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Comic-Besprechung - Resilienz 2: Das verratene Tal

Geschichten:

Resilienz 2: Das verratene Tal

Autor: Augustin Lebon

Zeichner: Hugo Poupelin

Übersetzer: Swantje Baumgart



Story:

Adam und Agnès konnten, zusammen mit der etwas undurchsichtigen Ellen, den Truppen der I.S.K. entkommen, indem sie in einen geheimen Tunnel hinabkletterten. Der militante Führer der Gaya-Bewegung, de Hoorne, ist ihnen im letzten Augenblick gefolgt. Können sie zusammen durch den Tunnel die mysteriöse und geheime Stadt erreichen, die die Basis der Resilienz-Bewegung darstellt, und dort einen Neuanfang wagen? Und wie geheim ist ihre Flucht geblieben? Dieser Band setzt die Geschichte fort.



Meinung:

Dieser zweite Band setzt die Story einer Flucht vor den paramilitärischen Einheiten eines alles beherrschenden multinationalen Großkonzerns fort und bildet zugleich den Abschluss des ersten Zyklus dieser Serie. Der Titel und das Cover verraten fast schon zuviel über den Inhalt, deshalb möchte ich an dieser Stelle nicht noch weiter spoilern. Lebon und Poupelin legen hier einen Endzeitthriller vor, der diesmal die Gründe für die Umweltkatastrophe nicht in die Hintergründe eines etwas unkritisch betrachteten und weitgehend undefinierten, menschgemachten Klimawandels verortet, sondern orientiert sich an bereits in großen Teilen der Welt vorkommenden Verkaufsstrategien der großen Pharma-, Chemie- und Saatgutfirmen: man verkauft den Menschen Saatgut, dessen Ernte sich nicht erneut einsähen lässt, sondern im Folgejahr wieder neu gekauft werden muss — zur Gewinnoptimierung. Doch mit den so (gen-)manipulierten Pflanzen kann viel schiefgehen, und in der vorliegenden Dystopie hat es zu Missernten und einer Agrarwirtschaft geführt, die nur noch auf Düngerbasis funktioniert: das natürliche Ökosystem ist nachhaltig zerstört, außer den inzwischen sehr raren Gensamen wächst sprichwörtlich nichts mehr, und verschafft den Verkäufern eine unbegrenzte Machtposition. Dieser Ansatz ist meines Erachtens neu und durchaus originell in einer Comiclandschaft, in der es in den letzten Jahren bereits eine ganze Reihe von dystopischen Serien gegeben hat, von den zahlreichen Zombie-Klonen bis zu den Endzeitvisionen wie „Eiszeit” von Convard und Gine (allerdings schon etwas älter), „Metro 2033” von Peter Nuyten oder „Morgen” von LEO und Rodolphe, sodass man in diesem Bereich eher etwas Neues bringen musste, um punkten zu können. Das ist hier meines Erachtens durchaus gelungen. Aber dem Leser sollte klar sein: wieder handelt es sich um eine sehr düstere Zukunftsvision, die Figuren sind weitgehend hilflose Spielbälle in einer globalen Katastrophe und mit brutalen Mächten konfrontiert, gegen die sie kaum eine Chance haben. Damit muss man als Leser zurechtkommen — aber dann wird man auch gut unterhalten.

Augustin Lebon kann man hierzulande bereits aus seinem Erstlingswerk, dem zweiteiligen Western „Der Reverend” (bei Splitter) kennen. Die Zeichnungen und die Kolorierung diesmal erinnern mich ein bisschen an den verbreiteten, früher „Euro-Manga” genannten Stil eines Nicolas Malfin („Golden City”), Bojan Kovačević („Arctica”) oder an „Carmen Mc Callum” von Gess. Doch aufgrund der mehr rückwärtsgerichteten Handlung ist das Ambiente absolut nicht so Science-Fiction-lastig, wie in den zuvor genannten Serien — neue Technologien kommen nur in moderatem Maße zur Darstellung, ganz einfach, weil die Welt in einer kümmerlichen Agrarwüste verharrt, in der die Landwirtschaftsmaschinen, wie wir sie heute bereits kennen, Science Fiction genug sind. Die musste man nicht mehr sehr viel weiter in die Zukunft denken.

Die Story selbst wird rasant erzählt, ist in sich schlüssig und wirkt auf mich folgerichtig, sodass man gut unterhalten wird. Der „Zyklus” ist mit diesem Band zwar beendet — die Geschichte von Adam und Agnès aber noch lange nicht, sodass man gespannt sein darf auf die Fortsetzung. In Frankreich liegen die beiden Bände des zweiten und letzten Zyklus’ bereits vor. Diesmal hat der Verlag den Druck übrigens wieder auf das bekannte, glattere Papier zurück geädert, das die Leser gewohnt waren. 



Fazit:

Eine düstere Zukunftsvision über eine Welt, die von großen Saatgutkonzernen beherrscht wird, und in der die Menschen in einer Agrarwüste dahinvegetieren. Zeichnerisch sehr gut umgesetzt und spannend erzählt, weiß auch dieser zweite Teil ausgezeichnet zu unterhalten. Ist durchaus zu empfehlen.



Resilienz 2: Das verratene Tal - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Resilienz 2: Das verratene Tal

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Bunte Dimensionen

Preis:
€ 17,00

ISBN 10:
3949144323

ISBN 13:
978-3949144325

60 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnerisch gut umgesetzt und spannend erzählt.
  • Der Verlag ist wieder zurück beim gewohnten, glatten Papier.
Negativ aufgefallen
  • Man muss Dystopien mögen.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 31.10.2023
Kategorie: Alben
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