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Comic-Besprechung - Black Crow 1: Der blutige Hügel

Geschichten:

Der blutige Hügel (Originaltitel: „Black Crow 1 – La colline de sang”)

Autor: Jean-Yves Delitte; Zeichner: Jean-Yves Delitte, Kolorist: Jean-Yves Delitte



Story:

Der blutige Hügel spielt zur Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, genauer gesagt im Jahre 1775, und die Erzählung beginnt mit einem Mord. Samuel Prescott, genannt Black Crow, ist gekommen um seinen einstigen Auftraggeber, den Commodore Howe, zu töten. Der britische Besatzer hatte sich nicht an seine Abmachung gehalten. Die Freunde von Black Crow und deren Angehörigen sollten von der Armee des Commodore beschützt werden. In den Wirren des Krieges kamen jedoch alle um -  das kann nicht ungestraft bleiben.

Nach diesem furiosen Auftakt springt die Handlung sieben Monate in der Zeit zurück und es entfaltet sich die Geschichte von dem markanten Seefahrer, der von Irokesen abstammen soll und als Markenzeichen eine blaue Kriegsbemalung im Gesicht trägt. Eine geheime Mission steht an, die Mannschaft ist an Bord und bereit.

Die Mission der Besatzung lautet, ein holländisches Schiff mit einer größeren Ladung Waffen aus Frankreich zu kapern. Die Engländer dürfen offiziell nichts mit dem Auftrag zu tun haben. Black Crows Fregatte läuft aus dem Hafen von Boston aus in eine unsichere Zukunft.



Meinung:

Mit Samuel Prescott ist nicht gut Kirschen essen. Die Eingangssequenz macht es deutlich: Wer sich mit ihm anlegt oder ihn betrügt, der bezahlt schlimmstenfalls mit dem Leben. Der kaltblütige Mord zu Beginn der Geschichte zeigt, dass es bei Black Crow alles andere als zimperlich zugeht.

Jean-Yves Delitte hat sein Setting mit Bedacht gewählt. Zum einen führt er den Leser in die Zeit des nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieges und sorgt damit für einen realistischen Hintergrund und streut durch die geschickte Platzierung von Fakten aus dieser turbulenten Phase für sublim verpackten Geschichtsunterricht. Zum anderen kann er durch die Wahl seines Helden seiner wahren Leidenschaft frönen: dem Zeichnen von Schiffen.

Delitte darf sich seit kurzem mit dem Titel „Offizieller Maler der Marine“ schmücken, und wenn man seine akribisch recherchierten und präzise dargestellten Segelschiffe betrachet, dann weiß man auch warum. Er lässt es sich beispielsweise nicht nehmen, das Auslaufen der „Revenge“ auf einer atemberaubenden Doppelseite darzustellen. Es herrscht ein schöner Apriltag, Fock- und Großsegel sind gesetzt, die Möwen kreisen, Black Crow steht auf dem Deck und seine Haare fliegen im Wind. Da spürt man fast eine leichte, frische Brise und der Geschmack von Seetang und Meersalz liegt in der Luft.

Wo Delitte auf der einen Seite ein Meister der unverwechselbaren Darstellung von maritimem Inventar ist, scheint er sich bei der Kreation der Gesichter seiner Handlungsträger weniger Mühe zu geben. Irgendwie sehen die Physiognomien seiner Menschen alle ähnlich aus. Besonders deutlich wird es, wenn man sie mit den Visagen der Personen aus seinen anderen Serien vergleicht, wie Tanatos (Ehapa) oder Die neuen Zaren (comicplus+). Inzwischen könnte man sogar von einem Markenzeichen reden, dem „Delitte-Gesicht“.

Von den Gesichtern abgesehen sind die Zeichnungen absolut hochklassig. Delittes detailverliebte Zeichenkunst ist eine wahre Freude. Spielt die Handlung in der Nacht, ist der Seitenhintergrund schwarz, spielt sie am Tag, ist der Hintergrund weiß. Auch de zurückhaltende Kolorierung passt sehr gut zur jeweiligen Stimmung der Story.

Die Geschichte von Der blutige Hügel ist nur vordergründig eine Abenteuer- und Piratenstory. Neben den Wirren des Krieges von Alter Welt gegen Neue Welt und der Mission des Helden gibt es einiges an Verwirrspiel an Bord um den Zimmermann, und natürlich darf zum Drama auch die Liebe nicht fehlen, denn Samuel Prescott liebt seine Caroline über den Tod hinaus.

Die gesamte Geschichte wurde im ZACK-Magazin (Nr. 03 bis Nr. 06/2010) vorabgedruckt. Als Hardcoveralbum in einem Guss kommt der melancholische und wehmütige Schluss der Geschichte so richtig zur Geltung.



Fazit:

Der blutige Hügel ist ein gelungener Auftakt der neuen Piraten-Serie Black Crow von Delitte und eines der Highlights des diesjährigen Programms der Zack Edition. Wer spannende Abenteuergeschichten vor einem historischen Hintergrund mag, für den ist die Serie Pflichtlektüre.



Black Crow 1: Der blutige Hügel - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Black Crow 1: Der blutige Hügel

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Zack Edition

Preis:
€ 13.95

ISBN 13:
978-3-941815-48-3

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • akribische Schiffszeichnungen
  • interessanter Held
  • detaillierte Hintergründe
Negativ aufgefallen
  • die Gesichter gleichen sich stark
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.67
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 28.09.2010
Kategorie: Black Crow
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