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Comic-Besprechung - Die Sandkorntheorie

Geschichten:
Die Sandkorntheorie
Autor und Zecihner: Francois Schuiten und Benoit Peeters

Story:
Wir befinden uns in der fiktiven Stadt Brüsel des Jahres 784. Eine Stadt, die gleichsam futuristisch und antik erscheint. Besonders prachtvolle Bauten mit markanten Designcharakteristiken prägen die urbane Erscheinung. Plötzlich gerät das Gleichgewicht des Weltgefüges durcheinander. In einer Etagenwohnung erscheinen weiße Steine aus dem Nichts: Alle haben das gleiche Gewicht... Einer nach dem anderen liegt von einem Augenblick zum nächsten auf den Holzdiele des Bodens. In einer anderen Wohnung sprudelt feiner weißer Sand ebenso rätselhaft aus dem Nichts. Die Stadtväter rufen Mary, die Expertin für unerklärliche Phänomene hinzu, deren erste Ermittlungen zu einem Fremden führen, der Brüsel kurz vor dem Auftreten der rätselhaften Erscheinungen besuchte...

Meinung:
"Die Sandkorntheorie" stammt aus dem Zyklus der "Geheimnisvollen Städte", einer Comicbandreihe der Autoren François Schuiten und Benoît Peeters, an der sie bereits seit einigen Jahren arbeiten. Beispiel-Werke aus der Welt der "Geheimnisvollen Städte" sind die beiden Teil der Geschichte "Jenseits der Grenze" sowie"Der Schattenmann " oder "Führer durch die geheimnisvollen Städte". Mit "Die Sandkorntheorie" ist 2010 der aktuellste Band dieses Zyklus erscheinen. Dieser führt den Leser in eine wunderbare Parallelwelt, die zum Teil auf uns bekannten Naturgesetzten basiert, aber doch ganz anders ist. Bezeichnend ist die spezielle Optik der urbanen Umgebung der Stadt Brüsel, in der die Handlungslinie einsetzt.

Ein fremder, hünenhafter Mann kommt in die Stadt und verunglückt recht bald bei einem Zusammenprall mit einer Straßenbahn. Nun nehmen die kuriosen Dinge ihren Lauf. Während in der Wohnung eines Einwohners Steine erscheinen, sprudelt in einer anderen Wohnung Sand aus dem Nichts. Zunächst herrscht allseits Verwunderung aufgrund dieser rätselhaften Ereignisse aber als die Steine immer zahlreicher werden und drohen durch ihr Gewicht das Haus zum Einsturz bringen, kommen erste Sorgen auf. Die werden verstärkt, als die Wohnung den Sand nicht mehr fassen kann und dieser auf die Straßen sprudelt. Schnell sind meterhohe Sanddünen in der Stadt – Das Chaos droht fast die gesamte Stadt zu zerstören. Die Verantwortlichen rufen nach Mary, die als Expertin für unerklärliche Phänomene beginnt, sich der Sache anzunehmen. Die Spur führt zu dem verunglückten Fremden, der vor seinem Tod einen Gegenstand in die Stadt brachte der als Schlüssel für die Erscheinungen zu fungieren scheint. Mary beginnt zusammen mit zwei Einwohnern die Untersuchungen und stösst auf zwei weitere Fremde: Die Söhne des Toten.

So verrückt wie sich die Story um die aus dem Nichts erscheinenden Steine und den sprudelnden Sand anhört, mit zunehmender Dauer zieht "Die Sandkorntheorie" den Leser immer mehr in seinen Sog. Zum einen weiß der Stil des Comics absolut zu überzeugen. Tolle Zeichnungen zeigen einen interessanten urbanen Ort. Im weiteren Verlauf der Geschichte lernt der Leser weitere Bereich dieser wunderbaren Parallelwelt kennen, die gleichsam fesselnd wirken, wie die Stadt Brüsel. Neben dem optischen Eindruck ist es die inhaltliche Ebene, die fasziniert. Rätselhafte Ereignisse, komische Typen und ein leichter Mystery-Touch wirken hervorragend zusammen. Spätestens wenn Mary ihre Arbeit aufnimmt und die Fremden aufspürt, kommt ordentlich Zug in die Story und die Spannung steuert auf den Höhepunkt zu.

Zeichnerisch ist "Die Sandkorntheorie" nach einem ganz eigentümlichen Muster konzipiert. Auf grauem Papier gedruckt, bleiben die Bilder farblos. Die grau schwarzen Zeichnungen zeigen zudem nur wenig weiß. Dieses optische Stilmittel ist mit dem Inhalt verknüpft, denn nur der Sand und die Steine sind erscheinen strahlend weiß. Durch markante Strich-Zeichnungen erschaffen die Autoren beziehungsweise der Zeichner eine urbane, technisierte Welt, die den Stil des 19. und anfänglichen 20. Jahrhunderts nachempfunden ist. Die Technik sowie der Kleidungsstil wirken also "etwas in die Jahre gekommen" werden aber durch eine Vermischung mit futuristischen Bauwerken aus ihrem Kontext gerissen. So entsteht eine ganz eigentümliche utopische Welt, die ein wenig an die Stadtpanoramen aus Fritz Langs "Metropolis" erinnern. Die Architektur nimmt einen großen Platz im zeichnerischen Schaffen der Autoren ein, was sie in den einzelnen Geschichten ihrer Geheimnisvollen Städte" mehrmals zeigen. Jedem dem "Die Sandkorntheorie" gefällt, sein die anderen Werke des Zyklus empfohlen. Neben den ansprechenden und fantasievollen Inhalten sind vor allem die künstlerischen Zeichnungen hervorzuheben, die das Werk von Schuiten und Peeters ausmachen.

Fazit:
"Die Sandkorntheorie" ist voller Symbole und fantasievoller Inhalte. Die tollen Zeichnungen einer postmodernen Stadtlandschaft und die künstlerisch philosophische Geschichte über Gleichgewicht und Bestimmung ziehen den Leser schnell in ihren Bann und überzeugt durch eine sinnige Auflösung. Auch nach dem Lesen beschäftigt die "Sandkorntheorie" aufgrund seiner tiefgründigen Storyline.

Die Sandkorntheorie - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Sandkorntheorie

Autor der Besprechung:
Marcus Offermanns

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 24,80

ISBN 10:
3937102965

ISBN 13:
978-3937102962

112 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Tolle Zeichnungen
  • Klasse Story
  • Fantastische Welt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 16.05.2010
Kategorie: One Shots
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