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Comic-Besprechung - Lady Snowblood 1
Geschichten:Akt 1-9
Autor: Kazuo Koike, Zeichner: Kazuo Kamimura, Tusche: Kazuo Kamimura
Story:
Japan um 1890, mitten in der Meiji-Zeit. Das Land ist noch immer im Umbruch zwischen Vergangenheit und Moderne gefangen, und Reformen werden von Gewalt, Mord, Tränen und Blut begleitet. Gefangen in Knebelverträgen der westlichen Mächte kämpft das Land um Autonomie und nimmt keine Rücksicht auf die Schwachen in der Gesellschaft. Korruption, Ausbeutung und Grausamkeit regieren allerort.
In diese Zeit wird Yuki geboren, das Kind der Rache. Sie wurde von ihrer Mutter allein zu dem Zweck geboren, um Rache an denen zu nehmen, die ihrer Familie den Tod brachten. Von frühester Kindheit an wurde sie zu einer Mordmaschine ausgebildet. Als junge Frau ist sie geübt darin, schnell und lautlos zu töten wenn es darauf ankommt, aber auch mit List und Tücke an ihre Opfer heranzukommen.
Doch ihr Auftrag hat sich längst ausgeweitet. Als Auftragsmörderin macht sie dem Boss einer Spielhölle den Garaus und findet für einen anderen heraus, welcher neuen Spielart der Liebe die Prostituierten frönen müssen.
Ein konservativer Politiker bittet sie dem perversen und beschämenden Treiben seiner Kollegen in wilden Orgien ein Ende zu setzen, am Besten mit einem Blutbad, das auch für die Ausländer ein Zeichen setzt. Und schließlich wird "Lady Snowblood", wie sie sich nun nennt, Teil einer geheimen Sekte, um durch diese herauszufinden, wo sich die Menschen aufhalten, die ihrer Mutter so viel Leid brachten und ihr Mann und Sohn nahmen...
Meinung:
Wie "Lone Wolf & Cub" ist "Lady Snowblood" zweifelsohne ein Klassiker des japanischen Manga, der wie kein anderer den Zwiespalt Japans zwischen alten Traditionen und der westlichen Moderne zeigt. Yuki selbst ist durch ihren Rachefeldzug und ihre Ausbildung ein Relikt aus der Vergangenheit, aber sie kennt sich durchaus auch mit den Eigenheiten der westlichen Zivilisation aus.
Obwohl sie es nicht müsste, folgt sie wie Kuzure Okami und Daigoro dem Weg des Meuchelmörders ohne Hoffnung auf Rettung oder Frieden und stellt ihre Pflicht über die eigenen Wünsche und Sehnsüchte. Gerade in diesem Band zeigt "Lady Snowblood" keine Gefühle, sie ist getrieben von ihrer Aufgabe und nimmt nichts anderes wahr. Als Engel des Todes wütet sie unter ihren Gegnern und setzt deutliche Zeichen.
Kazuo Koike und Kazuo Kamimura zeichnen ein düsteres, wenn auch durchaus realistisches Bild der damaligen Zeit. Grausamkeit und Gewalt werden nicht verschämt verborgen sondern offen thematisiert und dargestellt. Die Zeichnungen sind detailreich in den ruhigeren und dynamisch in Kampfszenen.
Mit mehr als 500 Seiten ist dieser Band der dickste Manga, der bisher in Deutschland erschienen ist ohne ein Sammelband zu sein. Zusammen mit der sorgfältigen Übersetzung sind die fast 17 EUR dafür dann wohl auch angemessen.
Fazit:
"Lady Snowblood" wird seinem Ruf als Klassiker mehr als gerecht. Der Manga bietet eine actionreiche und intelligente Handlung, die weit über einen bloßen Rachefeldzug hinaus geht. Mehr als einmal muss man als Leser gehörig schlucken und gerät ins Grübeln über so manche zynische Aussage der Geschichte. Die gehobene Unterhaltung wendet sich aufgrund seiner Komplexität und Brutalität vor allem an ältere Leser.
Lady Snowblood 1
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 16,90
ISBN 10:
3-551-77781-0
ISBN 13:
978-3-551-77781-2
508 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- eine spannende und actionreiche Handlung
- die Geschichte ist tiefgründig und teilt zynische Seitenhiebe aus
- dynamische und detailreiche Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(7 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 20.05.2006 | ||||||
Kategorie: | Lady Snowblood | ||||||
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