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Comic-Besprechung - Batman: Der Gargoyle von Gotham 2
Geschichten:Batman: Der Gargoyle von Gotham 2 (Batman: Gargoyle of Gotham 2)
Autor / Zeichner: Rafael Grampa, Colorist: Mat Lopes
Story:
Batman kann zwar den wahnsinnigen Cartoon-Killer stellen, doch droht ihm die Kontrolle zu entgleiten. Zudem deutet alles daraufhin das es nicht der Serienkiller ist, welcher gerade Gotham unsicher macht. Bruce Waynes Vergangenheit macht ihn sogar zu einer Zeilscheibe und während der Ermittlungen muss Batman feststellen das seine Erinnerung an die tragische Nacht trügerisch ist.
Meinung:
Im ersten Band von Batman: Der Gargoyle von Gotham war noch ein deutlicher Rückgriff auf Frank Millers Batman: Das erste Jahr festzustellen. Insofern da beide Maxi-Serien zu Batmans Anfangstagen spielen. Batman ist noch unerfahren, macht Fehler, besitzt noch nicht sein ausuferndes technisches Spielzeug und erst langsam kommen seine Verbündeten zu Stande. Allein schon deswegen ist diese Serie unter dem Black Label sinnvoll, da sie vollkommen losgelöst von der Kontinuität ist.
Mit dem zweiten Band geht Zeichner und Autor in Personalunion Rafael Grampa nun langsam seine eigenen Wege. Mit Millers Saga hat er nur noch den Hintergrund der Anfangszeit gemeinsam und auch wenn der Kanon um Batman nicht komplett verlassen wird, so erfährt er doch seine eigene Deutung. Manche Sachen dürfen sich bei Charakteren nicht ändern, da sie eben den Kern der Figur ausmachen. So muss Batman einen Verlust erlitten haben, da es seine Motivation ist das Kostüm anzuziehen. Aber die Gewichtung macht es teilweise aus. Bei Grampa etwa steht der Fanatismus von Bruce Wayne im Vordergrund. Schmerz, Wut, Trauer und der Wunsch nach Rache ist so stark, dass Bruce es nicht aushalten kann, sich das aber nicht eingestehen kann und will. Um diesen überwältigenden Emotionen zu entgehen will er sich am liebsten komplett auslöschen und ganz in der Figur Batman aufgehen. So möchte er seinen eigenen Tod vortäuschen, um so ganz Batman sein zu können. Das ist allerdings auch ein gesteigerter Fanatismus da Bruce damit auch alle menschlichen Bindungen kappen würde. Das macht den Helden nicht gerade sympathisch. Er vergrault langsam alle und selbst Alfred und Gordon, seine einzigen Verbündeten, werden im zweiten Band emotional sehr verletzt. Dazu kommt noch seine Brutalität und er steht kurz davor, einen Gegner sogar tot zu schlagen.
Im ersten Band wurde man etwas überrascht das Bruce Wayne als Kind in psychiatrischer Behandlung war nachdem seine Eltern ermordet worden waren. Das ist nur logisch und realistisch, wurde im bisherigen Kanon aber weitgehend verschwiegen. Wenn man zu Beginn befürchtet hatte das es den Verdacht auf Bruce lenken würde, das er der Serienmörder sein könnte, so schält sich nicht nur heraus das er ein potentielles Opfer sein könnte, sondern auch warum genau er in Arkham war. Es sei nur so viel verraten: manche Erinnerungen an die Nacht als seine Eltern starben, wurden von Bruce erfolgreich verdrängt. Die trügerische Erinnerung ist nicht nur für die Leserschaft ein kleiner Schock da hier der Kanon umgedeutet wird, sondern belastet auch das Verhältnis zu Alfred was dadurch eine höhere Dynamik gewinnt.
In einem anderen Handlungsstrang werden die Schwierigkeiten aufgezeigt welche James Gordon hat, Batmans Hinweise rechtlich zu verwerten und so wird auch hier ein Realismus eingeführt. Zudem ist der Killer, der von einer Cartoonfigur besessen ist, wohl Teil einer größeren Korruptionsgeschichte was sehr vielversprechend ist. Auch steht hinter dem Serienkiller wohl etwas mehr und ein geheimnisvolles Mädchen wird hier auch noch eingeführt.
Es passiert also sehr viel und es ist durchgehend spannend da es einige unerwartete Wendungen gibt und man wissen will wie es mit den Charakteren weitergehen mag. Leider geht das hier aber auch zu Lasten eines Identifikationspotential da so gut wie kaum jemand wirklich sympathisch ist. Dennoch will man wissen wie es weitergehen mag da einen die Story packt. Auch die Zeichnungen sind sehr gelungen. Immer dynamisch und effektvoll gesetzte Schatten und platzierte Ausschnitte welche eine unheimliche Atmosphäre schaffen und sogar einen Hauch Horror einführen. Kleine Blicke und Gesten sorgen so für zusätzliche Spannung. War man bei dem Auftakt noch etwas verhalten, so erfährt die Mini-Serie durch den zweiten Band eine erhebliche Steigerung.
Fazit:
Eine deutliche Steigerung gegenüber dem ersten Band. Auch wenn so gut wie gar kein sympathischer Charakter vorhanden ist, wissen einen doch die Story und die Zeichnungen zu packen, so dass man unbedingt wissen will wie es weitergeht.

Batman: Der Gargoyle von Gotham 2
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,00
ISBN 10:
3741635340
ISBN 13:
978-3741635342
60 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- unerwartete Wendungen
- Neudefinition Kanon
- Spannung, Dramatik, Action
- geschickte Zeichnungen und Farbgebung

- kaum sympathische Charaktere

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 03.04.2024 | ||||||
Kategorie: | Batman | ||||||
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