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Comic-Besprechung - The Goon 7: Chinatown

Geschichten:

The Goon 7: Chinatown

Autor / Zeichner: Eric Powell

Colorist: Dave Stewart



Story:
Der Goon hatte die Avancen der schönen Sängerin Mirna zurückgewiesen, weil er diese als Mitleid interpretiert hatte. In der Befürchtung Mirna damit sehr verletzt zu haben, erinnert Goon sich an die Ereignisse von damals in Chinatown und wie er seine einzige große Liebe fand und verlor. Bei dem damaligen Kampf gegen einen übermächtigen Gegner bekam er dann auch seine Narben, die ihm sein charakteristisches Aussehen geben. Allerdings kommen die mit den Erinnerungen an seine große Liebe verbundenen Depressionen zur Unzeit, denn ein geheimnisvoller neuer Gegner, Mr. Wicker, will nicht nur einen persönlichen Groll gegen Goon ausleben, sondern macht ihm nach und nach auch das Revier streitig.

Meinung:

Die Serie The Goon ist bekannt dafür, dass eine Noir-Atmosphäre mit Horror, Pulp und Humor angereichert wird. Der Name "Goon" ist Programm. Schließlich bezeichnet der Begriff auf der einen Seite einen gedungenen Raufbold, etwa um Schulden einzutreiben, und auf der anderen Seite einen Dummkopf. Der Goon und sein Kumpel lassen dann auch immer wieder lieber die Fäuste sprechen. Das ist manchmal ziemlich abstrus, aber die Serie hat den unbedingten Willen zum Trash und will auch gar nichts anderes, als zu unterhalten und Spaß zu machen.

Der aktuelle Band Chinatown wurde von vornherein als Graphic Novel konzipiert. Somit fügt er sich nicht in die ohnehin recht schwache Kontinuität der Serie ein. Vielmehr wird hier die Vergangenheit vom Goon beleuchtet und manche Handlungslücken geschlossen. Schon im allerersten Band Krudes Zeug wurde geheimnisvoll auf Chinatown angespielt. Wie übrigens in vielen Noir-Filmen, insbesondere in "Chinatown" von Roman Polanski. Diese Anspielung gab der eindimensionalen Figur etwas mehr Substanz, weil es einen tragischen Hintergrund zu geben schien. Diese Ereignisse sind nun das Thema dieses Bandes.

Der Humor ist sehr deutlich zurückgeschraubt. Angesichts der Thematik des Herzschmerzes im Verbund mit einer starken Noir-Stimmung wären Witze über Exkremente aber auch fehl am Platze gewesen. Somit ist die Stimmung sehr viel düsterer und melancholischer. Dennoch müssen sich Fans der Serie keine Sorgen machen, da andere charakteristische Merkmale der Serie noch vorhanden sind: schräge Charaktere, Anspielungen auf Filme (Mr. Wicker entstammt eindeutig dem Film „The Wicker Man“; sowohl dem Original als auch dem Remake mit Nicolas Cage) und Pulpliteratur, Action und Monster. Die Erhellung von Goons Vergangenheit, die Zeit im Zirkus und die Geschichte von seiner Tante war allerdings schon bekannt, ist hier aber sehr sensibel gestaltet und sehr tragisch. Zu den Erinnerungen kommt gar noch ein schlechtes Gewissen und der Goon hadert mit sich selbst. Diese berührende Story hätte wohl kaum jemand dieser Serie zugetraut.

Zu Recht bekam der Band zwei Eisner Awards. Diese sind vor allem der hervorragenden graphischen Gestaltung geschuldet. Zeichnerisch war Eric Powell noch nie so gut. Das liegt an der neuen Farbgebung, die in Sepiatönen gehalten ist und je nach Schauplatz und Zeit die Grundfarbe leicht ändert (so sind bei den Chinatownszenen eher leuchtende Farben wie Rot genutzt). Die Körpersprache wird effizient und reduziert eingesetzt. Besonders aber der seelische Zusammenbruch von Goon auf mehreren Splashpages ist mutig und sehr gelungen. Diese Seiten sind sehr eindrucksvoll geworden und vermögen den Leser wirklich zu berühren. Gerade auf den Splashpages und durch den häufigen Verzicht auf Panelbegrenzungen wird ein leichter Einfluss vom Großmeister Will Eisner deutlich. Ein Grund mehr, Eric Powell mit dem Eisner Award auszuzeichnen.



Fazit:

Trotz bekannter Serienelemente ein sehr feinfühliger, berührender und hervorragend gestalteter Band. Eindeutig der bislang beste der Serie.Insgesamt ist der Band durchaus auch etwas für Leser, die bislang nicht sonderlich viel mit der Serie anfangen konnten.



The Goon 7: Chinatown - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The Goon 7: Chinatown

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 19,80

ISBN 10:
3942649373

ISBN 13:
978-3-942649-37-7

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • Splashpages
  • bewegende Momente
  • verzicht auf Brachialhumor
  • Farbgebung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 24.07.2011
Kategorie: The Goon
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