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Comic-Besprechung - Batman vs. Ras al Ghul

Geschichten:

Batman vs. Ras  al Ghul (Batman vs. Ras  al Ghul 1-6)
Autor / Zeichner / Colorist: Neal Adams



Story:

Als vermeintliche Terroristen Gotham angreifen sieht sich Batman erstaunt der Unterstützung einer privaten Armee gegenüber die niemand geringeres als sein Erzfeind Ras Al Ghul Gotham zur Verfügung stellte. Selbst Gordon unterstützt al Ghul. Abgelenkt fällt der Dunkle Ritter sogar im Kampf. Die verstören Ex-Robins  Dick und Tim kehren zum Wayne Manor zurück, um dort nur festzustellen das Bruce und Damien vor Ort sind. Doch können die sich nicht daran erinnern das sie jemals Batman und Robin waren. Was hat Ras al Ghul nur vor? Und was hat Deadman mit der Geschichte zu tun?



Meinung:

Neal Adams ist ein Star des US-amerikanischen Comics. Seine Verdienste gerade auch als Batman-Zeichner sind unbestreitbar.  Schließlich führte er zusammen mit Autor Dennis O`Neil den Dunklen Ritter von den poppig bunten albernen und skurrilen 1960ern, geprägt durch die TV-Serie, in die 1970er. Gerade unter der Ägide des Kreativgespanns wurde Batman wieder dunkler und düsterer und anstatt viele überzogene Abenteuer mit Aliens einzubauen die völlig over the top waren, wurden die Kriminalfälle wieder in den Mittelpunkt gerückt. Batman als grimmiger Einzelgänger der sich sowohl auf seine Muskeln als auch auf seinen kriminalistischen Verstand verlässt, stand hier wieder im Mittelpunkt und hat diese Ebene seither auch nicht wieder verlassen. Es wurde realistischer und härter und so ist diese Prägung bis heute zu spüren.

Liest man nun die letzten Mini- und Maxi-Serien von Neal Adams mit Batman, so gewinnt man das Gefühl das er die poppig-bunten überzogenen Geschichten die er damals selber beendete, nun nachholen will. Die letzten Ausgaben von ihm hätten zumindest teilweise auch in die 1960er gepasst. Adams scheint daran gelegen zu sein, sein damaliges Vorgehen rückgängig zu machen und will anscheinend wieder die Naivität der alten Geschichten zurückholen. War Batman: Odyssee noch eine  gelungene Mischung aus dem düster-realistischen und den skurril-überzogenen Elementen, so scheitert Batman vs. Ras al Ghul.

Nicht aufgrund der Zeichnungen. Die haben an Dynamik nichts eingebüßt und sind sehr einfallsreich. Auch wenn die Mimik bei den Charakteren oftmals übertrieben wird und dann manchmal etwas albern ausfallen mit weit aufgerissenen Augen und übertriebenem Grinsen. So büßen sie doch etwas an Realismus ein.

Die Zeichnungen zeigen immer noch den  Meister, aber Adams ist einfach kein guter Autor. Zwar bringt er hier seine Schöpfung Ras al Ghul mit ein und auch Deadman spielt eine große Rolle (dessen Serie er jahrelang gezeichnet hat), aber das ändert nichts daran, dass die Story holprig ist, konfus  und Löcher besitzt so groß wie Gothams Hafen. Einiges mag durch das Heftformat zu erklären sein, wenn einige Aspekte wiederholt werden müssen, um die LeserInnen auf den letzten Stand zu bringen. Aber in einem Paperback erscheint es störend wenn Deadman gleich zweimal überrascht wird, seiner verschollen geglaubten Schwester gegenüberzustehen. Zu Beginn eines Heftes wäre das in Ordnung, aber hier scheitert die Struktur, da nach dem Cliffhanger erst einige andere Aspekte aufgenommen werden und dann verspätet die Reaktion auftritt. Diese Schwäche ist erklärbar, aber das nicht mal ausführlich auf den Plan von Ras al Ghul eingegangen wird, ist beschämend. Vor allem wenn es wirklich so sein sollte das er einfach Geschäftsrivalen aus dem Weg räumen sollte, so sind seine Maßnahmen völlig überzogen und unglaubwürdig. Sein Ziel ist schwammig und hat kaum etwas von den Charakteristika des Erzfeindes von Bruce Wayne. Auch wie Deadmans Familie überhaupt in die Not- und Zwangslage kam bleibt äußerst schwammig und wird kaum erwähnt.

Auch die vielen Doppelgänger und Dimensionssprünge ergeben keinen Sinn, atmen zwar das Feeling der überzogenen 1960er, aber auch Verrücktheit kann erklärbar sein.  Da hilft es nicht, wenn bei einigen Aspekten, etwa bei Man-Bat, die Handlung des Erzählstranges einfach abbricht. So bleibt alles Stückwerk aus Elementen die  man in den 1970ern gelesen hat. Adams scheint sich in Selbstzitaten zu gefallen. So können Alt-Fans gerne in den alten Ehapa-Ausgaben nach der Batman-Olympiade suchen. Adams bedient sich anscheinend aus seinem Fundus und köchelt alles zusammen, aber schmackhaft wird es dadurch nicht.

Manchmal wäre es besser, wenn sich lebende Legenden auf ihren Lorbeeren ausruhen würden bevor sie selbst an ihrem Thron sägen. Nach Frank Miller ist es nun Neal Adams. Oder Adams sucht sich für seinen nächsten Run einen fähigen Autor. Enttäuschend.

 



Fazit:

Enttäuschend. Neal Adams ist ein sehr guter Zeichner und er hat große Verdienste um Batman. Aber er ist kein guter Autor und so hat die überdrehte Geschichte große Logiklöcher, wiederholt sich an unpassenden Stellen und macht wenig Sinn. Konfus, verwirrend, ärgerlich.



Batman vs. Ras al Ghul - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman vs. Ras al Ghul

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3741620114

ISBN 13:
978-3741620119

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • Verweise auf alte Geschichten
Negativ aufgefallen
  • mißlungene Dramaturgie
  • lächerlich übertriebene Mimik
  • Anschlußfehler
  • Selbstzitate
  • Logiklöcher
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Rezension vom: 12.12.2021
Kategorie: Batman
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