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Kapitel 1 - Teil 2 | |||||||||||||||
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Diaclone International
Dennoch versuchte es Takara noch 1984, als Hasbro bereits die „Transformers“ herausbrachte, noch einmal in Eigenregie mit einer Reihe namens „Kronoform“. Die setzte sich nunmehr aus einigen Diaclone- und Microman-Figuren zusammen, die von Hasbro nicht verwendet wurden. Wie schon im Falle von „Diakron“ ließ der erhoffte Erfolg jedoch auch diesmal auf sich warten. Die Tatsache, daß einige US-Läden auch Diaclone-, Microman- und auch Dorvack-Figuren (zu letzteren später mehr) direkt aus Japan importierten, trug auch nicht gerade dazu bei, die Marktsituation sonderlich zu vereinfachen. So zog sich Takara schließlich wieder vom US-Markt zurück und beschloß, sich künftig ganz auf die Rolle als Lizenzgeber zu beschränken. Derweil hatte 1983 die italienische Firma GiG (die heute zu Giochi Preziosi gehört) die Rechte für einen Vertrieb der Diaclone- und MicroChange-Figuren in Italien erworben. Nachdem Hasbro 1984 mit den Transformers in den USA der große Durchbruch gelungen war, machte GiG aus den Diaclone-Figuren für den italienischen Markt eine Reihe mit dem eigentümlichen Namen „Trasformer“. Dabei wurden einige Veränderungen gegenüber den japanischen Versionen vorgenommen - so wurden beispielsweise aus Sicherheitsgründen die Plastikraketen durch neue Raketen mit Gummispitze ersetzt.
Eine ähnliche Idee hatte Joustra, eine Tochterfirma der französischen Firma Ceji, die ab 1984 MicroChange- und Diaclone-Figuren unter dem Titel „Diaclone“ veröffentlichte. Die „Guten“ wurden von Battle Convoy/Optimus Prime (in der Joustra-Version schlicht „Diaclone“ genannt) angeführt, während sein böser Gegenpart „Multiforce 14“ (alias Gats Blocker) war, der nie in der Transformers-Reihe Verwendung fand. Ebenfalls enthalten waren Mini-Comics, die eine andere Geschichte als Marvels „Transformers“-Serie erzählten. Die Joustra-Figuren waren neben Frankreich auch in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich und Finnland erhältlich, und da Takara zu jenem Zeitpunkt bereits begonnen hatte, für Hasbro die „Transformers“ zu produzieren, trugen einige von ihnen sogar „Autobot“-Aufkleber. In Finnland veröffentlichte Takara die Diaclone-Figuren derweil auch in Eigenregie. Die Verpackungen der Figuren, die exklusiv über eine Ladenkette namens R-Kioski zu beziehen waren, übernahmen hier einige Elemente der „Trasformer“-Verpackungen von GiG. Ein Kuriosum der besonderen Art stellte hierbei eine schwarze Version des späteren Transformers Tracks dar, die in dieser Form nur in Finnland erhältlich war. Endlich: Die Transformers kommen
Als Vorteil sollten sich die schlechten Erfahrungen Takaras mit Mattel, einem Konkurrenten Hasbros, erweisen. Seit 1982 veröffentlichte Takara in Japan eine lizenzierte Version von Mattels „Barbie“-Puppe namens „Jenny“. Die Zusammenarbeit mit Mattel gestaltete sich jedoch eher schwierig, weshalb Takara gerne bereit war, mit Hasbro einen neuen Lizenzpartner auszuprobieren. Im Gegenzug erteilte Hasbro Takara die Erlaubnis, den Namen „Transformers“ und die zugehörigen Werbespots auch in Japan zu verwenden.
Hasbro erwarb allerdings nicht nur die Lizenzen für die Takara-Figuren, sondern auch für verschiedene Figuren von anderen Firmen, die in den USA ebenfalls als „Transformers“ verkauft werden sollten. Dazu gehörten vor allem Figuren aus drei Reihen der Firma Takatoku. Aus „Tokuso Kihei (Special Powered Armored Trooper) Dorvack“ stammten die späteren „Deluxe Autobots“; aus der bis heute ungemein populären Reihe „Super Dimensional Fortress Macross“, aus der auch Revell und Matchbox in den USA diverse Figuren als Teil der „Robotech“-Reihe veröffentlichten, stammte die die eingangs bereits erwähnte „VF-1S Super Valkyrie“, die zum Autobot Jetfire wurde; und aus „Kikô Chûtai (Armored Insect Squadron) Beetras“ stammten die späteren „Deluxe Insecticons“. Auf diese Weise entzog man diese Figuren dem Zugriff Tonkas, die diese ansonsten für ihre „Gobots“-Serie hätten verwenden können. Schließlich erwarb Hasbro noch die Lizenzen für zwei Figuren von einer Firma namens ToyBox (die späteren Autobots Omega Supreme und Sky Lynx) sowie für eine Figur der koreanischen Firma ToyCo (der spätere Decepticon Shockwave). In letzterem Fall führten bizarre Lizenzbedingungen dazu, daß Radio Shack zeitgleich mit der Transformers-Version eine (ebenfalls lizenzierte) eigene Version namens „Galactic Man“ auf den Markt bringen konnte. Enter Marvel
Zu diesem Zweck verfaßte Marvels damaliger Chefredakteur Jim Shooter zunächst einen groben Storyentwurf. Anschließend beauftragte er seinerseits Redakteur Dennis „Denny“ O’Neil, bekannt geworden als Autor von Serien wie „Justice League of America“ und „Green Arrow“ für den Konkurrenzverlag DC (später zudem langjähriger Batman-Redakteur), die Hintergrundgeschichte auszuarbeiten. O’Neil war es auch, der den Namen „Optimus Prime“ ins Spiel brachte. Doch sein Konzept gefiel den zuständigen Leuten bei Hasbro nicht, und O’Neil hatte mittlerweile auch das Interesse an dem Projekt wieder verloren. Daher beauftragte Shooter nunmehr einen jungen Redakteur namens Bob Budiansky, die Geschichte auszuarbeiten und Namen und Persönlichkeiten für die einzelnen Figuren zu entwickeln. So geht beispielsweise auch der Name „Megatron“ auf Budiansky zurück - ein Name, den Hasbro zunächst ablehnte. Ebenso war Budiansky für einige Namensänderungen verantwortlich, so wurden aus „Blow-Out“ und „Spin-Out“ die ungleich eingängigeren Namen „Cliffjumper“ und „Sunstreaker“. Budianskys Charakterbeschreibungen kamen am Ende in verkürzter Form auf den Verpackungen der Spielzeugfiguren zum Einsatz, während die ursprünglichen Fassungen für die Figurenprofile in der Miniserie „The Transformers Universe“ von Marvel Verwendung fanden. Auf der American International Toy Fair im Februar 1984 stellte Hasbro die Spielzeugfiguren erstmals einer damals noch kleinen Öffentlichkeit vor. Einen Monat später wurde die Marvel-Comicserie dann zum ersten Mal in einem Artikel in Marvel Age #17 angekündigt, und im Frühjahr 1984 flimmerten die Transformers schließlich in Form eines animierten Werbespots für die Marvel-Serie das erste Mal über amerikanische Fernsehschirme. Im Mai 1984 erschien die erste Ausgabe der Comicserie, und die ersten Spielzeugfiguren kamen im selben Monat auf den Markt. Die Ausstrahlung des Pilotfilms der Zeichentrickserie sollte dagegen noch bis September auf sich warten lassen. Wer sind die Transformers?
Auf einer Weltraummission wurde ein Raumschiff der Autobots, die „Arche“ („Ark“), von Megatrons Decepticons angegriffen. Am Ende sah Optimus Prime keinen anderen Ausweg, als die „Arche“ auf einem nahegelegenen Planeten abstürzen zu lassen und so zumindest die Decepticons mit sich zu reißen. So bohrte sich das Raumschiff tief in einen Vulkan im heutigen US-Bundesstaat Oregon, den (fiktiven) Mount St. Hillary. Dort ruhten die Transformers vier Millionen Jahre, bis ein Ausbruch des Vulkans im Jahr 1984 die beiden verfeindeten Parteien wieder zum Leben erweckte. Damit verband man bei Marvel die fiktive Geschichte der Transformers mit einem realen Ereignis der jüngeren Vergangenheit, dem Ausbruch des Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington am 18. Mai 1980. Sogleich begann der Bordcomputer der Arche, beide Gruppen an das Leben auf der Erde „anzupassen“, sie also so umzubauen, daß sie sich in irdische Maschinen verwandeln konnten. Während es sich dabei im Falle der Decepticons größtenteils um Flugzeuge und Waffen handelte, erhielten die Autobots naheliegenderweise die Fähigkeit, sich in Autos zu verwandeln. Die Decepticons nutzten die kurzzeitige Verwirrung der Autobots sogleich aus und ergriffen die Flucht. Derweil versuchten die Autobots, sich auf der Erde des Jahres 1984 zurechtzufinden und ein friedliches Zusammenleben mit den Menschen anzustreben. Die Machtgier der Decepticons und ihre Suche nach Energiequellen stellte jedoch weiterhin eine große Bedrohung für die unvorbereitete Menschheit dar. Da ihnen die verhaßten Autobots zudem nach wie vor ein Dorn im Auge waren, begann der Krieg auf der Erde schon bald von neuem. Nachklapp
1996 brachte eine kleine Firma namens Roman-Do unter Lizenz von Takara Nachbildungen älterer Microman-Figuren unter dem Namen „Microman21“ auf den Markt und konnte damit einen beträchtlichen Erfolg verbuchen. Daraufhin kündigte Takara den Lizenzvertrag mit Roman-Do kurzerhand auf und rief Ende 1998/Anfang 1999 selbst gleich zwei neue Microman-Serien ins Leben. Dabei richtete sich die „Replica Microman“-Serie eher an ältere Sammler und bestand in erster Linie aus Neuauflagen älterer Figuren, während die „Magne Power“-Serie und ihr Nachfolger, die „LED Power“-Serie, eher auf ein jüngeres Publikum abzielten. Die aktuelle Reihe, die seit 2003 erscheint, läuft unter dem Obertitel „Microman Force Series“ und besteht unter anderem aus der „Microman Series“, der „Micro Action Series“, der „Material Force Series“ und der „Kiguru-Microman Series“. Im Zuge der Fusion zwischen Takara und dem einstigen Konkurrenten Tomy im Jahr 2005 kam kurzzeitig auch das Gerücht einer neuen „Diaclone“-Serie auf. Bislang wurden jedoch keine entsprechenden Figuren angekündigt. |
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Special vom: | 17.01.2007 |
Autor dieses Specials: | Torsten B Abel |
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