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Comic-Besprechung - Black Metal

Geschichten:
Black Metal
Autor: Niki Kopp, Timo Würz, Zeichner / Colorist: Timo Würz


Story:
Asako, Nina und Corky sind drei weibliche Teenager in Berlin die von ihrer derzeitigen Szene gelangweilt sind. Als sie nach einer neuen Subkultur suchen, stossen sie auf den Black Metal. Sie erkennen die Möglichkeit mit der aggressiven Musik, dem Schminken und Gebaren ihre Aggressionen auszuleben wobei sie schnell ihre Grenzen überschreiten.

Meinung:
Der Ableger von dem auf Mangas spezialisierten Verlag Tokypop, Popcom, bringt schon seit einiger Zeit mehrere Bücher des Comiczeichners und Malers Timo Würz heraus. Bei Black Metal fällt zunächst einmal das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Es ist eigentlich bedauerlich das extra darauf hingewiesen werden muss, aber für einen dicken Hardcoverband mit Prägung auf dem Einband, eingefärbten Seiten, und vielen Extras neben dem eigentlichen Comic, für gerade einmal 16 Euro ist extrem günstig. Vor allem wenn man andere Preise für weitaus dünnere und liebloser ausgestattete Veröffentlichungen betrachtet.

Wie bei den anderen Büchern von Timo Würz sind die Bilder hier die Hauptsache. Es gibt ja auch Bände die rein seine Illustrationen beinhalten  und manchmal fühlt man sich hier daran erinnert, da die Story gegenüber der Illustration doch etwas abfällt. Jedes Panel, jedes Bild ist schön geraten wenngleich der größte Nachteil darin besteht das die drei Hauptfiguren optisch kaum auseinanderzuhalten sind was den Leser etwas irritiert und stellenweise für Unverständnis sorgt. Angesichts der Sorgfalt mit der Würz ansonsten hier zu Werke geht ist das recht erstaunlich. Vor allem da es ihm gelingt auch die Stellen die eindeutig mit dem PC generiert worden sind nicht steif wirken zu lassen, sondern die Effekte rein dazu dienen manche Emotionen und Wirkungen bei den Charakteren zu verdeutlichen. Es herrscht durchgehend Dynamik vor und auch die Dialogsequenzen wirken dynamisch, was natürlich auch an dem Text liegt. Warum also sind die drei Heldinnen kaum auseinanderzuhalten? So das selbst die Asiatin erst auf den zweiten Blick von den beiden kaukasisch aussehenden Frauen unterscheidbar ist? Geriet da der begnadete Künstler an seine Grenzen? Oder ist es bewusst so gehalten, weil es so gut zu dem Inhalt passt?

Der Verdacht kann aufkeimen, denn es geht hier vor allem um eine Identitätsfindung von Jugendlichen und welchen Stellenwert dabei die Subkulturen einnehmen, da sie nicht nur eine Möglichkeit geben, Freundschaften zu schließen und in deren Umfeld eine Sozialisation stattfindet, sondern auch eine Form der Rebellion darstellen. Wofür die Musikrichtung des Black Metal natürlich eine extreme Form und im Zuge der Graphic Novel auch passend ausgewählt worden ist. Lobenswerterweise werden die Musikrichtung und deren Fans nicht generell verurteilt. Natürlich dürften manche die Negativschlagzeilen von Morden und brennenden Kirchen vor Augen haben, was verbunden mit der Schminke und dem martialischen Auftreten zu Ängsten führen dürfte, aber das sind einzelne Übersteigerungen von Verrückten. Der Black Metal ist hier nur eine weitere Jugendbewegung welche die Rebellion darstellen und dürfte wohl ausgewählt worden sein, da hier Würz optisch eindeutig mehr Möglichkeiten hat und der gestalterischen Fantasie freien Lauf geben kann. Hip Hop, Mods, Rock`n`Roll ist da visuell sehr viel langweiliger. Die extreme Musik dient hier der Kanalisation der Wut, der Rebellion, der Frustration und der Energie, aber es wird auch die Kommerzialisierung angesprochen und wie diese dann jede Bewegung tötet da der kapitalistische Aspekt auch die rebellischste Bewegung dem System einverleibt und somit zum Mainstream werden kann und die Energie herausnimmt. So ist der Schluss symptomatisch und das Mäandern der Heldinnen von einem Trend zu der nächsten Stilrichtung zeigt auf, wie sehr sie ihren Weg im Leben suchen und wie schnell heutzutage die Strömungen versiegen. Dementsprechend ist der Band sehr viel symbolträchtiger als manche vielleicht hätten meinen können und schafft es neben der schönen Optik, welche wirklich ein Genuss ist, eine ungeheure Spannung und Energie zu erzeugen.


Fazit:
Ein gelungener Band der unter der schönen Optik eine symbolträchtige Geschichte erzählt die auf vielen Ebenen funktioniert. Einziges Manko ist die Austauschbarkeit der Gesichter der Frauen.


Black Metal - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Black Metal

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 16

ISBN 10:
3842025831

ISBN 13:
978-3842025837

224 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • symbolträchtige Geschichte
  • Dynamik und Dramatik
Negativ aufgefallen
  • austauschbare Gesichter
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 20.07.2018
Kategorie: Alben
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