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Comic-Besprechung - Benni Bärenstark Gesamtausgabe — Band 2
Geschichten:Benni Bärenstark Gesamtausgabe — Band 2
Abenteuer mit Onkel Hubert
Autor: Peyo & Gos
Zeichner: François Walthéry
Circus Bodoni
Autor: Peyo & Gos
Zeichner: François Walthéry
Lady Alberta
Autor: Peyo & Yvan Delporte
Zeichner: François Walthéry & Marc Wasterlain
Übersetzer: Max Murmel, unter der Hinzuziehung der Übersetzungen von Gabriele Montaldi-Seelhorst
Story:
In diesem zweiten Sammelband erlebt Benni Bärenstark, der sehr starke Junge (außer, wenn er Schnupfen hat) drei lange Abenteuer. Zuerst ist er mit seinem Onkel Hubert unterwegs, der als Personenschützer einen ausländischen Diplomaten und dessen Druckplatten für die neue Währung beschützen soll. Danach hilft er mit seinen Kräften dem Zirkus Boldoni, der ansonsten vor der Pleite stehen würde. Und zum Schluss reist er mit Herrn Klingbeil in das Fürstentum Monte Sano, um den entwischten Roboterdoppelgänger von Frau Albertine wiederzufinden, der dort als „Lady Alberta” einen Verbrecherring leitet.
Meinung:
Die Reihe Benni Bärenstark (Benoît Brisefer im Original) hat in Deutschland bereits eine lange Veröffentlichungshistorie aufzuweisen. Zuerst einzelne Geschichten ab 1972 in den Fix und Foxi Heften und als Einzelaben in den Serien Fix und Foxi Album und Fix und Foxi Spaß, hier noch unter dem Titel „Der kleine Winni”. Von 1980 an kamen dann 14 Alben bei Carlsen heraus unter seinem heutigen Titel, und seit 2013 erstmalig als Hardcover bei Toonfish, dem Imprint des Splitter-Verlags. Seit diesem Jahr (2022) legt Toonfish die Geschichten auch nochmal als mehrbändige Gesamtausgaben vor, immer mit einem umfangreichen Dossierteil. Das Dossier erzählt in diesem zweiten Band sehr ausführlich über die Geschichte und die Hintergründe zu den zahlreichen Szenaristen- und Zeichnerwechseln, die die Serie im Laufe ihrer Veröffentlichung erfahren hat. Der Erfinder und geistige Vater der Serie, Peyo (oder: Pierre Culliford), der Erfinder der Schlümpfe und von Johann und Pfiffikus, hatte ja bis 1978 nur sieben Bände der Reihe veröffentlicht. Erst nach seinem Tod im Jahre 1982 haben sein Sohn Thierry Culliford und Dugomier (d.i. das Pseudonym von Vincent Lodewick) die Serie übernommen und fortgeführt. Die in diesem Band enthaltenen Geschichten stammen noch von Peyo und seinem Mitarbeiter Gos (= Roland Goossens), an der letzten Geschichte hat Yvan Delporte mitgewirkt, seines Zeichens Chefredakteur der Zeitschrift Spirou.
Die Zeichnungen stammen von François Walthéry, den man in Deutschland vor allem durch die beiden Serien „Natascha” und „Rubine” kennt, beides Abenteuerserien mit starken Frauenfiguren. Wie bei diesen Serien auch, handelt es sich bei Benni Bärenstark um Abenteuergeschichten, die mit einer sehr rasanten Handlung aufwarten. Es gibt im Prinzip keine echten Pausen für unseren Helden, die Handlung geht beinahe ununterbrochen weiter, ohne dabei hektisch zu wirken. Dass es sich beim Helden um einen kleinen Jungen handelt, macht die Geschichten sicherlich für jüngere Leser zugänglicher — doch als reinen Kindercomic würde ich die Serie dennoch nicht beschreiben. Durch die oftmals bereits slapstickhafte Komik machen die Stories auch Erwachsenen Spaß, denn man kann mit Benni mitfiebern, ohne sich komplett mit ihm identifizieren zu müssen. Auch dass die Geschichten natürlich Anfang der 70er Jahre spielen, ist meiner Meinung nach kein Problem — die Darstellung der damaligen Fahrzeuge, Mode und Möbel finde ich eher sehr interessant, und sie ist einfach stilecht gelungen. Wie schon einmal an anderer Stelle gesagt wurde: die Serie ist gut gealtert. Und damit ist sie durchaus vergleichbar mit Serienklassikern wie „Natascha”, „Sammy und Jack”, „Jeff Jordan” oder „Die blauen Boys”, nur eben mit einem kindlichen Hauptdarsteller.
Entstanden sind diese Geschichten tatsächlich zu dem Zeitpunkt, als Walthéry begann, auf eigenen Beinen zu stehen, und bereits an der Serie Natascha zu arbeiten. Er lässt es sich dann auch nicht nehmen, im Album „Lady Alberta” in einem Panel am Rande seine Figur Natascha einzuschmuggeln, und an einer anderen Stelle Spirou einzubauen. Und in jedem Band hat Yvan Delporte einen Cameo-Auftritt, bei dem er meist nicht allzu gut wegkommt.
Fazit:
Eine gelungene Neuveröffentlichung als Gesamtausgabe, mit informativem und erschöpfendem Dossierteil. Eine Serie, die gut gealtert ist, und weiterhin Jung und Alt Spaß machen dürfte. Sehr zu empfehlen.
Benni Bärenstark Gesamtausgabe — Band 2
Autor der Besprechung:
Uwe Roth
Verlag:
toonfish
Preis:
€ 39,95
ISBN 10:
3967927385
ISBN 13:
978-3967927382
216 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Gelungene Gesamtausgabe mit sehr gutem Dossierteil.
- Gut gealterter Klassiker.
- Dürfte Jung und Alt Spaß machen.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 20.01.2023 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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