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Blut, Brüste und ein mörderischer Nachahmer
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shigahime_1_coverShigahime

屍牙姫

(dt. etwa "Die untote Reißzahn-Prinzessin")

Autor und Zeichner: Hirohisa Satō

Noch nicht abgeschlossen, bisher ein Band

Comic Zenon, Tokuma Shoten

Den Worten ihrer Königin müssen sie bedingungslos Folge leisten. Dies ist das traurige Schicksal der "Diener" dieses Ungeheuers.

Präfektur Tōkyō, in der Stadt Kunitachi. Wieder ein Tag, an dem Tachibana Sōichi von seinen Mitschülern gemobbt wird. Wieder ein Tag, an dem die Mutter des Jungen in der zugemüllten Wohnung lethargisch dahinvegetiert. Ein Junge, der sonst nirgendwo seinen Platz hat, streift Nacht für Nacht umher, um Schüler in das Haus eines geheimnisvollen Mädchens zu locken.

Vorneweg: Ja, die Geschichte wirkt auf mich etwas trashig. Sie nimmt sich zwar durchaus ernst, aber trotzdem kann ich sie nur mit ein wenig Augenzwinkern lesen. Das nackte verführerische Vampirwesen, willenlose Oberschüler, denen das Herz aus der Brust gerissen wird (und ausgepresst an die Vampirin verfüttert wird), Blut, Blut, Blut. Und unter dieser Prämisse gefällt mir der Titel bisher wirklich gut. Man sollte kein epochales Meisterwerk erwarten, aber ein überraschend stimmungsvolles und wahnsinnig überzeugend gezeichnetes Splatterwerk. Ich denke ein Blick in die Leseprobe wirkt hinsichtlich des Zeichenstils überzeugender als das, was ich über die gekonnte Strichführung und die tollen, realistischen Bilder des Künstlers in vielen Absätzen zu sagen vermag. Der Mangaka Satō hat sich bisher durch ein dreibändiges, kurzes aber stimmungsvolles Werk über ein Auftragskillermädchen und einen Waisenjungen auf der Flucht ("Suzuki-san wa tada shizuka ni kurashitai") ein wenig Prestige erarbeitet.

Eine gewisse Originalität der Geschichte ist zwar grundsätzlich für mich schon irgendwie gegeben, aber trotzdem kennt bzw. erinnert es einen an Handlungsstränge aus diversen Filmen. Die monströse Femme Fatale. Warum frisst das Ungeheuer in verführerischer Mädchengestalt so gerne menschliche Herzen? Warum sehnt sie sich nach den Dingen, die den Jungen so wichtig sind? Freunde, Familie, Mädchen? Was um alles in der Welt ist diese Kreatur überhaupt? Den einen oder anderen Story-Kniff hat die neue Serie dann doch zu bieten, um sich etwas aus dem Splattereinerlei abzuheben. Bspw. dann, wenn man denkt, der Junge Sōichi ist der Hauptcharakter dieser Serie und schlagartig etwas stutzt, wenn es auch ihm plötzlich an den Kragen geht. Aber ich will nicht zu viel verraten.

Die Serie lebt für mich in erster Linie durch die überzogene blutige Präsentation, verpackt in einen durch und durch gekonnten Zeichenstil. Der eindrucksvolle Splatter-Anteil, gemischt mit Anzüglichkeit und Mystik und man erhält eine überzeugende, nicht allzu anspruchsvolle aber kurzweilige Horrorgeschichte für erwachsene Leser. Wer so etwas mag, der sollte mal hineinblicken. Mir gefällt es bisher ganz gut.


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フラクション

Einzelband mit mehreren Geschichten

Autor und Zeichner: Shintarō Kago

Core Magazine

Setagaya-ku (Bezirk in Tōkyō) wird von einer Reihe von Morden heimgesucht. Dafür verantwortlich ist ein scheinbar liebenswürdiger Kellner namens Higashino Kōtarō. Dieser, für gewöhnlich in einem Café tätig, wandelt sich einmal im Monat zu einem blutrünstigen Irren, der Frauen, die das Pech haben, ihm in dieser Zeit über den Weg zu laufen, umbringt und in der Mitte durchsägt. Sein Spitzname ist "Renzoku wagiri-ma" (zu deutsch etwa: "Der Dämon, der kontinuerlich runde Scheiben zurechtschneidet"). Am nächsten Tag sind die Bluttaten wie vergessen und Higashino ist wieder so zuvorkommend wie eh und je.

Doch plötzlich stört etwas dieses morbide Doppelleben des sympathischen Mannes. Verstümmelte Leichen, in zwei Teile geteilt, tauchen in der Stadt auf. Tote, die Higashino nicht auf dem Gewissen hat. Wer aber imitiert seine Morde?

Der Titel ist ein Ero-Guro-Titel, verwoben mit dem bizarren Witz von Kago. Der Zeichenstil ist sauber und sehr detailliert. Inhaltlich im Grunde ein psychologischer Krimi.

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Special vom: 31.10.2017
Autor dieses Specials: Henning Kockerbeck
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Obskur und psychopathisch
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