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Phänomen Helmut Nickel
WINNETOU und der Ärger mit Lehning

Ab August 1960 zeichnete Nickel WINNETOU von New York aus auf Vorrat, damit die Serie bei Ablauf des Copyrights 1962 sofort auf dem Markt erscheinen konnte. Er schickte sie per Luftpost nach Deutschland. Rückblickend erinnert sich Nickel daran, dass die Arbeit eine ziemliche Belastung für ihn bedeutete und er sein enormes Pensum nur bewältigen konnte, weil ihn der Stoff so faszinierte.

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Allerdings ging seine Begeisterung nicht so weit, ganz ohne Bezahlung zu zeichnen oder die geringe Wertschätzung seitens des Lehning-Verlags vollkommen zu ignorieren. Ständig nörgelte Lehning, dass sich die Serie schlecht verkaufe, da sie zu anspruchsvoll sei und er folglich das Honorar kürzen müsste. Die Zusammenarbeit endete, als ihm Lehning ausrichten ließ, dass er nicht daran denke, für die letzten fünf Fortsetzungen überhaupt etwas zu zahlen. So unglaublich es klingen mag, Nickel bekam nicht einmal Belegexemplare geschickt, da sich Lehning weigerte, die "unnötigen" Portokosten zu tragen. Nickel hat sich die Hefte nur mit großen Mühen besorgen können. Erst 1988 konnte er die letzten ihm noch fehlenden Ausgaben erstehen.

Trotz der verschiedenen Schwierigkeiten begann Nickel mit der Bearbeitung des Winnetou-Stoffes, indem er die Haupthandlung aus den Romanen „Winnetou I, II und III“, herausschälte. Den erste Band schrieb Karl May eigens für seine bei Fehsenfeld erschienenen „Reiseerzählungen“.Band II und III bestehen aus mehreren für die Reihe bearbeiteten, älteren Novellen. Nickel extrahierte nun die über drei Bücher gehende Jagd nach Santer, dem Mörder Nscho-Tschis. Winnetous Tod wandelte er in eine schwere Verletzung um, da er den Häuptling ja noch länger benötigte (Anm.: Bei May können die weiteren Abenteuer Winnetous damit erklärt werden, dass sie innerhalb einiger nicht näher beschriebenen Zeiträume der Winnetou-Trilogie passierten.). Eingedenk seiner Erfahrungen mit plötzlich eingestellten Serien hoffte er, wenigstens den Santer-Erzählstrang abschließen zu können, ehe Lehning die Reihe vielleicht abbrach.


Special vom: 02.04.2010
Autor dieses Specials: Reginald Rosenfeldt, René Mounajed, Gerhard Förster
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