. Man mag es für bemüht halten, aber gerade das machte einige von Blandys früheren Verstrickungen aus. Zur Erinnerung: sie ist keine Polizistin, keine Journalistin, keine Anwältin oder sonst irgendwie mit Ermittlungen betraut oder vertraut. Sie ist Schriftstellerin, die immer wieder in mysteriöse Ereignisse hereingezogen wurde. Und das kann man nicht ewig so weiterführen. Man kann nicht wieder einen Lover in Bredouille bringen oder das sie zufällig auf der Straße oder sonst wo mal wieder jemanden trifft der ein neues Abenteuer auslöst. Gut, das alles kommt hier auch vor und in punkto Männerverbrauch ist sie mittlerweile so verschwenderisch wie James Bond bei Frauen, aber der Bereich des Mystery gibt dem Autor mehr Freiheit da er dann nicht immer rationalen Fäden folgen muss. Zudem macht das die Geschichten unberechenbar und den Leser mehr als gespannt, ob es nun alles erklärbar sei oder nicht.

Jessica Blandy besitzt aufgrund ihrer gemachten Erfahrungen Macht und dementsprechend wird sie wegen ihres Rates aufgesucht. Das ist viel glaubwürdiger als vorher. Die vielen Bezugnahmen auf bereits geschehendes halten sich immer in Grenzen und lässt auch Neueinsteiger alles verstehen. Wer die Serie bisher verpasst hat, sollte sie dringend nachholen.


Fazit:
Die Grenzen des Krimigenres werden mehr und mehr verlassen und Mystery, ja sogar der reine Horror, zieht hier ein. Dennoch ist immer wieder die Frage ob es wirklich der Fall ist, so spannend, das der Leser diesen Wegen gerne folgen wird. Qualitativ hat die Serie nie nachgelassen.

Jessica Blandy 7 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Jessica Blandy 7

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Alles Gute!

Preis:
€ 29,80

ISBN 10:
3943808211

ISBN 13:
978-3943808216

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Dramatik
  • Genres werden vermischt
  • Leser hinterfragt Geschehen
  • Atmosphäre
  • realistische Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 06.03.2014
Kategorie: Jessica Blandy
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