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Comic-Besprechung - Die Unheimlichen – Unterm Birnbaum
Geschichten:Text: Theodor Fonane
Zeichnungen: Birgit Weyhe
Story:
In der Reihe „Die Unheimlichen“ interpretieren deutsche Comiczeichner klassische und moderne Schauergeschichten neu. Herausgegeben wird die „Serie“ von der Comickünstlerin Isabel Kreitz. Theodor Fontanes kleine Erzählung „Unterm Birnbaum“ handelt vom Wirt Abel Hradschek, seiner Frau Ursel, Mutter Jeschke und dem Polen Szulski. Hradschek hat Schulden bei Szulski und entwickelt einen Plan, seinen Schuldner zu ermorden, bei dem seine Frau eine zentrale Rolle spielen soll. Der fast perfekte Plan gerät ins Stocken, weil die Nachbarin – Mutter Jeschke – misstrauisch wird und nicht nachlässt Abel und Ursel zu beobachten.
Meinung:
Ich bin ein Fan dieser kleinen feinen Reihe „Die Unheimlichen“ aus dem Carlsen Verlag. Ich finde, dass sich die Bände ganz hervorragend ediert sind und nicht nur für den eigenen Lesegenuss bestimmt sind, sondern auch exzellent als Geschenk geeignet sind. Vor allem an Menschen, die bisher nur wenig bis gar keine Berührungspunkte mit der Neunten Kunst hatten.
Der neueste Band der Serie bildet da keine Ausnahme, auch wenn er sich ein wenig von seinen Vorgängern unterscheidet. Da ist zunächst einmal die Geschichte von Fontane. Für den vollständigen Genuss des Werkes ist es übrigens von Vorteil, sich noch einmal kurz mit dem Original Novelle vertraut zu machen. Mitunter springt die Handlung zwischen Panels zu schnell, sodass ein Leser, der den Plot von Fontane nicht kennt, die Orientierung verlieren könnte.
In den bisherigen Büchern der Serie wurden gruselige Stoffe adaptiert. „Unterm Birnbaum“ ist allerdings als Kriminalgeschichte konzipiert. Das düstere Flair, das den anderen Geschichten zu eigen war, steht bei Fontane nicht im Vordergrund. Hier geht es nicht um Erscheinungen oder Gespenster, sondern um die Lösung eines Kriminalfalls.
Dazu konträr sind die Bilder von Birgit Weyhe, die für ihren Comic „Madgermanes“ 2016 mit dem Max-und-Moritz-Preis in der Sparte „Bester deutschsprachiger Comic“ ausgezeichnet wurde. Zwar bleibt die Zeichnerin dem ursprünglichen von Fontane erdachte Handlungsablauf weitestgehend treu, setzt in ihren Bildern aber einen deutlichen Schwerpunkt auf die düsteren Facetten der Kriminalgeschichte. Besonders spannend ist es dabei zu sehen, wie Weyhe, deren Artwork in ihren bekanntesten Werken („Ich wieß“ und „Madgermanes“) eine Verbindung von europäischer Comicavantgarde mit afrikanischer Formensprache gelingt, dies in einer Erzählung von Fontane umsetzt. Geblieben ist die Düsternis in ihren Panels. In allem scheint etwas Unvorhergesehenes zu stecken, dunkle Andeutungen. Mit dieser Methode, die Geschichte zu erzählen, zieht Weyhe die pure Kriminalgeschichte in den Bannkreis des Mystischen und reiht sie somit dann doch perfekt in die Serie „Die Unheimlichen“ ein.
Fazit:
Ein weiteres Schmuckstück innerhalb der Reihe „Die Unheimlichen“. Birgit Weyhe hält das hohe Niveau der vorangegangenen Bände bei. Ein Band und eine Serie, die richtig Spaß machen und die ganze Kreativität der aktuellen deutschen Zeichnerriege widerspiegeln.
Die Unheimlichen – Unterm Birnbaum
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 12
ISBN 13:
978-3-551-71351-3
80 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Kleine aber feine Aufmachung
- Artwork
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Rezension vom: | 19.05.2019 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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