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Comic-Besprechung - Swamp Thing: Grüne Hölle

Geschichten:

Swamp Thing: Grüne Hölle (Swamp Thing: Green Hell 1-3)
Autor: Jeff Lemire, Zeichner / Inker: Doug Mahnke, Shawn Moll, Colorist: David Baron



Story:

In der Zukunft ist die Erde überflutet und einzig auf einer Insel haben sich die letzten Menschen zurückgezogen und fristen ein karges Dasein.  Als sie wieder einmal von Piraten beraubt werden, entschließen sich die Parlamente des Grüns, des Rots und der Fäule die Menschheit endgültig auszulöschen da auch in der Not die Menschen nicht zusammenleben können. So erschafft das Grün einen Avatar der den Neubeginn durch Auslöschung in die Wege leiten soll. Doch einer der Überlebenden ist John Constantine der das Swamp Thing aus seiner Zuflucht auf die Erde holt. Doch das Swamp Thing ist des Kämpfens müde und wird zudem vom Parlament des Grüns seiner Kräfte beraubt. Hat die Menschheit noch eine Chance?



Meinung:

Die Ausgangsprämisse der in sich abgeschlossenen Mini-Serie Swamp Thing: Grüne Hölle ist erschreckend aktuell. In der Zukunft ist die Erde überschwemmt und die letzten Menschen überleben in einer Enklave auf einer Insel. Es wird nie eindeutig gesagt was die Katastrophe ausgelöst hat, aber der Klimawandel schwingt im Hintergrund mit, denn die Erderwärmung lässt schließlich die Pole schmelzen und damit den Meeresspiegel steigen. Näher erläutert wird das nicht was die Ursache ist. Es ist halt so und die Menschen können sich immer noch nicht einigen und obwohl die Ressourcen mehr als knapp sind gibt es immer noch Räuber die nichts konstruktives tun, sondern anderen die Lebensgrundlage entziehen und somit langfristig gesehen den Untergang herbeiführen werden.

Eine wahre Dystopie die Lemire hier entworfen hat. Auch wenn einiges an der Ausgangslage nicht ganz logisch erscheint, so bietet sie doch eine verdichtete Grundlage für die Reflektion und das Geschehen. Die Flut ist nämlich auch religiös aufgeladen. Sintfluten gab es seit Menschengedenken und sie wurden im Laufe der Jahrtausende in Mythen eingebracht. In jedem Mythos eines jeden Kulturkreises gibt es Sintfluten die als Strafen angesehen werden. Nicht nur im Christentum.  In dem Comic haben sich die Menschen zwar nicht explizit an Gott aber zumindest an der Erde versündigt. Und so kam die Sintflut und hat die Zivilisation und, bis auf einen kleinen Rest, die Menschheit vernichtet. Da der Mensch an sich immer noch nicht in Frieden leben kann, entschließen sich, in Rückgriff auf DC New 52, die Parlamente, also das Grün, das Rot und die Fäule, die Menschheit endgültig auszurotten und von neuem zu beginnen. Auch hier schwingt eine Religiosität mit rein. Das Grün übernimmt die Aufgabe und erschafft einen neuen Avatar der als Krieger loszieht und passenderweise einen menschlichen Wirt einnimmt.

Als Gaststar kommt hier John Constantine vor, stark gealtert, der das gute alte Swamp Thing auf die Erde zurückholt damit es gegen den anderen Avatar des Grüns kämpft. Swamp Thing ist alles andere als begeistert, dass er seine Zuflucht und damit seine Familie verlassen musste. Ebenso wenig wie das Parlament des Grüns welche Swampy seine Kräfte entzieht.  Das macht die Action und die Kämpfe ungemein spannender, da die Ressourcen Swamp Things wie die der Erde begrenzt sind. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Schuld und Sühne durch den Band. Alle haben Schuld auf sich geladen, es geht aber darum wie man damit umgeht und welches Opfer man bereit ist zu geben, um dafür zu sühnen. Haben es die Menschen überhaupt verdient gerettet zu werden? Lemire hat eine gradlinige Story gewoben, ohne große Winkelzüge und belässt es manchmal bei Andeutungen, wobei die Kritik am Raubbau an der Natur und Umweltzerstörung das deutlichste ist. Lemire benötigt keine großen Tricks oder ausufernde Erklärungen da vieles im Subtext schwingt und zu bewegen weiß.

Stattdessen gibt es einen recht gradlinigen Horror mit viel Action. Ja, Horror der bisweilen sogar in Splatterszenen mündet was die Rechtfertigung dafür ist das die Mini-Serie unter dem Black Label von DC erscheint wo sich die Kreativen etwas mehr austoben können. Und die Zeichnungen wissen zu begeistern. Gerade das Großformat bringt die Doppelseiten sehr gut zur Geltung und man betrachtet die blutigen Actionszenen und Panoramen mit den Monstern etwas länger. Aber die Zeichnungen verlassen sich nicht rein auf die Effekte, sondern können auch in stillen Momenten überzeugen und lassen selbst Dialogszenen dynamisch erscheinen.
Ein sehr starker Band der allen Fans von Constantine, Swamp Thing und den New 52 sehr empfohlen wird, denn es gibt noch zwei weitere Gaststars.



Fazit:

Nicht alle Aspekte sind logisch, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Schließlich bietet Lemire eine düstere und brutale Zukunftsvision mit eindrucksvollen Zeichnungen die zu bewegen und zu schocken weiß.



Swamp Thing: Grüne Hölle - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Swamp Thing: Grüne Hölle

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 35,00

ISBN 10:
3741629723

ISBN 13:
978-3741629723

164 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • Gaststars
  • Spannung, Dramatik, Action
  • erschreckend realistische Ausgangssituation
Negativ aufgefallen
  • manches nicht ganz logisch
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.33
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 17.01.2024
Kategorie: Swamp Thing
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