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Comic-Besprechung - Human Target 2

Geschichten:

Human Target 2 (Tales of the Human Target 1; The Human Target 7-12)
Autor: Tom King, Zeichner / Inker: Greg Smallwood, Rafael Albuquerque, Kevin Maguire, Mikel Janin, Colorist: Greg Smallwood, Dave Stewart, Alex Sinclair, Arif Prianto



Story:

Christopher Chance, Human Target, stirbt langsam an dem Gift welches er anstelle von Lex Luthor eingenommen hat. Während ihm die Zeit langsam entrinnt, meint er seinem Mörder immer mehr auf der Spur zu sein. Doch seine Hauptverdächtige, die Superheldin Fire, ist eine kalte Spur. Gemeinsam mit seiner Liebe, der Superheldin Ice, geht er weiter den Fährten nach, doch muss er gleichzeitig seine Spuren verwischen, denn schließlich hat er zusammen mit Ice einen anderen Helden ermordet. So vertieft sich die Liebesgeschichte als auch die Jagd nach seinem Mörder und als ob das nicht genug wäre, beginnt einer der Helden  der Justice League International Chance zu verdächtigen.



Meinung:

Schon der erste Band der Maxi-Serie Human Target war faszinierend.  Und um es gleich vorweg zu sagen: der zweite Band lässt da nicht nach. Doch vielleicht erst ein paar Worte zur Einordnung: Christopher Chance ist ein Leibwächter der sich als menschliche Zielscheibe, also human target, verdingt, um so die Schurken ans Licht zu bringen. Er lockt sie mit seinen Verkleidungen also in die Falle. Das ist eine viel versprechende Idee, die sich aber schnell abnutzen kann. So sind die Comicserie von Peter Milligan sowie die TV-Serie durchaus gelungen und machen Spaß, aber es war auch gut dass sie nicht zu sehr ausgeschlachtet wurden. Auch wenn der Charakter interessant ist, so sind Gastauftritte und Mini-Serien doch viel eher geeignet, um die Figur nicht zu schnell zu verbrennen.

Insofern macht es Autor Tom King richtig, indem er für das Black Label eine Maxi-Serie startet und mit dem zweiten Band auch schon beendet. Zu Beginn geht Christopher Chance seinem Job nach und wird anstelle von Lex Luthor vergiftet. Seine  verbliebenen Tage nutzt er nun, um seinen Mörder zu finden. Dabei ist jedes Kapitel, also jedes US-Heft,  einer der dem Helden verbliebenen Tage. Gezeichnet ist das in einem feinen Retro-Stil der eher die Eleganz der 1960er transportiert, obwohl die Serie deutlich in der Moderne angelegt ist. Zwar sind die Zeichnungen manchmal etwas glatt und flächig, aber es passt gut zur Serie da es einerseits zwar etwas vom Noir hat, aber vor allem auf die Psychologie der Charaktere Wert legt. Die Zeichnungen lenken nicht ab von dem Geschehen und der Psychologie, sondern schaffen es viel mehr durch die Mimik und die Körpersprache eine subtile Ebene hineinzubringen die dann nicht viele Off-Kommentare braucht. Die hervorragende Farbgebung unterstreicht gut die Stimmungen, macht erst die verschiedenen Superkräfte deutlich und verleiht dem ganzen etwas Zeitloses.

Interessanterweise passen die Noir Stimmung und die Liebesgeschichte sehr gut zusammen. Chance verhört schon am ersten Tag die Superheldin Ice und die beiden werden sehr schnell ein Paar. Was auch gehöriges dramatisches Konfliktpotential besitzt. Denn nicht nur verliebt sich eine junge Frau in einen Mann der bald sterben wird, sondern alle Verdächtigen stammen aus der Justice League International, sind also Kollegen, Kampfgefährten und Freunde von Ice. Es ist also weder ein klassischer Krimi, da sich der Mörder unter den Superhelden befinden muss, aber auch keine typische Superheldengeschichte mit endlosen Kämpfen.

Stattdessen liegen hier sehr gute Charakteristika von Helden aus der B-Liga vor, was King auch erlaubt diese manchmal komplett zu demontieren, was bei Helden der A-Liga auf wenig Gegenliebe des Verlags und wohl auch der Fans gestoßen wäre. Das ist mal lustig, mal dramatisch und die Green Lantern Guy Gardner ist so dermaßen unsympathisch, dass man sich wundert, dass die Figur in den 1990ern so erfolgreich war. Im Grunde kommt in jedem Heft auch ein anderer Held vor und die Struktur ist insgesamt sehr gelungen weil auch der schleichende Verfall des Helden und die sich vertiefende Liebesbeziehung immer eine Rolle spielen. Besonders schön ist das Kapitel in dem sich bei Human Target, geschwächt durch das Gift, Paranoia ausbreitet und er überall Batman vermutet. Eine so treffende Charakterisierung von Batman hat man selten gesehen. Vor allem da der Dunkle Ritter überhaupt nicht auftritt.

Da man hier eine Maxi-Serie aus dem Black Label vorliegen hat, also die ganze Story losgelöst ist von der Kontinuität des DC Kosmos, kann man sich auf einige Überraschungen gefasst machen. Schließlich ist es unter dem Black Label auch möglich das zentrale Figuren sterben und eine solche schöne und zugleich sehr spannungsgeladene Liebesgeschichte hätte in der regulären Kontinuität wohl kaum diesen Raum bekommen. Wieder eine äußerst gelungene Maxi-Serie von Tom King mit hervorragenden Zeichnungen von Ben Smallwood bei der man auf jeden Fall zugreifen und tief eintauchen muss.



Fazit:

Hervorragend. Zusammen mit dem Band eine Pflichtlektüre für Freunde von Noir im Superheldengewand die auch vor Demontagen von Helden nicht zurückschrecken. Dramatisch, witzig, spannend, hart, schön.



Human Target 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Human Target 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 29,00

ISBN 10:
3741633194

ISBN 13:
‎ 978-3741633195

236 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Verbindung Superhelden und Noir
  • schöne Liebesgeschichte
  • kongeniale Farbgebung
  • starke Psychologie
  • überraschende Wendungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 13.08.2023
Kategorie: Human Target
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