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Comic-Besprechung - Lord Gravestone 1: Der rote Kuss

Geschichten:

Lord Gravestone 1: Der rote Kuss
Autor: Jerome Le Gris, Zeichner / Colorist: Nicolas Siner



Story:

England  1823. Lord John Gravestone sieht sich verpflichtet in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters zu treten und Monster zu jagen. Doch die erste Jagd ernüchtert ihn. Letztlich entscheidet er sich, mit seiner Liebsten nach Europa zu reisen. In Rom ist sein Onkel Exorzist und bildet Priester zu Exorzisten und Monsterjägern aus. Doch auf der Familie Gravestone lastet ein Fluch und die Vampirin Camilla hat die Spur von Sir John aufgenommen.



Meinung:

Der Titel der neuen Serie Lord Gravestone gibt nicht gerade subtil die Richtung vor, wohin es hier inhaltlich geht. Schließlich heißt es übersetzt Baron Grabstein und der Vampir auf dem Cover und der Untertitel des Auftakts mit Der rote Kuss macht deutlich das es hier wieder einen ernstzunehmenden Vampir gibt und der Titel und der Coverhintergrund lässt den guten alten Gothic Horror wieder aufscheinen.

In der Tat bekommt man was  der Titel und das Cover verspricht: Gothic Horror mit einem Adligen der sich der Jagd nach dem Bösen verschrieben hat. Schon bekannt? Sicherlich, das ist in den Grundzügen ein alter Hut und die Vorankündigung auf den zweiten Band bei dem ein Werwolf auf dem geplanten Cover zu sehen ist, könnte einen meinen lassen das es pro Band um unterschiedliche Monster und die Jagd auf sie gehen wird. Wer Gothic Horror mag, ist schon mal neugierig, aber man fragt sich auch was da noch Neues geboten werden soll.

Der Beginn ist dann auch recht klischeehaft. In sehr atmosphärischen Bildern wird die Leserschaft des Nachts in eine nur von Kerzen erhellte Kirche geworfen. Natürlich herrscht gerade auch ein Schneesturm und der Friedhof der Kirche ist passend unheimlich in Szene gesetzt worden. Und im Hintergrund heulen die Wölfe. Klischee, sicher. Aber das lieben wir ja auch in einem Genre. Und gerade für den Gothic Horror sind manche Zutaten eben unverzichtbar. Bei dem folgenden Wolfsangriff kommt es dann zu einem traumatischen Erlebnis eines Jungen. Damit hätten wir einen Punkt der dramaturgischen Checkliste abgehakt, nämlich das traumatische Kindheitserlebnis des Helden. Man bewundert also die atmosphärischen, realistischen Zeichnungen die durch stetig wechselnde Perspektiven dynamisch wirken und lässt sich schon in die Klischeekissen sinken.

Doch dann kommen der erste Bruch und damit eine Überraschung. Der erwachsen gewordene Held macht sich auf seine erste Jagd nach einem Monster, um den Spuren seines Vaters zu folgen. Doch das Monster ist gar keins und der Held ist peinlich berührt und zweifelt an seinem Lebensziel. Zudem ist es überraschend das der Titelheld Lord Gravestone nicht einer ist, sondern es gleich um vier von ihnen geht. Zwei sind zwar während des Haupthandlungsstrangs bereits verstorben, kommen aber in den Rückblenden vor. Indem auf die einzelnen Lords eingegangen wird, erlaubt es eine kleine fiktionale Welt in einem historischen Setting zu etablieren und verschiedene Perspektiven und Hintergründe einzubauen.

Es führt zwar dazu, dass vieles in einer Rückblende erzählt wird und dadurch etwas Tempo herausgenommen wird, zeigt aber auch den Vampir auf eine ungewöhnliche Art. Denn auch wenn er ein Monster ist wird er doch so geschildert, dass er tieferen Gefühls fähig ist, ja, sogar zu lieben vermag. Was ihn ansatzweise sympathisch macht und den weiblichen Vampir nach Rache sinnen lässt. Gegen Ende gibt es dann auch noch eine starke Überraschung weswegen man die Fortsetzung kaum abwarten kann.

Es wird also sehr gut mit den Klischees gespielt. Teilweise werden sie gerade bei den Zeichnungen genutzt, um dem Genre gerecht zu werden. Teilweise werden sie dann aber in der Story umschifft. Gerade was das Schicksal des Helden angeht und gegen Ende auch kein deus ex machina benutzt wird, ist sehr hoch anzurechnen. Es ist kein ganz großer Wurf, aber die Lektüre macht Spaß und pustet ansatzweise den Staub von dem Subgenre.



Fazit:

Ein geschicktes Spiel mit Klischees des Gothic Horrors. In sehr atmosphärisch düsteren Zeichnungen werden diese teils bedient, aber die Story umschifft sie mit unerwarteten Wendungen. Freunde des Gothic Horror und Vampir-Fams sollten zugreifen.



Lord Gravestone 1: Der rote Kuss - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lord Gravestone 1: Der rote Kuss

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 17,00

ISBN 10:
3987211156

ISBN 13:
978-3987211157

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • atmosphärisch düstere Zeichnungen
  • unerwartete Wendungen
  • dramaturgisch Klischees umschifft
  • Cliffhanger
Negativ aufgefallen
  • durch Rückblenden Tempoverlust
  • Prämisse bekannt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 02.09.2023
Kategorie: Alben
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