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Comic-Besprechung - Gotham City Sirens 1: Vereint
Geschichten:Vereint (US-Ausgabe Gotham City Sirens 1 August 2009)
Autor: Paul Dini , Zeichner: Guillem March, Colorist: Jose Villarrubia
Frauengespräche (US-Ausgabe Gotham City Sirens 2 September 2009)
Autor: Paul Dini , Zeichner: Guillem March, Colorist: Jose Villarrubia
Lös mir folgendes Rätsel (US-Ausgabe Gotham City Sirens 3 Oktober 2009)
Autor:Scott Lobdell , Zeichner: Guillem March, Colorist: Guillem March
Ohne Titel (US-Ausgabe Gotham City Sirens 4 November 2009)
Autor: Paul Dini , Zeichner: Guillem March, Colorist: Jose Villarrubia
Story:
Bonebaster, ein neuer Schurke, treibt sein Unwesen in den Straßen von Gotham City. Um sich Respekt zu verschaffen beschließt er als erstes Catwoman auszuschalten. Doch Catwoman bekommt unerwartete Hilfe von Poison Ivy. Dankbar bietet Catwoman ihrer Retterin und deren Mitbewohnerin Harley Quinn an eine Wohngemeinschaft zu gründen. Schnell erkennen die drei das Potential, das in einer Zusammenarbeit steckt und beschließen künftig als Team zu agieren.
Thomas Elliot, alias Hush, gibt sich seit seiner OP als Bruce Wayne aus. Dieses Geheimnis kennen jedoch nicht viele und Hush hat noch eine Rechnung mit Catwoman offen. Um an die Katzenlady heranzukommen, bändelt Elliot mit Harley Quinn an. Doch die traute Zweisamkeit der Beiden lockt einen sehr eifersüchtigen Ex-Freund aus der Reserve.
Zwischenzeitlich versucht der Privatdetektiv Edward Nygma, früher besser bekannt als Riddler, eine Reihe von rätselhaften Morden aufzuklären. Der Täter hinterlässt auf seinem Opfer immer einen Hinweis auf sein nächstes Opfer. Während Nygma den Spuren nachgeht, bekommt er unerwartet Hilfe von Batman. Doch können die ehemaligen Rivalen gemeinsam den Täter entlarven und so weitere Morde verhindern ?
Meinung:
Paul Dini hat in letzter Zeit einige bemerkenswerte Geschichten rund um Gotham erzählt. Zum einen hat er im Rahmen von Batman R.I.P. Catwoman eine der härtesten Prüfungen ihres Lebens unterzogen. Hush hat ihr das Herz gestohlen um so Batman hart zu treffen (siehe Batman Sonderband 19). Darüber hinaus ist der Autor auch für die abwechslungsreichen Geschichten aus den Straßen Gothams verantwortlich (siehe Batman Sonderband 25). Gotham City Sirens greift Elemente aus beiden Sonderbänden auf und erzählt sie weiter. Leider kann der Autor die hohen Erwartungen an eine Fortsetzung der Geschehnisse rund um Catwoman nicht erfüllen. Der erste große Kritikpunkt ist die Motivation der Akteure. Es besteht keine Notwendigkeit für die drei Frauen zusammenzuarbeiten. Der neue Schurke Bonebaster ist eine Bedrohung, die zwar oberflächlich betrachtet eine Kooperation rechtfertigt, aber in der Vergangenheit haben die drei schon größere Gefahren allein gemeistert. Es entsteht der Eindruck, dass der Autor hier einen fünftklassigen Bösewicht aus der Schublade gekramt hat um ein Team-Up der drei zu rechtfertigen. Der zweite grobe Schnitzer ist das Verhalten der Frauen untereinander. Poison Ivy und Harley Quinn setzten Catwoman arg zu, um Ihr die wahre Identität von Batman zu entlocken. Trotz der wirklich extremen Erfahrungen in der nahen Vergangenheit, verzeiht Selina Kyle den beiden und schnell ist die gemeine Tortur vergessen.
Die anschließende Episode rund um Hush und seine Rachepläne an Catwoman können schon eher überzeugen. Thomas Elliot hat ein glaubhaftes Motiv sich an Catwoman zu rächen. Immerhin hat sie ihn um sein Vermögen gebracht und daher sind seine Bestrebungen, mit Hilfe der unbekümmerten Harley Quinn, Selina Kyle aus der Reserve zu locken nachvollziehbar. Bemerkenswert ist hier vor allem die Szene in der Harley Quinn überlegt, ob sie sich wirklich mit Bruce Wayne (denn seit seiner letzten OP gleicht Thomas Elliot dem toten Millionär wie ein Ei dem anderen) einlassen soll und damit den Zorn des Jokers heraufbeschwören will. Zeitgleich siniert Thomas Elliot im Geiste darüber wie, er seine Begleitung möglichst unauffällig beseitigen kann. Diese Szene brilliert durch Wortwitz und Situationskomik.
Absoluter Höhepunkt des Comics ist allerdings die eingeschobene Riddler Geschichte von Autor Scott Lobdell. Er liefert einen fantastischen "Wer ist der Täter" Krimi ab, der nur lose mit der zuvor begonnenen Geschichte verknüpft ist. Absolut unvorhersehbar und sehr unterhaltsam verfolgt man Edward Nygma wie er gemeinsam mit Gothams neuem Beschützer zusammenarbeitet. Die Auflösung passt zur Handlung und wirft einmal mehr die Frage auf, ob sich die Verbrecher in Gotham City anhand der Helden definieren und sich dort ihre Inspiration holen.
Allround-Talent Guillem March übernimmt in diesem Band sowohl die Rolle des Zeichners als auch die des Koloristen mit Unterstützung von Jose Villarrubia. Der Künstler versteht es die Hauptfiguren in lasziven Posen sexy in Szene zu setzen. Hierauf wird besonders viel Wert gelegt. Dies fällt besonders durch die vielen weiblichen Gastauftritte auf. So darf der Leser die Magierin Zatanna in einer Whirlpoolszene bewundern und Talia al Ghul beweist ihrer körperliche sowie geistige Gelenkigkeit während einer Meditationssitzung im verführerisch geschnittenem, eng anliegendem Hauch von Nichts.
Leider übertreibt es der Künstler an der ein oder anderen Stelle mit der Fokussierung auf die weiblichen Kurven. Er wählt Perspektiven von schräg unten um die Brüste besonders hervorzuheben. Das hier immer mal wieder der Kopf außerhalb des sichtbaren Bereichs liegt macht deutlich, worum es dem Kreativ Team bei diesem Comic wirklich geht.
Bei der Farbgebung setzt der Künstler auf blase Farbtöne, die durch den gekonnten Einsatz einer Schraffurtechnik mit geschickt platzierten Schatten komplettiert werden.
Der großzügige Einsatz von Geschwindigkeitslinien sorgt dafür, dass die einzelnen Bilder sehr dynamisch wirken. Auch während der zahlreichen Action Szenen machen die drei eine gute Figur. Physikalisch und anatomisch korrekt liefern sich die Hauptdarstellerinnen den ein oder anderen Kampf oder sie schwingen sich grazil durch die Schluchten von Gotham City.
Fazit:
Gotham City Sirens rückt seine 3 Hauptpersonen ins Rampenlicht und lässt sie sexy erstrahlen. Doch viel mehr Inhalt hat der Band nicht zu bieten. Die Sirenen der griechischen Mythologie sind ein Sinnbild für verführerische und gefährliche Frauen. Die Sirenen aus Gotham City stolpern jedoch eher blauäugig durch die Welt und stellen für niemanden eine Bedrohung dar. Dennoch bietet sich hier kurzweilige Unterhaltung. Die Detektivgeschichte mit dem Riddler sticht hier besonders heraus. In Zukunft sollte der Autor die Charaktere noch mehr in den Mittelpunkt stellen und sich eine konsequentere Handlung ausdenken. Im Gegenzug sollte man die optischen Reize etwas herunterfahren und die Darstellerinnen mit mehr Charakterstärke ausstatten.

Gotham City Sirens 1: Vereint
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 12.95
100 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Riddler Geschichte
- Stimmiges Artwork

- Einfache Handlung

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 14.08.2010 | ||||||
Kategorie: | Gotham City Sirens | ||||||
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