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Comic-Besprechung - Sillage 22: Der Transfer
Geschichten:Sillage 22: Der Transfer
Autor / Zeichner / Colorist: Philippe Buchet
Story:
Nävis gehört mittlerweile zu einer Polizeieinheit. Ihr nächster Auftrag ist ganz nach ihrem Geschmack, denn es soll ein reicher und mächtiger Geschäftsmann festgesetzt werden. Frustriert darüber das anscheinend wieder die mächtigen davonzukommen drohen, forscht sie nach und entdeckt das schon seit längerer Zeit Gestaltwandler Gremien unterwandern. Währenddessen sucht ihr Sohn nach Daten in einem abgestürzten Raumschiff was ihn letztlich zu einer fernen Zivilisation bringt wo eine Verbannte ihre Rache plant.
Meinung:
Es ist schon beeindruckend mit welcher schönen Regelmäßigkeit neue Bände von Sillage erscheinen. Vor allem wenn man bedenkt das der Autor Morvan bei der aktuellen Ausgabe, immerhin schon der 22. Band, gar nicht beteiligt war. Stattdessen war Philippe Buchet im Alleingang für die Story, die Zeichnungen und auch der Farbgebung verantwortlich. Man könnte schon allein deswegen die Erwartung etwas herunterschrauben und einen actionreichen Schnellschuss erwarten, da man oft genug erleben musste das sich bei einem Alleingang der Autor und Zeichner verfranzte. Was durchaus verständlich ist denn man muss dann seine Arbeitsbelastung geringer halten. Vor allem wenn man sich nicht Jahre Zeit lässt, sondern wie eben bei dieser Serie einen regelmäßigen Turnus beibehalten will.
Diese Befürchtungen entbehren aber jeder Grundlage. Die Zeichnungen sind gewohnt detailreich und realistisch und die Farbgebung sehr nuanciert und vermag es die jeweilige Stimmung zu unterstreichen und die Details auch jeweils abzugrenzen. Woher nimmt Buchet nur die Zeit? Gut, die Dialoge hätten teilweise etwas flüssiger ausfallen können, aber das ist ein Mäkeln auf hohem Niveau.
Schließlich behandelt Buchet nicht nur eine gradlinige Story, sondern erzählt von drei Handlungssträngen. Da wäre zum einen Nävis selber die jetzt zur Polizei gehört und einer großen Verschwörung auf die Spur kommt welche sie aber auch möglicherweise in Konflikt mit dem Leitungsgremium von Sillage bringt. Hier hat man also einen Handlungsstrang der nicht nur die Heldin beleuchtet, sondern auch auf vorgergehende Abenteuer zurückgreift und neue vorbereitet. Was schon kompliziert genug ist, um nicht dramaturgische Widersprüche zu riskieren.
In einem zweiten Handlungsstrang ist der Sohn von Nävis unterwegs, um ein verschollenes Raumschiff und dessen Daten zu bergen. Hier empfiehlt sich auch ein Blick in vorhergehende Geschichten. Neueinsteiger werden bei diesem Strang etwas überfordert sein. Und dann wird noch ein dritter eingefügt in dem von einer Zivilisation auf einem anderen Planeten erzählt wird und wie eine verbannte Frau ihre Rache plant. Erstaunlich genug das sich Buchet bei diesen verschiedenen Ebenen nicht verzettelt, sondern sie sind auch noch sehr spannend da sie geschickt strukturiert sind und immer mit einem Cliffhanger geendet wird, so das man bei allen dreien wissen will wie es weitergeht. Dabei besitzen zwei Handlungsstränge schon genug Action, Spannung und Dramatik. Gut, gegen Ende geht Buchet dann der Platz aus, da er sich wohl an das übliche Albenformat halten musste. So ist es nicht gerade elegant das das Ende und die Auswirkungen vom dritten Handlungsstrang in einem Dialog berichtet werden muss und nicht mehr gezeigt wird.
Trotz dieser kleinen Mängel ist wieder ein lesenswerter Band erschienen. Und das in einer Serie wo selbst die schwächeren Ausgaben weit besser sind als andere Science-Fiction Serien in summa. Sillage ist vollkommen zu Recht schon ein moderner Klassiker und man ist gespannt wie es weitergehen mag.
Fazit:
Auch im Alleingang gelingt es Buchet eine komplexe Geschichte zu weben die immer spannend bleibt und geschickt strukturiert und detailreich gezeichnet ist. Ein Beweis das die Serie schon ein moderner Klassiker ist.
Sillage 22: Der Transfer
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 12,00
ISBN 10:
3551778604
ISBN 13:
‎ 978-3551778604
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- komplexe Story
- detailreiche Zeichnungen
- geschickte Struktur
- Sozialkritik
- Dialoge hätten etwas flüssiger sein können
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 24.02.2024 | ||||||
Kategorie: | Sillage | ||||||
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