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Comic-Besprechung - Spirou Präsentiert: Zyklotrop – Der Lehrling des Bösen
Geschichten:Text und Zeichnungen:José-Luis Munuera
Farben: Sedyas
Story:
Mit „Spirou präsentiert“ wird nach „Spirou & Fantasio Spezial“ eine weitere Serie aus dem Kosmos des Hotelpagen nun auch in Deutschland publiziert. Sie soll „die Nebenfiguren des Spirou-Universums ins wohlverdiente Rampenlicht (rücken) und spendiert ihnen endlich ihre eigenen Abenteuer“, wie es im Verlagstext heißt.
Nachdem im ersten Band der Reihe der Leser erfuhr, dass Zyklotrop eine vorwitzige Tochter hat, erleben wir im zweiten Teil, wie der Oberschurke mit dem vielen Pech von einem Jungen als Lehrmeister auserkoren wird. Zedrik, „zehn Jahre als und ein Genie“ möchte vom Zyklotrop alle seine Tricks und Gemeinheiten lernen. Dafür heftet er sich an seine Fersen, wovon der Großmeister des Bösen gar nicht begeistert ist.
Meinung:
Ohne Frage ist José-Luis Munuera ein ganz Großer im Metier. Das hat er ja – wie bekannt – bereits in den hochgefeierten Bänden des Hotelpagen unter Beweis gestellt. Von „Flut über Paris“ bis hin zu „Die Ursprünge des Z“ – insgesamt leider nur vier Bände – war er für die Gestaltung der Hauptserie verantwortlich. Bei der Nebenserie „Spirou präsentiert“ zeichnet er sich auch für das Skript verantwortlich. Nach der Lektüre des zweiten Bandes dieser Reihe lässt sich festhalten, dass ihm das Zeichnen mehr liegt.
Unter allen bisherigen Spirou-Zeichners ist vermutlich er es, der es in punkto Geschwindigkeit und Schwung am ehesten mit Franquin aufnehmen kann. Deshalb sind seine Panels immer dann besonders gelungen, wenn es zur Sache geht.
So wie beispielsweise bei der Einstiegssequenz: Der Zyklotrop verhandelt in einem Wüstenstaat mit einigen Scheichs und bietet ihnen seine neu entwickelten, aufblasbaren Panzerattrappen an. Und als diese Armada an großen Luftballons angegriffen wird, ergibt es sich natürlich so, dass Z auf einem der Ballone sitzt, als dieser ein Loch bekommt. Der Rest lässt sich denken. Bei der Darstellung dieser Bewegungen entfalten sich das ganze Können des Spaniers. Und innerhalb des Bandes gibt es eine ganze Reihe derartiger Szenen. In einem Fall erstreckt sich ein Panel sogar über vier ganze Seiten – zum Ausklappen. Das Format wird vom Zeichner buchstäblich gesprengt. Hinzu kommt eine tolle Farbgebung. Die knalligen und poppigen Farben von Sedyas bilden die perfekte Basis für die Zeichnungen von Munuera.
Die Geschichte ist – nun ja – sagen wir unterhaltend. Sie ist weniger originell als im ersten Band, hat aber durchaus ihre witzigen Momente. Die Idee, dass Zedrik sich verliebt zündet. Und zum Glück ist ja auch Zandra, Zyklotrops Tochter, mit von der Partie – und das bedeutet Chaos. Aber unterm Strich ist es für mich ein kleines bisschen zu wenig. Im Grunde lebt sie davon, dass hier Charaktere zum Einsatz kommen, die wir aus dem Spirou-Universum kennen. Wäre es ein Schulaufsatz würde ich sagen: „Ok, Ziel erreicht und bestanden, aber eben nicht mit Bravour“.
Die Ausstattung des Bandes ist grausam. Es gibt keinen Schmutztitel, die paar redaktionellen Angaben sind auf der gleichen Seite wie das Impressum und nach der letzten regulären Seite der Geschichte kommt gleich die Umschlagseite drei. Das sind verlegerische Patzer. Sieht unschön bis lieblos aus.
Fazit:
Eine mittel-originelle Geschichte in wundervollen Zeichnungen mit tollen Farben. So würde ich den Band in einem Satz zusammenfassen. Wer Spirou mag sollte in jedem Fall zugreifen, als Einstieg würde ich den Band nicht unbedingt empfehlen.
Spirou Präsentiert: Zyklotrop – Der Lehrling des Bösen
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 12,99
ISBN 13:
978-3-551-77705-8
64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Bildsprache
- Tolle Farben

- Lieblose Aufmachung

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
![]() (3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 20.02.2019 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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